Werner Stephan

Werner Stephan

Werner Stephan (* 15. August 1895 in Altona; † 4. Juli 1984) war ein deutscher Politiker. Er war Reichsgeschäftsführer der DDP, Bundesgeschäftsführer der FDP und erster Geschäftsführer der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem Studium der Nationalökonomie in Tübingen und Hamburg durchlief Stephan eine journalistische Ausbildung, um 1929 als Referent in der Presseabteilung der Reichsregierung den Grundstein für seine politische Laufbahn zu legen.

In der Zeit des Nationalsozialismus war er Leiter des Referats Inlandspresse und Ministerialrat im Reichspropagandaministerium.[1] 1938 trat er der NSDAP bei.[1] Während des Zweiten Weltkriegs war er beim Oberkommando der Wehrmacht Fachprüfer für Presseangelegenheiten und zuständig für die Propaganda, wobei er den Rang eines Oberleutnants der Infanterie bekleidete.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich unter anderem Theodor Heuss für Stephans Entnazifizierung ein.[1] Stephan war von 1951 bis 1953 Geschäftsführer der Dankspende des deutschen Volkes, danach von 1953 bis 1955 Pressereferent bei der deutschen Forschungsgemeinschaft.

1955 bis 1959 war Stephan als Bundesgeschäftsführer der FDP tätig, danach war er als ihr erster Geschäftsführer maßgeblich am Aufbau der Friedrich-Naumann-Stiftung beteiligt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1984 war er Ehrenmitglied des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung.[2] 1983 publizierte er seine Memoiren unter dem Titel Acht Jahrzehnte erlebtes Deutschland. Ein Liberaler in vier Epochen. Darin gab er auf S. 323 offen seine Verwicklung in das NS-Regime zu: „... daß ich alle furchtbaren Dinge wußte und dennoch blieb [...] weil ich mich als Deutscher fühlte und das Land nicht verlassen wollte“.[3]

Neben zahlreichen anderen Ehrungen war Stephan Träger des Bundesverdienstkreuzes und Preisträger der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung. Er war Mitglied der Tübinger Burschenschaft Derendingia.

Schriften

  • Joseph Goebbels. Dämon einer Diktatur, 1949.
  • Acht Jahrzehnte erlebtes Deutschland , 1983.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 591.
  2. http://50jahre.freiheit.org/wcsite.php?wc_b=4083
  3. Zitat bei Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 591.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stephan — ist ein männlicher Vorname und Familienname. Zur Bedeutung siehe Stefan. Inhaltsverzeichnis 1 Varianten 2 Namensträger 2.1 Vorname 2.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Bone-Winkel — (* 18. Mai 1965) ist Inhaber der Honorarprofessur Immobilienentwicklung mit Schwerpunkt Projektentwicklung am IREBS Institut für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg. Außerdem bildet er gemeinsam mit Ingo Hans Holz den Vorstand der… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Wald — (* 14. April 1951 in Gau Algesheim) ist ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Stimmenimitator, der vor allem durch die Imitation von Helmut Kohl Bekanntheit erlangte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Jugend und Ausbildung …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Egk — Werner Egk. Werner Egk (Auchsesheim, cerca de Donauwörth, 17 de mayo de 1901 Inning, 10 de julio de 1983), fue un compositor y director de orquesta alemán, que se dedicó fundamentalmente al género operistico y al ballet. Egk fue un representante… …   Wikipedia Español

  • Stephan Eusemann — (* 21. Oktober 1924 in Bergrheinfeld; † 27. Januar 2005 in Nürnberg) war ein deutscher Textilkünstler und Designer. Er war Professor für Textilkunst und Flächendesign an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner I. von Habsburg — (* 975/980?; † 28. Oktober 1028 in Konstantinopel) war Bischof von Straßburg von 1001 bis 1028. Werner stammte aus dem Geschlecht der Habsburger, zu dessen Ahnherren er gezählt werden darf, und ist der Sohn des Landolt (vielleicht Lanzelin; †… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Brölmann — (* 1551 in Köln; † 10. November 1622 ebenda), war Jurist und Professor an der alten Universität zu Köln.[1]Brölmanns außerberufliche Forschungen und Veröffentlichungen zur antiken Stadtgeschichte zeigten wissenschaftliche Ansätze, die den frühen …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan von Garlande — (* um 1070; † vor dem 2. Juni 1147; franz. Étienne de Garlande) war Ritter und Kleriker zugleich und in dieser Doppelrolle umstritten wie kein Zweiter. Er stieg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Königreich Frankreich wiederholt in …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Bruckmeier — (* 1962) ist ein österreichischer Regisseur, Schauspieler und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Auszeichnungen 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan III. (Bayern) — Stephan III. (Ausschnitt aus einer aquarellierten Zeichnung von Christian Hörmann von und zu Guttenberg nach einem Wandgemälde im Alten Hof, 1737) Stephan III. (auch Stephan der Kneißel oder Stephan der Prächtige; * um 1337; † 25. September… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”