Belleville (Illinois)

Belleville (Illinois)
Belleville
Das "Victoria Home Museum", heute Sitz der "St. Clair County Historical Society", zuerst ab 1866 Wohnhaus des deutschen Unternehmers Moritz J. Dobschutz
Das "Victoria Home Museum", heute Sitz der "St. Clair County Historical Society", zuerst ab 1866 Wohnhaus des deutschen Unternehmers Moritz J. Dobschutz
Lage in Illinois
Belleville (Illinois)
Belleville
Belleville
Basisdaten
Gründung: 1814
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Illinois
County:

St. Clair County

Koordinaten: 38° 3′ N, 89° 59′ W38.05-89.983333333333157Koordinaten: 38° 3′ N, 89° 59′ W
Zeitzone: Central Standard Time (UTC−6)
Einwohner: 41.095 (Stand: Schätzung vom Juli 2006)
Bevölkerungsdichte: 838,7 Einwohner je km²
Fläche: 49,0 km² (ca. 19 mi²)
davon 49,0 km² (ca. 19 mi²) Land
Höhe: 157 m
Postleitzahlen: 62220-62223, 62225, 62226, 62269
Vorwahl: +1 618
FIPS: 17-04845
GNIS-ID: 426266
Webpräsenz: www.belleville.net
Bürgermeister: Mark W. Eckert
Belleville-Illinois-1.jpg
Belleville um 1865

Belleville ist eine Stadt und Verwaltungszentrum des St. Clair County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Die Stadt liegt im Metro-East genannten östlichen Teil der Metropolregion Greater St. Louis um die Stadt St. Louis im benachbarten Missouri. Im Juli 2006 wurde eine offizielle Schätzung durchgeführt, die eine Einwohnerzahl der Stadt von 41.095 ergab. Im November 2009 bezifferten die Ortsschilder die aktuelle Einwohnerzahl der größten Stadt im südlichen Illinois auf 45.500. Bürgermeister von Belleville ist seit Ende 2004 Mark Eckert von der Good Government Party, einem Ableger der Demokratischen Partei.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung

Die Stadt Belleville wurde 1814 auf dem Landbesitz des Franzosen George Blair gegründet und erhielt 1850 das Stadtrecht. Nach dem Frankfurter Wachensturm waren 1834 viele Deutsche hierher emigriert - und noch einmal eine große Gruppe nach der gescheiterten Revolution von 1848 Unter anderem siedlte sich der badische Revolutionär Friedrich Hecker hier an und lebte bis zu seinem Tod 1881 in der Nähe der Stadt als Landwirt und Winzer. Im Jahr 1887 wurde das römisch-katholische Bistum Belleville errichtet. Erst 1914 wurde die Stadt anlässlich ihres 100. Gründungstages zum Regierungssitz des St. Clair Countys.

Schon um 1850 war Belleville ein wichtiger Industriestandort - hauptsächlich basierend auf Landwirtschaft und Kohlebergbau, die Einwohnerzahl belief sich damals auf ca. 3000. Die ersten Getreidemühlen waren 1813 und die erste Kohlengrube gleich nach Entdeckung der Kohle 1825 in Betrieb genommen worden. Später kam noch die Stahlindustrie hinzu, wodurch Belleville zu einer Hochburg der amerikanischen Nagel- und Ofenproduktion wurde. Basierend auf Kohlebergbau oder Eisenerzverhüttung entwickelte sich die industrielle Seite der Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts.[1] Im Jahr 1856 führte man in der Stadt die Gasbeleuchtung ein und die Stadt wurde außerdem durch den Bau einer Eisenbahnstrecke mit der nur 15 km entfernten Großstadt St. Louis (Missouri) am anderen Ufer des Mississippi River verbunden.

Bei der Volkszählung von 1840 zählte man 1.210 Einwohner in 280 Haushalten, gut eine Generation später (1880) sind es schon 10.090 Bürger. Nach der Volkszählung von 2000 hat Belleville heute 41.410 Einwohner auf einer Fläche von 49.2 km².

Einer der größten Arbeitgeber des Countys ist die Scott Air Force Base, einer der wichtigsten Stützpunkte der US-Luftwaffe.

Der deutsche Einfluss

Kaum eine andere Stadt in Illinois wurde derart von einer einzelnen Volksgruppe dominiert wie Belleville: Um das Jahr 1870 herum sind etwa 90% der Einwohner Deutsche oder Deutschstämmige - die meisten von ihnen gehören eher dem Bildungsbürgertum an, sind als Farmer deshalb weniger erfolgreich und bestimmen auf lange Zeit das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben. Auch der erste römisch-katholische Bischof von Belleville, John (ursprünglich Johannes) Janssen, war gebürtiger Deutscher.

Besondere Zeichen dieser deutschen Zeit sind die 1864 gegründete "Philharmonische Gesellschaft" (heute Belleville Philharmonic Musical Society), dessen Orchester inzwischen zu den ältesten der USA gehört, der Belleville Sängerbund von 1855 und die German Library of St. Clair County von 1836 mit deutschsprachigen Büchern aus allen Bereichen der Wissenschaft sowie den römischen und griechischen Klassikern. Über das Tagesgeschehen berichtete seit 1844 der Belleville Beobachter, ab 1849 in Belleville Zeitung umbenannt, die bis 1923 sogar den Ersten Weltkrieg mit seiner antideutschen Stimmung überstehen konnte.

Im 20. Jahrhundert wurde für die Region auch die Bezeichnung „Plattdeutsche Prärie“ geprägt (z.B. wegen des Stadtteils Paderborn in Waterloo). Noch heute werden verschiedene Einrichtungen vom deutschstämmigen kulturellen Erbe geprägt.

So ist es überhaupt nicht erstaunlich, dass man auf dem alten Walnut Hill Cemetery sehr viele Gräber von Deutschen findet (Walnut Hill Cemetery, City of Belleville, 1101 Mascoutah Avenue, Belleville, IL 62220-3625).

Städtepartnerschaften

Die deutsche Stadt Paderborn in NRW ist seit 1990 Partnerstadt von Belleville. Träger dieser Partnerschaft ist der deutsch-amerikanische Freundeskreis.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. http://www.dafk-paderborn.de/ Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis Paderborn

Weblinks


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