- Zahn um Zahn
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Folge der Reihe Tatort Originaltitel Zahn um Zahn Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch
FranzösischProduktions-
unternehmenBavaria Atelier GmbH und Neue Constantin für den WDR Länge 95 Minuten Einordnung Folge 200 Erstausstrahlung 10. Oktober 1985 im Kino
27. Dezember 1987 auf ARDStab Regie Hajo Gies Drehbuch Horst Vocks
Thomas WittenburgProduktion Hartmut Grund
Heidi SteinhausMusik Klaus Lage Kamera Jürgen Jürgens Schnitt Margot von Schlieffen Besetzung - Götz George: Horst Schimanski
- Eberhard Feik: Christian Thanner
- Renan Demirkan: Ulli
- Charles Brauer: Grassmann/Delattre
- Rufus: Pierre Hacker
- Martin Lüttge: Wilkens
- Ulrich Matschoss: Königsberg
- Herbert Steinmetz: Krüger Senior
- Louis-Marie Taillefer: Bonano
- Julien Maurel: Jean-Pierre
Zahn um Zahn ist ein deutscher Kinofilm aus dem Jahre 1985, der auf der bekannten Fernsehreihe Tatort beruht. Die Hauptrolle spielt Götz George als Hauptkommissar Horst Schimanski. Drehorte des Films sind die Städte Duisburg und Marseille (Frankreich). Der Titelsong Faust auf Faust wurde von der Klaus Lage Band gesungen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Während einer Demonstration in Duisburg wird Alf Krüger mit seiner Familie in der eigenen Wohnung erschossen aufgefunden. Die Polizei geht zunächst von Selbstmord aus, jedoch ist auffallend, dass Krügers jüngstes Kind überlebt hat, weil es sich unter dem Wohnzimmertisch versteckt hat.
Krüger war zehn Tage vor seinem Tod als Buchhalter bei den Grassmann-Werken in Duisburg fristlos entlassen worden, weil er angeblich 80.000 DM unterschlagen hatte. Schimanski, der den Toten aus der Schulzeit kannte, fährt auf eigene Faust zu Grassmann, um ihn zu verhören. Es kommt zu einem Streit, in dessen Verlauf Schimanski handgreiflich wird und das Haus wütend verlässt. Daraufhin wird er von Königsberg vom Dienst suspendiert.
Zur selben Zeit ist die hübsche Journalistin Ulli, die Schimanski nicht unbekannt ist, im selben Fall tätig. Sie verschafft sich unerlaubt Zutritt zu Krügers Wohnung, um nach Anhaltspunkten für dessen Selbstmord zu suchen. Als sie glaubt, fündig geworden zu sein, und einige Akten aus der Wohnung mitnehmen will, begegnet ihr Schimanski. Dieser fordert Ulli auf, sich aus dem Fall rauszuhalten, jedoch stellt sich später heraus, dass Ulli fast immer einen Schritt schneller ist als er selbst. Schimanski bekommt ebenfalls Einsicht in Krügers Akten, in denen eine französische Firma aus Marseille mit dem Namen Delattre auftaucht.
Schimanski will auf eigene Faust nach Marseille reisen, um eine Kontaktperson namens Kremer zu treffen, die ihm wertvolle Informationen über eine angebliche Zusammenarbeit zwischen den Grassmann-Werken und den Delattre-Werken geben soll. Bevor er jedoch an die Informationen herankommt, findet er seinen Kontaktmann tot in einem Hotelzimmer in Marseille auf. Bald trifft die Polizei ein; Schimanski ist Hauptverdächtiger. Er wird von der Polizei vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt, darf jedoch Marseille nicht verlassen, was ihn in seinen Ermittlungen erheblich beeinträchtigt. Natürlich begegnet er kurze Zeit später Ulli, die ebenfalls nach Marseille gereist ist, um ihre Recherchen dort fortzuführen. Die beiden fahren gemeinsam zu den Delattre-Werken und nehmen den Direktor kurzerhand zu einer „gemütlichen Fahrt am Mittelmeer entlang“ mit. Sie finden heraus, dass der Direktor Besuch aus Duisburg hatte – nämlich von Alf Krüger. Im weiteren Gesprächsverlauf erfahren die beiden eine der Adressen von Frederic Delattre und wollen ihn persönlich kennenlernen. Ulli fährt jedoch allein zu ihm und lässt Schimmi zurück. Dieser kommt zu Fuß nach. An der Pforte der „Villa Delattre“ erwartet ihn eine unangenehme Begegnung: Er trifft auf Pierre Hacker, den Hausverwalter, den er schon scheinbar zufällig – von Hacker aber arrangiert – im Flugzeug von Duisburg nach Marseille kennengelernt hat. Gerade als er ihn begrüßen will, spürt er einen dumpfen Schlag und wird ohnmächtig.
Er kommt wieder zu sich, als er in einer brennenden Scheune liegt. Neben ihm liegt Ulli. Es gelingt ihm, sich und Ulli aus der Scheune zu befreien. Ulli zeigt sich nicht undankbar dafür, dass Schimmi ihr das Leben gerettet hat, und die beiden verlieben sich ineinander. Jedoch werden beide von vier Franzosen verfolgt, die es auf Schimanski abgesehen haben. Als er und Ulli in einer Bar sitzen, bricht ein Streit aus. Ulli kann fliehen, Schimanski muss es jedoch mit den vier Franzosen aufnehmen, wobei einer von ihnen zu Tode kommt. Schimanski versucht zu fliehen, kommt jedoch nicht weit und wird von der Polizei gefasst.Schimanski erfährt, dass der Tote das Abzeichen einer Gruppe von Ex-Fremdenlegionären trägt, deren Chef Delattre persönlich ist. Die Polizei lässt ihn abermals frei, und legt ihm nahe, noch am selben Tag Marseille zu verlassen. Vor dem Polizeigebäude wartet Ulli auf ihn, gemeinsam fahren sie noch einmal zur Villa Delattre. Es gelingt ihnen, in die Villa zu gelangen, wo sie einige Fotos und Verträge vorfinden. Ein Foto interessiert Schimanski besonders: Frederic Delattre ist darauf zwar nur von hinten in einer Uniform zu sehen, doch ihm gegenüber steht Alf Krüger Senior, der Vater des toten jungen Alf Krüger! Schimanski ist geschockt. Ulli hingegen entwendet einen Vertrag, der beinhaltet, dass die Grassmann-Werke schon längst an Delattre verkauft sind, ferner, dass das Werk in Duisburg geschlossen werden soll. Die beiden erfahren, dass Alf Krüger genau diese Informationen erlangt hatte und deswegen sterben musste, weil er drohte, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Als sie die Villa verlassen wollen, werden sie von Pierre Hacker überrascht, der mit einem Gewehr auf sie schießt. Beide können ihn überwältigen und überführen ihn nach Duisburg. Eine Gegenüberstellung mit Krüger Senior und dem hinterbliebenen Mädchen spricht eine eindeutige Sprache: Hacker ist der Mörder von Alf Krüger und seiner Familie. Sein Auftraggeber war Delattre. Schimanski und Hacker gehen aus dem Haus und zu Fuß über die dunkle, menschenleere Straße, Ziel: unbekannt. Plötzlich hört man einen lauten Knall und Hacker bricht zusammen, eine Kugel im Kopf. Noch bevor Schimanski fassen kann, was passiert ist, fährt ein Polizeiwagen vor und will ihn verhaften. Es gelingt ihm jedoch wieder, zu fliehen.
Am nächsten Morgen begegnet er Ulli wieder, sie teilt ihm mit, dass sie ein Interview mit Delattre hat – Grassmann habe es ihr vermittelt. Schimanski hat einen Verdacht und warnt sie eindringlich nicht zu Grassmanns Zweitanwesen zu fahren. Entgegen seiner Bitten tut sie es doch und Schimanski fährt ihr nach. Ulli klopft bei Grassmann an die Tür, als jedoch auch nach wiederholtem Klopfen keiner öffnet, zieht sie die Tür auf. Schimmi, der einen Augenblick später am Ort des Geschehens eintrifft, sieht nur noch Rauchschwaden und hört den lauten Knall einer Sprengstoffexplosion. Ulli fliegt ein paar Meter weiter weg und schlägt mit dem Kopf auf den Boden. Schimmi eilt sofort zu ihr, jedoch sind ihre Verletzungen so schwer, dass sie in seinen Armen stirbt.
Nun lernt man Schimanski mal von einer ganz anderen Seite kennen. Weinend läuft er durch die Trümmer des Hauses und sieht sich verzweifelt um. Voller Hass beschließt er, zu Grassmann nach Hause zu fahren und die Sache zu Ende zu bringen. Er stört eine Festlichkeit und tritt dann in blutverschmierter Jacke dem elegant gekleideten Grassmann gegenüber. Nachdem Grassmann zugibt, Delattre zu sein, den Mord an Alf Krüger und seiner Familie angeordnet zu haben und auch Ulli umgebracht zu haben, zieht Schimanski seine Waffe und richtet sie auf Grassmanns Kopf. Im nächsten Moment fällt ein Schuss. Doch es war nicht Schimmi, der geschossen hat: Krüger Senior hat Delattre mit seinem Karabiner erschossen. Er war auch der Mörder von Pierre Hacker. Als letzten Beweis, dass er sich nicht getäuscht hat, reißt Schimmi dem sterbenden Grassmann sein Hemd auf, und sieht das Abzeichen der Legion, welches er auch bei Hacker und dem Toten aus Marseille gesehen hatte.
Hintergrund
Zahn um Zahn wurde von der Bavaria Atelier GmbH für den WDR produziert. Es ist der erste ARD-Krimi, der speziell fürs Kino hergestellt wurde. Der Film wurde erst am 27. Dezember 1987 als offizielle Tatort-Folge im Fernsehen gezeigt. 1987 folgte der zweite Tatort-Kinofilm Zabou. Hajo Gies führte bei 12 der 29 anderen Tatorte mit dem Duo Schimanski/Thanner Regie.
Der Song Faust auf Faust erreichte Ende 1985 Platz 10 der deutschen Charts. Die beiden Schauspieler Charles Brauer und Martin Lüttge fungierten später selber als Tatort-Kommissare.
Kritik
„Überzeugender, rasant inszenierter Actionfilm mit guten Darstellern und Sinn für Atmosphäre und Witz. Insgesamt solide Unterhaltung ohne sonderlichen Tiefgang.“
Weblinks
- Zahn um Zahn in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zahn um Zahn bei crew united
- Zahn um Zahn beim Tatort-Fundus
Einzelnachweise
- ↑ Zahn um Zahn im Lexikon des Internationalen Films
Tatort-Folgen mit Kommissar Schimanski als HauptermittlerDuisburg-Ruhrort (1981) | Grenzgänger (1981) | Der unsichtbare Gegner (1982) | Das Mädchen auf der Treppe (1982) | Kuscheltiere (1982) | Miriam (1983) | Kielwasser (1984) | Zweierlei Blut (1984) | Rechnung ohne Wirt (1984) | Doppelspiel (1985) | Das Haus im Wald (1985) | Der Tausch (1986) | Schwarzes Wochenende (1986) | Freunde (1986) | Spielverderber (1987) | Zahn um Zahn (1985/1987) | Gebrochene Blüten (1988) | Einzelhaft (1988) | Moltke (1988) | Der Pott (1989) | Blutspur (1989) | Katjas Schweigen (1989) | Medizinmänner (1990) | Zabou (1987/1990) | Schimanskis Waffe (1990) | Unter Brüdern (1990) | Bis zum Hals im Dreck (1991) | Kinderlieb (1991) | Der Fall Schimanski (1991)
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