- Werk Plätzwiese
-
Das sogenannte Sperrwerk Plätzwiese (in der k.u.k. österreich-ungarischen Militärverwaltung war statt „Fort“ die Bezeichnung „Sperre“ oder „Werk“ gebräuchlich) befindet sich auf 2.040 Metern Höhe nahe der Dürrensteinhütte genau nördlich des Monte Cristallo Massivs und von diesem durch die Straße Cortina d’Ampezzo–Toblach getrennt. Aufgabe war, zusammen mit dem Werk Landro die Sicherung des Höllenstein/Stollatals und somit der Zugang zum Pustertal. Insbesondere, da die Ortschaft und der Kessel von Cortina d’Ampezzo von den Österreichern aufgegeben war und zunächst nur der Monte Piano den Durchbruch verhinderte. Es gehörte zu dem System der österreichischen Befestigungen an der damaligen Reichsgrenze zu Italien.
Erbaut 1889/94 war es bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges bereits veraltet und erfüllte dennoch seinen Zweck. Nur oberflächlich informiert über den wahren Zustand der österreichischen Befestigungen war das italienische Oberkommando nicht in der Lage, die Situation richtig einzuschätzen und belegte das alte Gemäuer (und nicht nur dieses) aus dem Valle Campedelle mit einer Unmenge an Granaten, mit – da die Geschütze bereits ausgebaut und in Feldstellungen untergebracht waren – nur äußerst mäßigem Ergebnis.
Zwei, gleich zu Anfang durchgeschlagene, 30,5-cm-Granaten hatten das Werk kampfunfähig gemacht, was aber auf der italienischen Seite nicht bemerkt wurde.
Einsatzmäßig war das Werk bei Kriegsausbruch mit zwei 15-cm-Panzermörsern und elf Maschinengewehren armiert. Zur mobilen Verteidigung befanden sich außerhalb des eigentlichen Werkes zwei 9-cm-Feldkanonen. Die Besatzung bestand aus einem Détachement des Landesschützenregiments Innichen Nr. III und Teilen des Festungsartilleriebataillons Nr. 1 (Wien).
In italienischer Zeit wurden von privater Hand einige Um- und Anbauten vorgenommen, die den Originalzustand nicht unerheblich verändert haben.
Heute befindet sich im Werk das Notstromaggregat der Dürrnsteinhütte. Es ist in Teilen begehbar (Privatbesitz), teilweise jedoch wegen Einsturzgefahr gesperrt.
Literatur
- Erwin Anton Grestenberger: K.u.k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten 1860–1918. Verlag Österreich u. a., Wien 2000, ISBN 3-8132-0747-1.
- Rolf Hentzschel: Österreichische Gebirgsfestungen im Ersten Weltkrieg. Die Hochebenen von Folgeria und Lavarone. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-8266-019-2, (Athesia-Werkstatt. Sachbuch).
- Wilhelm Nußstein: Dolomiten. Österreichische Festungen in Oberitalien. Von den Sieben Gemeinden bis zur Flitscher Klause. Mittler, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0496-0, (Militärgeschichtlicher Reiseführer).
- C.H. Baer: Die Kämpfe um Tirol und Kärnten – Elfter Band. Verlag Hoffmann, Stuttgart 1917
Weblinks
46.64111111111112.194722222222Koordinaten: 46° 38′ 28″ N, 12° 11′ 41″ OSperre Buchensteintal | Straßensperre Buco di Vela | Werk Colle delle benne | Werk Corno | Batterie Doss di Sponde | Straßensperre Gomagoi | Werk Gschwent | Werk Lusern | Zwischenwerk Mero | Sperrgruppe Monte Brione | Straßensperre Nauders | Straßensperre Nago | Sperre Nontal | Sperre Paneveggio | Fort Plätzwiese | Sperrgruppe Ponale | Werk Presanella | Festung Riva | Batterie San Nicolo | Werk Sebastiano | Werk Serrada | Zwischenwerk Sommo | Werk Strino | Werk Tombio | Werk Tonale | Werk Tre Sassi | Festung Trient | Werk Valmorbia;| Werk Verle | Posten Vezzena | Werk Mattarello
Wikimedia Foundation.