- Lauberhornrennen
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Das Lauberhornrennen ist ein von der FIS veranstaltetes Skirennen mit einer Abfahrt, einem Slalom und einer Kombination. Es findet seit 1930 jährlich in Wengen in der Schweiz statt.
Bekannt ist vor allem die Lauberhornabfahrt. Sie ist mit ca. 4,5 km Länge und mit Fahrzeiten um 2:30 Minuten die längste aller Abfahrten und weist mit knapp 160 km/h auch die höchste Maximalgeschwindigkeit auf.
Das Lauberhornrennen zählt zu den Klassikern des alpinen Skiweltcups und wird traditionellerweise im Januar, eine Woche vor dem Hahnenkammrennen in Kitzbühel, durchgeführt. Am Freitag steht üblicherweise die Super-Kombination, die 2005 in Wengen erstmals im Weltcup ausgetragen wurde, auf dem Programm. Es folgen die Abfahrt am Samstag und der Slalom auf der Piste Jungfrau / Männlichen am Sonntag.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ernst Gertsch gründete 1930 das Lauberhornrennen. Der Rekordsieger in der Abfahrt ist Karl Molitor, der zwischen 1939 und 1947 sechs Siege feierte. Viermal in Serie (1955 bis 1958) hat Toni Sailer gewonnen. Den Slalom konnten Anderl Molterer, Guy Périllat, Ingemar Stenmark, Benjamin Raich und Ivica Kostelić je dreimal gewinnen.
Das erfolgreichste Land ist Österreich mit insgesamt 67 Siegen (27 in der Abfahrt, 18 im Slalom und 22 in der Kombination) vor der Schweiz mit 64 Siegen (25 in der Abfahrt, 18 im Slalom und 21 in der Kombination).
Seit Einführung des Weltcups 1967 ist das Lauberhornrennen fester Bestandteil dieser Rennserie. 1991 verunglückte Gernot Reinstadler im Training beim Ziel-S tödlich, woraufhin alle Rennen in diesem Jahr abgesagt wurden. Den bis heute gültigen Streckenrekord von 2:24,23 min hält der Italiener Kristian Ghedina mit seinem Sieg im Jahr 1997, wobei er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 106,33 km/h erreichte.
Die Lauberhornrennen haben sich zu einem Grossereignis mit einem Millionenbudget entwickelt und ziehen jedes Jahr Tausende Zuschauer an. 2011 wurde mit insgesamt 62'000 Zuschauern (davon 35'000 bei der Abfahrt) ein neuer Rekordwert erzielt.[1] Eingebürgert hat sich als Attraktion jeweils eine Eröffnungsflugschau der Patrouille Suisse.
Siegerliste
1 Es wurde eine sogenannte Super-Kombination ausgetragen (verkürzte Abfahrt und ein Slalomlauf).
2 Der Slalom fand in Veysonnaz statt.
3 Anstelle eines Slaloms fand ein Super-G statt.
4 Statt der Abfahrt wurde ein Riesenslalom durchgeführt. [2]
5 Wertung der Trainingsergebnisse wegen des tödlichen Unfalls von Gernot Reinstadler.Bemerkungen
- 1939 feierte Karl Molitor seinen Erfolg mit einer besonderen Taktik: Am Abend vor dem Rennen erklärte ihm der Schullehrer, dass er mit seinen Schülern für ihn zwischen zwei Toren eine Abkürzung stampfen würde. Wo die Piste eine Rechtskurve mache, führe die Abkürzung auf direktem Weg zum nächsten Tor. Molitors Privatpiste war aber nur eine Skilänge breit und daher konnte er kaum bremsen und wurde so schnell, dass er dort, wo er wieder auf die Piste kam, stürzte. Er fuhr trotzdem weiter und gewann mit neun Sekunden Vorsprung.
- 1945: Sechs Italiener, welche in Mürren als Flüchtlinge interniert waren, nahmen am Lauberhornrennen teil. Weil das niemand wissen durfte, starteten sie unter Pseudonymen wie «Blitz» und «Donner».
- 1965: Kurz vor dem Start von Stefan Sodat lichtete sich kurz der Nebel und die Sonne wies ihm den Weg ins Ziel. Der Österreicher mit Startnummer 31 fuhr Bestzeit, doch die Fotografen hatten ihre Positionen bereits verlassen. Deshalb musste der Fahrer nach dem Rennen nochmals zum Ziel-S hochsteigen, damit sie doch noch zu ihrem Siegerbild kamen.
- 1985: Im Training holte der Kanadier Brian O'Connor den vor ihm gestarteten Portugiesen ein.
- 16 Kilometer Sicherheitsnetze und -zäune werden längs der Abfahrtspiste montiert; davon sind rund ein Kilometer Hochsicherheitsnetze und 800 Meter Abweisplanen.
Literatur
- Martin Born: Lauberhorn – die Geschichte eines Mythos. AS Verlag, Zürich 2004, ISBN 3909111084.
Weblinks
- Internationale Lauberhornrennen Wengen
- Übersicht aller Weltcuprennen in Wengen auf fis-ski.com
- Live Panoramakameras Lauberhorn
Einzelnachweise
- ↑ Mehr als eine Million sah Cuche am TV! skionline.ch, 16. Januar 2011, abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ Auftakt in Wengen schon am Freitag. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Jänner 1964, S. 12.
46.5916666666677.94833333333332315Koordinaten: 46° 36′ N, 7° 57′ O; CH1903: (639060 / 160171)Kategorien:- Alpiner Skiwettbewerb
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