Wilhelm Warsch

Wilhelm Warsch

Wilhelm Warsch (* 6. Dezember 1895 in Viersen; † 27. Dezember 1969 in Köln) war ein deutscher Kommunalbeamter, Bürgermeister und Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Warsch besuchte die Volksschule und wurde zunächst Justizangestellter beim Landgericht in Mönchengladbach. Im Ersten Weltkrieg leistete er Militärdienst. Anschließend studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn. Das Studium schloss Warsch 1920 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. ab. Thema waren niederländische Häfen und der Schelde-Rhein-Kanal für die deutsche Wirtschaft. Seit 1920 arbeitete er zunächst in seiner Geburtsstadt Viersen und danach in Mönchengladbach in den dortigen Stadtverwaltungen. Im Jahr 1921 wurde Warsch Direktor des Wohnngsamtes in Mönchengladbach. Bereits ein Jahr später war er Stadtdirektor und Hilfsdezernent. Seit 1925 war Warsch Bürgermeister in Uerdingen. Nach der Vereinigung mit Krefeld war er 1929 kommissarischer Bürgermeister von Krefeld-Uerdingen. Ab 1930 war Warsch 1. Beigeordneter von Krefeld-Uerdingen und Bürgermeister des Stadtteils Uerdingen. Politisch gehörte er der Zentrumspartei an.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde Warsch zunächst beurlaubt und 1934 entlassen. Bis 1945 arbeitete er als Syndikus der Zentralverwaltung der Kliniken und caritativen Einrichtungen der Augustinerinnen mit Sitz in Köln.

Politik

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Warsch zusammen mit Leo Schwering einer der ersten Initiatoren für eine überkonfessionelle christliche Partei als Gegengewicht gegen eine von Konservativen befürchtete Volksfront aus KPD und SPD. Bei einem ersten Treffen am 2. April 1945 entstand der Vorschlag zur Namensgebung als „christlich-demokratisch.“ Im Juni 1945 war Warsch Mitglied des Kölner Kreises, der auf breiterer Grundlage die Parteigründung diskutierte. Er gehörte zu den Mitgründern der Christlich-Demokratischen Partei (später umbenannt in CDU) in Köln und war seit August 1945 Vorstandsmitglied der Partei im Rheinland. Außerdem gehörte er der Programmkommission an. Am 5. Februar 1946 trat Warsch gegen Konrad Adenauer an, um Vorsitzender der rheinischen CDU zu werden und unterlag.

Beruflich wurde Warsch erneut erster Beigeordneter und Bürgermeister in Krefeld-Uerdingen. Im Jahr 1946 wurde er Oberbürgermeister von Krefeld. Auch dem ernannten Stadtrat gehörte er von 1946 bis 1947 an. Er war einer der frühen Befürworter für die Gründung eines Landes aus Rheinland und Westfalen. Zwischen 1946 und 1947 war er Mitglied des ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen. Er war Mitglied im Geschäftsordnungsausschuss und im Verfassungsausschuss. Im Februar 1947 versuchte Adenauer ihn vergeblich als Sozialminister im Kabinett Arnold durchzusetzen. Seit 1947 bis zur Pensionierung 1957 amtierte Warsch als Regierungspräsident von Köln. Zusammen mit dem Forstmann Otto Wemper gehörte er zu den Pionieren des Rekultivierungsgesetzes für das Kölner Braunkohlen-Revier.

Ehrungen

Warsch wurde vielfach geehrt. So erhielt er 1957 das Große Bundesverdienstkreuz, war Komtur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Ehrenbürger der Friedrich-Wilhelm Universität Bonn sowie Ehrenbürger von Porz und Kaster. Nach Warsch ist unter anderem in Köln eine Straße benannt.

Literatur

Weblinks


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