Zwischenwerk Sommo

Zwischenwerk Sommo
Plan Zwischenwerk Sommo

Das Zwischenwerk Sommo, ital. Forte Sommo Alto, war eines von insgesamt sieben Sperrwerken der österreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien Es liegt auf einem Höhenrücken (1613 m) etwa vier Kilometer südlich der Ortschaft Folgaria (österreichisch „Vielgereuth“) an der Provinzgrenze zwischen Trient und Vicenza. Dieser Abschnitt wurde, unabhängig von seiner tatsächlichen Lage, von der Österreichisch-Ungarischen Militäradministratur als Sperrgruppe auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden bezeichnet. (Auch die italienischen Landkarten geben das so an, richtiger wäre jedoch die Bezeichnung Hochfläche von Lavarone/Folgaria.)

Als das mittlere Werk der Sperrgruppe Folgaria deckte es die rechte Flanke von Werk Sebastiano und sperrte das Valle Orsai nach Norden sowie, zusammen mit dem Werk Serrada, das Val di Penchla mit der Straße von Arsiero nach Folgaria.

In den Jahren 1912 bis 1915 in Betonbauweise errichtet, bestand es aus drei Abschnitten – dem Kasematt- und Batterieblock sowie zwei Infanteriekampfanlagen, die durch Poternen mit dem Hauptwerk verbunden waren. Die Bewaffnung bestand aus zwei 10-cm-Turmhaubitzen M 9 in Depressionslafetten sowie 18 Stück 8-mm-Maschinengewehren M 07/12. Ein Werksgraben war nicht vorhanden. Planmäßig war das Werk infanteristisch besetzt mit Teilen des Landesschützen- Regiments Bozen Nr. II und Standschützen. Zur Bedienung der Geschütze waren Detachements der Festungsartillerie Bataillone Nr. 1 und Nr. 8 eingeteilt. Die Werke der Folgariagruppe (neben Sommo und Werk Serrada noch Werk Sebastiano) wurden, bedingt durch ihre vorgeschobene geographische Lage, nach der Maioffensive 1916 im Gegensatz zu den Werken der Lavarone Gruppe (Werk Lusern, Werk Gschwent und Werk Verle) nicht desarmiert und behielten ihre Geschütze bis zum Kriegsende.

Eingangsbereich Werk Sommo nach Beginn der Kampfhandlungen

Im Ersten Weltkrieg wurde Sommo durch die nahezu sturmfreie Lage infanteristisch überhaupt nicht angegriffen. Die Beschießung mit Artillerie war eher oberflächlich und führte zu keinen großen Beschädigungen. Erst durch die Sprengungen zur Schrottgewinnung in der Ära Mussolini erfuhr das Werk schwere Zerstörungen.

Die Anlage kann betreten werden, da durch den Einbau einer Treppe im Geschützbrunnen der rechten Turmhaubitze das Innere zugänglich gemacht wurde.

Siehe auch: Kämpfe auf der Hochfläche von Lavarone/Folgaria

Quellen

  • Staatsarchiv/Kriegsarchiv Wien
  • Carta Touristica Trento-Lévico-Lavarone Kompass Fleischmann S.ar. L. Istituto Geografico / Gardolo
  • Erwin Anton Grestenberger: K.u.k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten 1860–1918. Verlag Österreich u. a., Wien 2000, ISBN 3-8132-0747-1.
  • Rolf Hentzschel: Festungskrieg im Hochgebirge, Athesia, Bozen 2008, ISBN 978-88-8266-516-6
  • Rolf Hentzschel: Österreichische Gebirgsfestungen im Ersten Weltkrieg. Die Hochebenen von Folgeria und Lavarone. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-8266-019-2, (Athesia-Werkstatt. Sachbuch).
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