Wilhelm Heise (Künstler)

Wilhelm Heise (Künstler)

Wilhelm Heise (* 19. Mai 1892 in Wiesbaden; † 17. September 1965 in München) war ein deutscher Künstler.

Heise war Sohn eines Militärbeamten.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Bis 1912: Nach seiner Schulzeit in Metz und einer kaufmännischen Lehre in einem Elektrogeschäft machte Heise in Kassel Bekanntschaft mit einem Trübner-Schüler. Es folgten erste - impressionistische - Bilder, die sämtlich verschollen sind, und ein halbes Jahr Zeichenlehrer-Seminar in Kassel. Anschließend geht Heise zu Hans Olde nach Weimar.

1912 bis 1919: 1912 kommt Hans Olde nach Kassel und nimmt Heise in seine Klasse auf. Heise steht unter dem Zwang zum Geldverdienen, da er von seiner Familie finanziell nicht unterstützt wird. Durch Oldes Vermittlung erhält er ein Stipendium für Ausbildung im Buchgewerbe in Berlin und Leipzig.

Bedingt durch den Beginn des 1. Weltkriegs und aus Geldmangel muss Heise 1914/15 seine Ausbildung beenden. Eine Hauslehrertätigkeit bei der Prinzessin Reuß in Züllichau und eigene Buchbinderarbeiten lassen kaum freie Zeit zu eigener künstlerischer Arbeit.

1916 erfolgt die Übersiedlung nach Hofgeismar und im März 1918 die Übersiedlung nach München. Dort nimmt Heise am "Abendakt" in der Malschule von Moritz Haymann teil. Ab Herbst hat er zusammen mit Erich Glette und Martin Lauterburg ein Atelier in der Blütenstraße. Es folgen erste - expressionistische - Buchillustrationen: Don Quijote (1918); Märchen vom Strom, Maculaturalia, Das Fräulein von Scuderi (1919).

1920 bis 1945: 1920 bemalt Heise für einen Uhrenhändler Zifferblätter für den Export nach den USA. Im Herbst malt er erste Bilder auf Holz. ». . . ich malte meine Bilder jetzt ebenso sorgfältig, wie ich die Uhren bemalt und früher auch meine Bücher gebunden hatte. Als ich ein paar Jahre später wieder anfing, graphisch zu arbeiten, dehnte ich diese Sorgfalt auch darauf aus. «

1926-1928 hat Heise eine Wohnung am Starnberger See. 1929 ist er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. 1931-1932 ist sein zweiter Aufenthalt in der Villa Massimo.

1924-1936 entstehen als wichtigste graphische Arbeiten die »Nächtlichen Blumenstücke«, eine Serie von Steinstichen, von Heise selbst als seine »eigentliche graphische Arbeit« bezeichnet. Einige hundert davon sind in zahlreichen in- und ausländischen Museen. In diesem Jahrzehnt malt Heise etwa fünfzig Bilder - es waren seine produktivsten Jahre.

Von 1925-35 nimmt er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil (s.u.). Von 1937 bis 1943 arbeitet er als Lehrer an der Staatlichen Meisterschule in Königsberg, von 1943-1953 in Frankfurt am Main und bis 1945 an der Städelschule.

1946 bis 1965: 1946 übernimmt Heise die Leitung, die innere Reorganisation und den äußeren Wiederaufbau der Städelschule als Staatliche Hochschule für bildende Künste. 1953 wird er nach München als Leiter einer Klasse für Zeichnen und Malen an der Akademie der bildenden Künste berufen - ein Amt, das er bis 1958 ausübt.

Am 17. September 1965 wählt Heise den Freitod in München.

Werke (Auswahl)

  • Der Morgen (1921; Öl auf Holz)
  • Die Stadt (1922; Öl auf Holz)
  • Kleine Gartenblume (o.J.; Grafik, Lithografie)
  • "Nächtliche Pflanzenstücke" - 19 Steinradierungen, auf der Handpresse gedruckt (1924)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1925 Mannheim, Städtische Kunsthalle (»Neue Sachlichkeit«)
  • 1928 Berlin, (Galerie Wiltschek) und Warschau.
  • 1929 Kassel, Kunstverein.
  • 1930 Berlin, Reckendorfhaus, (Kunstblatt-Ausstellung von P. Westheim arrangiert).
  • 1931 Essen, Künstlerbund.
  • 1932 München, Städtische Galerie (Kollektiv-Ausstellung).
  • 1934 Venedig, Biennale. - Besondere Förderung durch Eberhard Hanfstaengl.
  • 1936 Los Angeles (The Print Maker's Society in California International).
  • 1937 Paris, Weltausstellung.
  • In diesen Jahren außerdem Teilnahme an den Ausstellungen im Glaspalast und später im Haus der Kunst (München).
  • 1972 Frankfurt am Main, Städel: Gedächtnisausstellung Wilhelm Heise 1892 - 1965

Gemälde von Wilhelm Heise besitzen die Städtische Galerie, das Stadtmuseum und die Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München, die Berliner Nationalgalerie, die Staatsgalerie Stuttgart, die Städtischen Kunstsammlungen in der Albrechtsburg in Meißen, sowie private Sammler.

Mitglied der Münchner Sezession seit Ende der zwanziger Jahre.

Auszeichnungen

Literatur

  • Andreas Heise (Hrsg.): Wilhelm Heise - ein Maler photographiert in Ostpreußen. Zürich 1982, 160 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-280-01324-0
  • Wilhelm Heise u. Andreas Heise (Hrsg.): Ostpreussen wie es war - in wiederentdeckten Fotografien eines Malers. Stuttgart 1983

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