Werk Pleitenberg

Werk Pleitenberg
Das sanierte Werk Pleitenberg im Kletterpark während der Bundesgartenschau 2011
Hangar Werk Pleitenberg 2010

Das Werk Pleitenberg gehörte zum System Oberehrenbreitstein auf der rechten Rheinseite und war somit Teil der preußischen Befestigung von Koblenz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Werk wurde von 1827 bis 1830 im Norden der Festung Ehrenbreitstein als defensibles Pulvermagazin[1] errichtet und zuletzt noch 1891 umgebaut. Zusammen mit Fort Rheineck sicherte das Werk das Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein nach Norden. Die Lücke zwischen beiden Werken füllte eine Verbindungslinie aus, die aus Erdwällen und 1914/15 errichteten Armierungsbauten aus Beton bestand.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste auch diese Anlage, wie auch die anderen Koblenzer Festungswerke, in Ausführung des Artikels 180 des Versailler Vertrags entfestigt werden. Vorgesehen war eine Breschierung und Abflachung des Walls sowie eine Dammschüttung im Graben. Das Pulvermagazin (auch Hangar genannt) sollte freigelegt werden und später als Wohnung Verwendung finden. Die Entfestigungsarbeiten am Pleitenberg begannen am 13. Mai und wurden am 30. Juni 1927 fertig gemeldet.

Für die Reste des Werkes stellte später ein Privatmann aus Niederberg, der hier eine Hühnerfarm und Wohnräume einrichten wollte, einen Antrag auf Überlassung. Die Stadt Ehrenbreitstein lehnte den Antrag allerdings mit der Begründung ab, dass man erst die Entscheidung in Bezug auf die geplante Einrichtung eines Reichsehrenmales auf dem Ehrenbreitstein abwarten und aus diesem Grund das Gelände auf der Hochebene zunächst in seiner Gesamtheit erhalten wolle.

Der Hangar des Werkes blieb allerdings erhalten und wurde lange Jahren noch als Wohnraum genutzt, danach stand das Gebäude leer und war dem Verfall preisgegeben. Im Rahmen der Bundesgartenschau 2011 wurde auf dem Gelände das Spielwerk Bleidenberg errichtet. Die Idee stammt vom Jugendrat Koblenz und wurde vom Ingineurbüro Schelhorn gebaut. Deshalb wurde am "BuGa-Mitbautag" (29. Juni 2010) vom Jugendrat an einigen Objekten mitgebaut. Der Hangar, der im Spielplatz integriert ist, konnte somit gerettet werden.

Im Zuge der Neufassung des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes 2008 ist das Werk Pleitenberg als geschütztes Kulturdenkmal in die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen worden.[2]

Literatur

  • Matthias Kellermann: Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Zur Geschichte der rechtsrheinischen Festungswerke, Koblenz 2011. ISBN 978-3-934795-63-1.
  • Klaus T. Weber (Diss.): Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz (1815–1834). (Reihe: Kunst- und Kulturwissenschaftliche Forschungen) 2003, ISBN 3-89739-340-9
  • Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Vom römischen Kastell und Preußens stärkster Festung zur größten Garnison der Bundeswehr, Koblenz 1978 (Anm.: In vielen Dingen überholt, aber immer noch die beste Darstellung für einen Überblick)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weber, Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz (1815–1834), Seite 296.
  2. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreisfreie Stadt Koblenz, S. 17. Quelle: http://www.gdke-rlp.de/, abgerufen am 12. Januar 2009.

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