Wormsgraben

Wormsgraben
WormsgrabenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Sachsen-Anhalt, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Zillierbach → Holtemme → Bode → Saale → Elbe → Nordsee
Ursprung Ableitung aus der Wormke
51° 46′ 23″ N, 10° 41′ 14″ O51.77316666666710.687138888889747Koordinaten: 51° 46′ 23″ N, 10° 41′ 14″ O
Quellhöhe 747 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Bei Drei Annen Hohne in den ZillierbachVorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Mündungshöhe 633 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 114 m
Länge 2,4 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 3,2 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Der Wormsgraben (auch Wormkegraben) ist wahrscheinlich der älteste überleitende Hanggraben des Harzes, welcher zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entstand und zwei Flussgebiete des Harzes verbindet.

Der Wormsgraben westlich des Glashüttenweges

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Wormsgraben befindet sich 1 bis 3 km westlich von Drei Annen Hohne und 1 km südlich der Hohneklippen. Die Wormke, die bei Mandelholz in die Kalte Bode fließt, wird in ihrem Oberlauf durch ein Wehr mit der Hauptwassermenge – inzwischen dem gesamten Wasser – in den Wormsgraben geleitet. Nachdem der Wormsgraben vom Glashüttenweg an der Sandgrube überquert wird, mündet er in der Nähe des Forsthauses Hohne in den Zillierbach. Der künstliche Graben entzieht der Bode Wasser und führt es dem Flussgebiet Zillierbach-Holtemme zu, um es nach 48 km im nordöstlichen Harzvorland der Bode zu übergeben. Durch ein hohes Gefälle und große Fließgeschwindigkeit ist am Unterhang des Grabens ein hoher (bis 1 m) und breiter Damm notwendig.

Geschichte

Im Verlauf der Jahrhunderte hatte der Wormsgraben verschiedene Namen: 1464 Wormbeck, 1518 Wormsgraben und Wormbeck, 1531 Wormberger Graben, ab 1663 Wormsgraben.

Die älteste Urkunde über Lage und Funktion des Grabens ist datiert vom 25. Juni 1465. Darin wird vom Domkapitel und der Stadt Halberstadt mit dem Grafen Heinrich zu Stolberg über die Instandsetzung des Grabens verhandelt. Es wird von der Funktion des Grabens von altgewohnt („van alder“) gesprochen. Über die genaue Bauzeit ist nichts bekannt. Es darf angenommen werden, dass sie zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert lag.

Der Graben hatte die Aufgabe, zusätzliches Aufschlagwasser für die Mühlen am Zillierbach zu liefern. Nach der genannten Urkunde hatten auch die Wassermühlen an der Holtemme bis Halberstadt ihren Nutzen aus der Zuspeisung durch den Graben. Seine Hauptfunktion lag bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts im Betreiben der 20 Mühlen in Nöschenrode-Wernigerode. Die älteste Mühle war die Wernigeröder Teichmühle in der Altstadt am Flutgraben, die 1356 urkundlich erwähnt wurde. Eine weitere Aufgabe des Grabens war die kontinuierliche Wasserversorgung von Wernigerode mit Trink- und Brauchwasser. Ab 1887 ging durch die moderne Wasserversorgung in Wernigerode die Bedeutung des Zillierbaches zurück.

Der Wormsgraben versorgte mindestens ab 1628 die Bergwerke am Zillierbach mit dem nötigen Aufschlagwasser zum Antrieb von Wasserrädern. Ein solches Rad befand sich bis 1839 in einer Radstube im Bereich der heutigen Zillierbachtalsperre. Mit dem Wasserrad wurde ein Feldgestänge in Bewegung gesetzt, das zum Grenzschacht an der Grenze der Grafschaft Wernigerode zum Amt Elbingerode führte. Dadurch wurden dort die Pumpen zur Schachtentwässerung in Gang gehalten. Die Flurnamen Die Kunst und Kunstberg stammen noch aus dieser Zeit.

Die Bergbauverwaltung beteiligte sich seit dem 19. Jahrhundert an der Instandhaltung des Wormsgraben durch einen Grabenwärter.

Wormsgraben und Zillierbach hatten um 1800 auch Bedeutung für die Flößerei. Das Holz wurde an den Hohneklippen geschlagen und zu Scheiten zerkleinert. Diese schwammen bis nach Wernigerode in ein Wehr am Westerntor. Das Holz diente nur zu Brennzwecken. Die Flößerei endete 1855, als das Wehr durch ein Sommerhochwasser zerstört wurde.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Wormsgrabens bilden das Jakobsbruch (östlich des Erdbeerkopfes) und der Südhang des Hohnekamms. Der Jakobsbruch mit 1,9 km² Niederschlagsfläche liefert 60 % der Wassermenge. Die Hochmoorflächen des Jakobsbruches wurden durch Torfabbau (1731–1736 und 1800–1843) erheblich verkleinert. Der Torf wurde für die dort befindliche Glashütte gewonnen. Als die Torfvorräte erschöpft waren, musste der Hüttenbetrieb eingestellt werden. Bis heute blieb der Name „Glashüttenweg“.

Heutige Bedeutung

Der Wormsgraben hat seine Hauptfunktion in der Siedlungswasserversorgung. Er ist seit dem Bau der Zillierbachtalsperre (1936/37) für die Talsperre ein wichtiger Wasserlieferant. Obwohl das Einzugsgebiet des Wormsgrabens nur 30 % des Talsperreneinzugsgebietes beträgt, bringt er aus seinem Bereich durch höhere Niederschlagswerte und geringere Versickerung 35 % bis 40 % des Talsperrenwassers.

Literatur

  • Karl-Heinz Krause: Der Wormsgraben westlich von Drei Annen Hohne. In: Der Harz – Eine Landschaft stellt sich vor. Hrsg.: Harzmuseum Wernigerode, Doppelheft 17/18, 1987, S. 56.

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