Neuengronau

Neuengronau
Neuengronau
Gemeinde Sinntal
Koordinaten: 50° 16′ N, 9° 36′ O50.270349.6041969280Koordinaten: 50° 16′ 13″ N, 9° 36′ 15″ O
Höhe: 280 m ü. NN
Fläche: 7,36 km²
Einwohner: 404 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 36391

Neuengronau ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinntal im Main-Kinzig-Kreis, Bundesland Hessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Neuengronau wurde urkundlich erstmals 1295 als Nuwengronouwe erwähnt. Später treten auch die Namensformen Nova Gruna (1323) und Neuengrunauwe (1396) auf. Historisch gehörte der Ort zum Amt Schwarzenfels, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Neuengronau gehörte damit zum Gericht Altengronau der späteren Grafschaft Hanau und folgend der Grafschaft Hanau-Münzenberg. 1339 haben die Küchenmeister das Dorf inne, 1347 die von Hutten. Das Kloster Fulda hatte Rechte in Neuengronau, verpfändet diese aber 1351 denen von Thüngen.

1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Neuengronau – als Pfand für die Rückzahlung von Schulden zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben und sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Es gelang den Grafen von Hanau nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbte.

Die historische Einwohnerentwicklung Neuengronaus stellt sich wie folgt dar:

  • 1587: 31 Haushalte
  • 1643: 5 Haushalte
  • 1895: 422 Einwohner
  • 1939: 379 Einwohner
  • 1961: 386 Einwohner

Im Kurfürstentum Hessen gehörte das Gebiet nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. Bis zum 30. November 1969 war die Gemeinde selbständig, anschließend ein Ortsteil von Altengronau. Mit der Hessischen Gebietsreform kam die Gemeinde am 1. Juli 1974 zur Gemeinde Sinntal und durch die Auflösung des Kreises Schlüchtern zum Main-Kinzig-Kreis.

Pfarrei

Die Pfarrei Neuengronau – erstmals erwähnt 1396 – hat eine wechselhafte Geschichte. Mitte des 15. Jahrhunderts war sie eine Tochtergemeinde von Ramholz. Zu ihr gehörte auch Altengronau, das nur zwischen 1602 und dem Ende des Dreißigjährigen Krieges selbständig war. Eingepfarrt war ebenso Jossa. Zeitweise gehörten auch Zeitlofs und Weißenbach zu ihr. Im 17. Jahrhundert verfielen sowohl die Kirche als auch das Pfarrhaus. Die heutige Pfarrei betreut wiederum sowohl Alten- als auch Neuengronau.

Wissenswert

Im Ortsbereich existierte die Wassermühle Spielmühle. Sie wurde zwischen 1920 und 1930 stillgelegt. Gespeist wurde sie von einem Betriebsgraben, der vom Lederhosenbach abzweigte.

Literatur

  • Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 417f.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 184.

Weblink

Neuengronau in LAGIS



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