Willibald Plöchl

Willibald Plöchl
Gedenktafel für Willibald Plöchl (2007) an seinem Wohnhaus Universitätsstraße 10 in Wien

Willibald Maria Plöchl (* 7. Juli 1907 in St. Pölten, Niederösterreich; † 27. Mai 1984 in Wien) war ein österreichischer Jurist und Hochschullehrer.

Leben

Willibald Maria Plöchl wuchs als Sohn eines Regierungsrats und Leiters einer Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten auf. 1926 legte er die Matura ab. 1927 bis 1929 studierte er an der Konsularakademie in Wien. Schon zu dieser Zeit war Plöchl in der, von Friedrich Funder geleiteten, christlichsozialen Wiener Tageszeitung Reichspost journalistisch tätig. Er absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde dort 1931 zum Dr. iur. promoviert. Nach seinem Studienabschluss trat Plöchl in den Verwaltungsdienst der Niederösterreichischen Landesregierung ein, und war unter anderem für die Bekämpfung der seit 1933 verbotenen NSDAP zuständig. Plöchl profilierte sich politisch als Legitimist und war im Regime des Austrofaschismus in verschiedenen Funktionen tätig, etwa ab 1936 als Mitglied im Führerrat der Vaterländischen Front.

1935 habilitierte sich Plöchl im Fach Kirchenrecht an der Universität Wien. 1938 wurde Plöchl als Landesbeamter und als Hochschullehrer entlassen. Er emigrierte in die Niederlande, wo er 1939/40 in Nimwegen wieder als Dozent arbeitete. In Paris wirkte Plöchl in der Ligue Autrichienne mit, die eine österreichische Exilregierung zu etablieren versuchte. Ähnliche Bestrebungen verfocht Plöchl auch im Exil in den USA, wo er 1941 bis 47 an der Catholic University of America in Washington, D.C., lehrte. 1941 gründete Plöchl mit Hans Rott das Free Austrian National Council. Seine fortgesetzten Bemühungen um eine österreichische Exilregierung blieben aber erfolglos, nicht zuletzt weil Unstimmigkeiten mit Otto von Habsburg auftraten.

1947 kehrte Plöchl nach Österreich zurück. 1948 wurde er Extraordinarius für Kirchenrecht an der Wiener Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, 1949 wurde er zum Ordinarius ernannt und übte diese Funktion bis zu seiner Emeritierung 1977 aus.

Literatur

Weblinks


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