Festung Riva

Festung Riva
Planskizze Festung Riva

Die Festung Riva, an der nördlichen Spitze des Gardasees gelegen, war der Flankenschutz für die größere Festung Trient und gehörte zum System der österreichischen Festungswerke an der Grenze zu Italien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem Österreich-Ungarn 1859 den Krieg gegen Frankreich und das mit diesem verbündete Sardinien-Piemont verloren hatte, musste es große Gebiete im Norden Italiens, u. a. die Lombardei, aufgeben und sich daraus zurückziehen. Das hatte auch den Verlust des sog. Festungsvierecks Peschiera, Verona, Mantua, Legnano zur Folge, das bisher einen Einbruch in das Trentino und Südtirol verhindert hatte.

Das einzige Befestigungswerk bis zum Brenner bestand plötzlich nur noch aus der alten Zitadelle (Doss di Trento) von Trient, die aber zu keinem ernsthaften Widerstand fähig gewesen wäre. Bereits während der Planungen zum Bau der Festung Trient war es offensichtlich, dass deren rechte Flanke gesichert werden musste, da ein Durchbruch über das Ampolatal oder das Ledrotal, ebenso östlich des Gardasees über das Loppiotal möglich war, sogar amphibische Operationen über den See selbst. Für letzteres existierten Defensivpläne der k.u.k. Kriegsmarine. Man begann daher im Jahr 1860 gleichzeitig mit den Bauarbeiten in Trient, die ersten Werke der zukünftigen Festung Riva zu errichten.

Festungswerke

Folgende Anlagen wurde ab 1860 gebaut:

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges kamen noch hinzu:

Diese Befestigungsanlagen waren im Halbkreis um die selbst nicht mit Verteidigungsanlagen versehene Stadt Riva gelegt.

Die Werke San Nicolo, Bellavista und Nago sind als einzige unzerstört geblieben und werden bis heute zivil genutzt.

Kampfabschnitte

Die folgenden Kampfabschnitte waren den einzelnen Werken und Werksgruppen zugewiesen:

  • San Nicolo, zusammen mit Bellavista das Seeufer von Torbole bis zum Val di Ledro,
  • Sperre Monte Brione die Ebene des Rio Sarca bis Arco,
  • Bellavista, Sperre Ponale und Defensionsmauer als Sperre Ponalestraße ebendiese und den Ausgang des Val die Ledro,
  • Sperre Rocchetta das Val di Ledro
  • Sperre Nago die Straße von Rovereto und von Arco kommend
  • Werk Tombio zusammen mit Rocchetta die nördlichen Täler (Val di Concei und Val di Lomascone)

Quellen

  • Erwin Anton Grestenberger: K.u.k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten 1860–1918. Verlag Österreich u. a., Wien 2000, ISBN 3-8132-0747-1.
  • Wilhelm Nußstein: Dolomiten. Österreichische Festungen in Oberitalien. Von den Sieben Gemeinden bis zur Flitscher Klause. Mittler, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0496-0, (Militärgeschichtlicher Reiseführer).
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