Willy Bogner jun.

Willy Bogner jun.

Willy Bogner junior (* 23. Januar 1942 in München) ist ein ehemaliger deutscher Skirennfahrer, Filmemacher, Designer, Inhaber der Bekleidungsfirma Willy Bogner GmbH & Co. KGaA und der Sohn von Willy Bogner senior.

Er gehörte in den 1960er Jahren zu den besten deutschen Skifahrern. 1960 siegte er überraschend beim Lauberhornrennen. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley führte er nach dem ersten Durchgang im Slalom, konnte jedoch dem Druck nicht standhalten und schied im zweiten Durchgang aus.

Nach seiner Karriere als Skirennfahrer widmete sich Bogner der Mode und arbeitete in der Firma seines Vaters Willy Bogner senior, deren Leitung er 1977 nach dem Tod des Vaters übernahm. Bis heute rüstet Bogner die deutsche alpine Skinationalmannschaft und die deutschen Mannschaften bei den Olympischen Winterspielen aus.

Auch als Filmemacher machte er sich einen Namen und drehte einige Sportspielfilme. Im Jahr 1969 war er erstmals für Eon Productions Ltd. im James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät als Ski-Kameramann tätig. Die Ski-Action-Szenen des Films im Verleih der United Artists erhielten aufgrund technischer Innovationen und deren unkonventioneller Verwendung große Anerkennung (Bogner fuhr unter anderem auf speziellen Skiern rückwärts mit der Kamera vor den Ski-Fahrern her). In weiteren Bond-Filmen Der Spion, der mich liebte, In tödlicher Mission und Im Angesicht des Todes leitete er die Aufnahmen der Skifahrsequenzen. 1985 erhielt er den Bambi, 1986 den Bayerischen Filmpreis für seinen Film Feuer und Eis.

Am 12. April 1964 wurde Willy Bogners damalige Lebensgefährtin, die Skirennläuferin Barbi Henneberger, in der Schweiz durch eine Lawine getötet. Bogner, der sie in das Gebiet geführt hatte, wurde zu zwei Monaten bedingt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.[1] Am 15. Dezember 1972 heiratete Bogner die gebürtige Brasilianerin Sônia. Das Paar adoptierte zwei brasilianische Kinder, Florinda und Bernhard. Am 1. Oktober 2005 nahm sich der siebzehnjährige Bernhard das Leben.

Am 15. und 16. Dezember 2006 betätigte sich Bogner als Co-Moderator beim TV Total Parallelslalom des Fernsehsenders ProSieben. 2006 wurde ihm der Bayerische Sportpreis in der Kategorie Hochleistungssportler Plus verliehen.

Filmografie als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent

  • 1966: Skifascination (auch Kamera)
  • 1968: Männer, Mädchen und Medaillen (13 jours en France; nur Kamera)
  • 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty's Secret Service; nur Kamera)
  • 1970: Stehaufmädchen (auch Kamera)
  • 1972: Bankraub am Monte Rosa (nur Kamera)
  • 1972: Benjamin / Benjamin − Ein Meister fällt vom Himmel (auch Kamera)
  • 1977: Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me; nur Kamera)
  • 1981: In tödlicher Mission (For Your Eyes Only; nur Kamera)
  • 1985: Im Angesicht des Todes (A View to a Kill; nur Kamera)
  • 1986: Feuer und Eis (auch Kamera)
  • 1990: Feuer, Eis & Dynamit
  • 1994: White Magic (auch Kamera)
  • 1999: Mountain Magic
  • 2001: Ski to the Max

Einzelnachweise

  1. Urteil des Schweizer Bundesgerichts gegen Willi Bogner vom 8. Juni 1965

Weblinks


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