Windisch-Graz

Windisch-Graz
Slovenj Gradec
Wappen von Slovenj Gradec
Slovenj Gradec (Slowenien)
DEC
Basisdaten
Staat: Slowenien
Bezirk: Slovenj Gradec
Historische Region: Untersteiermark Štajerska
Statistische Region: Nr. 4: "Koroška"
Koordinaten: 46° 31′ N, 15° 5′ O46.51027777777815.080555555556409Koordinaten: 46° 30′ 37″ N, 15° 4′ 50″ O
Höhe: 409 m ü. A.
Fläche: 174 km²
Einwohner: 7.657 (2002)
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+386) 0288
Postleitzahl: 2380
Kfz-Kennzeichen: SG
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Bürgermeister: Matjaž Zanoškar
Webpräsenz:

Slovenj Gradec (deutsch Windischgrätz oder Windischgraz,[1][2] d.i. "Slowenisch Graz" bzw. "slowenische kleine Burg") ist eine Kleinstadt im Nordosten Sloweniens und Hauptort der slowenischen statistischen Region Koroška, wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Sie liegt rund 45 km westlich der Stadt Marburg an der Drau/Maribor und rund 65 km nordöstlich der Landeshauptstadt Laibach/Ljubljana und hat 7.657 Einwohner (2002). Zudem bildet das Umland von Slovenj Gradec unter demselben Namen eine der 193 Gemeinden (siehe Grafik) mit rund 16.500 Einwohnern, die das Land gliedern. Windischgrätz liegt/lag an der heute nur teilweise erhaltenen Teilstrecke Unterdrauburg/Dravograd–Cilli/Celje der Lavanttalbahn. Es war Stammsitz der österreichischen Fürstenfamilie Windisch-Graetz.

Am 13. März 1860 kam hier der berühmte Tondichter Hugo Wolf († 22. Februar 1903 in Wien) zur Welt. Im Geburtshaus, welches u.a. auch für Konzerte und Kurse genutzt wird, befindet sich heute die Musikschule.

Windischgrätz gehörte bis 1918 zum Herzogtum Steiermark und war eine deutschsprachige Stadt, umgeben von slowenischen Dörfern. Sie war Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, umfasste Schloss Rottenthurn und hatte 1890 982 Einwohner, davon 745 Deutsche.[3]

Nach dem Anschluss der großteils slowenischen Untersteiermark an den SHS-Staat 1918 sank der deutsche Bevölkerungsanteil kontinuierlich, die verbliebenen Deutschen wurden 1945 nach Österreich vertrieben.

An bedeutenden Bauwerken sind neben dem Geburtshaus von Hugo Wolf die Pfarrkirche am Hauptplatz sowie nebenan die gotische Kapelle mit bedeutenden Fresken aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zu nennen. 5 km östlich von Windischgrätz befindet sich in Legen eine Georgskirche. Bei archäologischen Ausgrabungen im Jahre 2003 kamen die Mauerreste des ältesten Kirchenbaus aus karolingischer Zeit im Gebiet von ganz Karantanien zum Vorschein.

Söhne der Stadt

  • Hugo Wolf (1860–1903), österreichisch-slowenischer Komponist und Musikkritiker
  • Ernst Goll (1887–1912), österreichischer Dichter

Anmerkungen

  1. -grätz ist die Schreibung bis Ende des 19.Jh. Auch die steirische Hauptstadt Graz wurde Grätz geschrieben. Die in Österreich gültige Aussprache des "-ä-" war jedoch [a:], weshalb nach Akzeptanz einer gesamtdeutschen Ausspracheregelung - s. Theodor Siebs - die Ortsnamenschreibung der Aussprache entsprechend geändert wurde.
  2. Andrees-"Handatlas", Velhagen & Klasing, Leipzig 1928;
    Der Große Brockhaus, 15.Aufl., Leipzig 1928-35, Bd. 20, S. 359.
  3. Meyers Konversations-Lexikon, 5. Aufl., 17. Band. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1897. S. 794

Weblinks


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