Schwarzenfels (Amt)

Schwarzenfels (Amt)

Schwarzenfels war ein Amt in der Grafschaft Hanau-Münzenberg.

Geschichte

Es kam 1333 aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Grafschaft Hanau. Es war ein Reichslehen. Die Herren und Grafen von Hanau verwendeten es wiederholt als Ausstattung für Witwen aus dem Haus Hanau, die dann auf der Burg Schwarzenfels ihren Wohnsitz nahmen.

In der Erbauseinandersetzung zwischen dem Grafen Philipp Ludwig II. und seinem Bruder Albrecht wurden letzterem schließlich das Amt Schwarzenfels sowie die Ämter Naumburg, Ortenberg und der hanauische Anteil an Assenheim zugesprochen. Albrecht nahm seinen Wohnsitz auf der Burg Schwarzenfels. Diese Seitenlinie des Hauses Hanau, Hanau-Münzenberg-Schwarzenfels, starb aber schon in der nächsten Generation mit Johann Ernst von Hanau-Münzenberg-Schwarzenfels aus, der zuvor aber für wenige Monate in den Jahren 1641 und 1642 noch das Erbe in der gesamten Grafschaft Hanau-Münzenberg antrat.

1643 wurde das Amt als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten an die Landgrafschaft Hessen-Kassel gegeben und sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung Hanaus von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren.

Es gelang den Grafen von Hanau nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Es wurde von dort wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736 nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die Grafschaft Hanau-Münzenberg erbte. Erst 1786 fand unter Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel eine Wiedervereinigung mit der Grafschaft Hanau statt.

Im 1821 kam es im nunmehr „Kurfürstentum Hessen“ genannten Hessen-Kassel zu einer grundlegenden Verwaltungsreform. Kreisämter wurden geschaffen. Das Amt Schwarzenfels wurde dem Kreis Schlüchtern zugeschlagen, verlor seine Verwaltungsfunktion und behielt nur seine Funktion als Justizamt. Das blieb auch zunächst nach der Annexion von Hessen-Kassel durch Preußen 1866 so, bis es im Zuge der preußischen Justizreform 1932 aufgelöst wurde. Mit der hessischen Gebietsreform von 1974 ging dann der Landkreis Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis auf.

Bestandteile

Literatur

  • Cramer, C., Landesgeschichte der Obergrafschaft Hanau, S. 129.
  • Dommerich, Urkundliche Geschichte der allmählichen Vergrößerung der Grafschaft Hanau von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Aussterben des Hauses 1736, in: Mitt. d. Hanauer BezV 1/2 (1860), S. 128, 195.
  • Haase, Franziska, Ulrich I., Herr von Hanau 1281-1306, masch. Diss. Münster 1924, S. 11, 40.
  • Hartmann, Ernst, Burg, Gericht und Dorf Schwarzenfels im 13. und 14. Jahrhundert, in: Mitteilungsblatt MKK 5/78, 6/78.
  • Puchert, Helmut, Der Hessische Spessart - Beiträge zur Forst- und Jagdgeschichte = Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung 23 = Schriftenreihe des Hessischen Forstkulturhistorischen Museums Bieber 3. [Eigenbestand]
  • Reimer, Heinrich, Historisches Ortslexikon für Kurhessen, MR 1926, S. 435.
  • Ulrich, Karl, Amt und Burg Schwarzenfels und ihre geschichtliche Bedeutung, in: Mitteilungsblatt. Beiträge zur Heimatgeschichte 14 (1989), S. 264ff.
  • Ulrich, Karl, Kirche in Schwarzenfels, Schlüchtern 1993.
  • Wir Wilhelm von Gottes Gnaden. Die Lebenserinnerungen Kurfürst Wilhelm I. von Hessen 1743 - 1821, F 1996, S. 252 V.
  • Georg Wolff: Über den Ursprung des Gerichts Schwarzenfels. In: Hanauisches Magazin 2. 1922/23. Nr. 10-12.
  • Georg Wolff: Der Ursprung des Gerichts und der Burg Schwarzenfels. In: Mitteilungen des Hanauer Bezirksvereins. Heft 5. 1876. S. 45ff.

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