- Willy Bogner junior
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Wilhelm Hermann Björn („Willy“) Bogner junior (* 23. Januar 1942 in München) ist ein ehemaliger deutscher Skirennfahrer, Filmemacher, Designer, Inhaber der Bekleidungsfirma Willy Bogner GmbH & Co. KGaA und der Sohn von Willy Bogner senior.
Inhaltsverzeichnis
Skisport
Bogner gehörte in den 1960er Jahren zu den besten deutschen Skifahrern. 1960 siegte er überraschend beim Lauberhornrennen. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley führte er nach dem ersten Durchgang im Slalom, konnte jedoch dem Druck nicht standhalten und schied im zweiten Durchgang aus. Im Abfahrtslauf wurde er Neunter.
1962 folgte bei den Weltmeisterschaften in Chamonix/Frankreich der sechste Rang in der Kombination und bei den Studentenweltmeisterschaften der Doppelsieg in Slalom und Kombination. 1964 belegte Bogner bei den Olympischen Spielen in Innsbruck wiederum den neunten Platz im Abfahrtslauf. Bei den Weltmeisterschaften 1966 in Portillo/Chile belegte Bogner Platz vier im Slalom und Platz fünf in der Kombination. Zwischen 1960 und 1966 gewann er fünf Deutsche Meisterschaften in Abfahrt, Slalom (2) und Kombination (2).
Nach seiner Karriere als Skirennfahrer widmete sich Bogner der Mode und arbeitete in der Firma seines Vaters Willy Bogner senior, deren Leitung er 1977 nach dem Tod des Vaters übernahm. Bis heute rüstet Bogner die deutsche alpine Skinationalmannschaft und die deutschen Mannschaften bei den Olympischen Winterspielen aus.
Film und Fernsehen
Auch als Filmemacher machte er sich einen Namen und drehte einige Sportspielfilme. Im Jahr 1969 war er erstmals für Eon Productions Ltd. im James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät als Ski-Kameramann tätig. Die Ski-Action-Szenen des Films im Verleih der United Artists erhielten aufgrund technischer Innovationen und deren unkonventioneller Verwendung große Anerkennung (Bogner fuhr unter anderem auf speziellen Skiern rückwärts mit der Kamera vor den Ski-Fahrern her). In weiteren Bond-Filmen Der Spion, der mich liebte, In tödlicher Mission und Im Angesicht des Todes leitete er die Aufnahmen der Skifahrsequenzen. 1985 erhielt er den Bambi, 1986 den Bayerischen Filmpreis für seinen Film Feuer und Eis.
Am 12. April 1964 löste eine Gruppe von 14 Weltklasse-Skiläufern unter Führung von Bogner bei den Dreharbeiten für einen von ihm produzierten Skifilm im Engadiner Val Selin unterhalb der Trais Fluors eine Lawine aus, deren Luftdruck den Abgang einer zweiten Lawine vom gegenüberliegenden Hang verursachte. Mehrere Mitglieder der Gruppe wurden verschüttet. Bogners damalige Lebensgefährtin Barbi Henneberger sowie der Amerikaner Wallace „Bud“ Werner konnten nur noch tot geborgen werden. Da die Gruppe mehrfach vor der hohen Lawinengefahr gewarnt worden war, wurde Bogner zu einer zweimonatigen bedingten Gefängnisstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.[1]
Am 15. und 16. Dezember 2006 betätigte sich Bogner als Co-Moderator beim TV Total Parallelslalom des Fernsehsenders ProSieben. 2006 wurde ihm der Bayerische Sportpreis in der Kategorie Hochleistungssportler Plus verliehen.
Am 6. November 2009 beschlossen die Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH für die Kandidatur zu Ausrichtung der Olympische Winterspiele 2018, ihn zum 15. November 2009 zum weiteren Geschäftsführer und zugleich zum Vorsitzenden der Geschäftsführung zu berufen.[2] Aus gesundheitlichen Gründen legte er dieses Amt am 6. September 2010 nieder.[3]
Privates
Am 15. Dezember 1972 heiratete Bogner das brasilianische Model Sônia Ribeiro, eine Schwester der Schauspielerin Florinda Bolkan.[4] Das Paar adoptierte zwei brasilianische Kinder, Florinda und Bernhard. Am 1. Oktober 2005 nahm sich Bernhard siebzehnjährig das Leben.[4]
Filmografie als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent
- 1966: Skifascination (auch Kamera)
- 1968: Männer, Mädchen und Medaillen (13 jours en France; nur Kamera)
- 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty's Secret Service; nur Kamera)
- 1970: Stehaufmädchen (auch Kamera)
- 1972: Bankraub am Monte Rosa (nur Kamera)
- 1972: Benjamin / Benjamin − Ein Meister fällt vom Himmel (auch Kamera)
- 1977: Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me; nur Kamera)
- 1981: In tödlicher Mission (For Your Eyes Only; nur Kamera)
- 1985: Im Angesicht des Todes (A View to a Kill; Regisseur der Skiszenen)
- 1986: Feuer und Eis (auch Kamera)
- 1990: Feuer, Eis & Dynamit
- 1994: White Magic (auch Kamera)
- 1999: Mountain Magic
- 2001: Ski to the Max
Auszeichnungen
- Bambi (1985)
- Bayerischer Filmpreis (1987)
- Modepreis der Stadt München (1994)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (1996)
- Brand of the Century (2007)
- Woodrow Wilson Award (2008)
- Bayerischer Verdienstorden (2008)
TV-Porträt
- Willy Bogner – Das Lächeln in der Welt vermehren; in der Reihe "Köpfe in Bayern"; Dauer: 45 Minuten; von Jochen Richter, Bayerisches Fernsehen 2006.
Weblinks
- Literatur von und über Willy Bogner junior im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- bogner.com
- Willy Bogner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Willy Bogner junior in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Urteil des Schweizer Bundesgerichts gegen Willi Bogner vom 8. Juni 1965
- ↑ Pressemitteilung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH vom 6. November 2009
- ↑ Pressemitteilung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH vom 6. September 2010
- ↑ a b Bogner-Sohn beging Selbstmord. Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2005.
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