- Belvedere (Warschau)
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Das Warschauer Belvedere (polnisch Pałac Belweder) ist ein ursprünglich barockes und 1818 im klassizistischen Stil umgebauter Palast. Es befindet sich auf einem Hügel über einem künstlichen Teich am westlichen Rand des Łazienki-Parks am Übergang der Ujazdowski-Alleen in die Ulica Belwederska. Das Palais diente hunderten polnischer Kleinadelspalais als Vorbild.
Geschichte
Der Palast wurde 1660 errichtet. 1767 wurde es von Stanisław August Poniatowski erworben, der ein Jahr später zum polnischen König gewählt wurde. Jan Kubicki baute zu dieser Zeit den Palast im Stil des Klassizismus um. Von 1817 bis 1830 diente es als Privatpalais des russischen Statthalters Großfürst Konstantin Pawlowitsch Romanow, dem Bruder des Zaren. Danach war es eine der Residenzen des Zaren in Kongresspolen. Die Aufständischen des Novemberaufstandes stürmten es am Abend des 29. November 1830 von der ebenfalls im Łazienki-Park gelegenen Fähnrichsschule kommend. Zwar gelang es Konstantin Romanow zu fliehen, doch damit wurde der über ein Jahr dauernde Aufstand ausgelöst.
1918 - 1921 und 1926 - 1935 wohnte hier der Marschall Józef Piłsudski. In der Zwischenkriegszeit bis 1926 diente das Palais als Sitz der polnischen Präsidenten (Gabriel Narutowicz, Stanisław Wojciechowski). Während der deutschen Besatzung 1939 - 1945 war es der Sitz des NS-Gouverneurs von Warschau, Ludwig Fischer, und erfuhr wesentliche Umbauten des Inneren. Von 1989 bis 1994 diente es wieder dem polnischen Präsidenten (Lech Wałęsa) als Wohnsitz. Nachdem Wałęsa wegen des lauten Busverkehrs in den Präsidentenpalast umgezogen war und auch Aleksander Kwaśniewski und Lech Kaczyński dort wohnten, nutzt derzeit Bronisław Komorowski das Belweder wieder als Präsidentenwohnsitz.[1]
Heute befindet sich ein Museum über Józef Piłsudski in dem Palast.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rzeczpospolita vom 9. September 2010.
52.2131521.027675Koordinaten: 52° 12′ 47″ N, 21° 1′ 40″ OKategorien:- Palast in Warschau
- Museum in Warschau
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