Zentrum für Nachwuchsgewinnung

Zentrum für Nachwuchsgewinnung

Ein Zentrum für Nachwuchsgewinnung (ZNwG) wirbt mittels der zugeordneten Wehrdienstberater für den freiwilligen Dienst bei der Bundeswehr und stellt bei den Bewerbern die soldatische Eignung fest. Die Zentren für Nachwuchsgewinnung (ehemals Freiwilligenannahmestellen genannt) gibt es in Berlin (ZNwG OST), Hannover (ZNwG NORD), Düsseldorf (ZNwG WEST) und München (ZNwG SÜD) und für die Marine in Wilhelmshaven. Die Zentren für Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr führen die Personalauswahl bei Bewerbern für die Mannschafts-, Unteroffiziers- oder Feldwebellaufbahn sowie bei Reserveoffiziersanwärtern durch und sind einem Assessment-Center vergleichbar. Für den freiwilligen Dienst als Offizier bei der Bundeswehr ist das Personalamt der Bundeswehr bzw. die Offizierbewerberprüfzentrale (OPZ) in Köln zuständig. Die Zentren für Nachwuchsgewinnung sind der Streitkräftebasis zugeordnet und unterstehen dem Personalamt der Bundeswehr. Die fachliche Aufsicht und Qualitätssicherung wird durch die Gruppe Nachwuchsgewinnung des Personalamts gewährleistet.

Nachwuchswerbung auf der CeBIT 2005

An den Zentren für Nachwuchsgewinnung wie auch in der OPZ wird die körperliche und intellektuelle Leistungsfähigkeit und charakterliche und gesundheitliche Eignung der Bewerber für den Soldatenberuf untersucht. Dazu durchläuft der Bewerber mehrere Leistungstests, eine ärztliche Untersuchung und ein diagnostisches Gespräch mit einer Prüfgruppe. Diese Prüfgruppe arbeitet nach dem Kommissionsprinzip und setzt sich aus einem Prüf(stabs)offizier und einem Psychologen zusammen. Je nach Aktenlage und Personalsituation kann es auch zu Einzelprüfungen durch einen Psychologen oder Offizier kommen. Nach dem Gespräch bewertet diese Prüfgruppe die charakterlichen Eignungsmerkmale des Bewerbers und spricht eine dementsprechende Laufbahnempfehlung aus. Danach geht der positiv geprüfte Bewerber weiter zum Dezernat Einplanung, wo ihm in der Stellenbörse passende ausgeschriebene Dienstposten aufgezeigt werden, sofern dies möglich ist. Im Anschluss wird der Bewerber vom Berufsförderungsdienst über die Möglichkeiten der Weiterqualifizierung während und der erfolgreichen Eingliederung in einen Zivilberuf nach der Dienstzeit informiert. Abgelehnte Bewerber können noch im ZNwG eine FWDL-Beratung in Anspruch nehmen.

Des Weiteren werden an den Zentren die Laufbahnwechsler geprüft. Dies sind Wehrdienstleistende, Mannschaftsdienstgrade oder (Stabs)Unteroffiziere, die sich für die Laufbahn der Feldwebel bewerben. Ferner findet an den Zentren für Nachwuchsgewinnung die Potenzialfeststellung statt. Dabei werden in einem Prüfverfahren zusätzliche Erkenntnisse über Feldwebel gewonnen, welche den Statuswechsel zum Berufssoldaten oder den Wechsel in die Laufbahn Offizier des militärfachlichen Dienstes anstreben. Der Indexwert, den sie im Rahmen der Potenzialfeststellung erhalten, fließt zu einem bestimmten Anteil mit in das gesamte Auswahlverfahren ein. Der psychologische Dienst an den Zentren führt zudem Sonderuntersuchungen durch: Ausbildungseignungsuntersuchungen die zivilberufliche Aus- und Weiterbildung der Soldaten betreffend und die Fliegerpsychologische Klassifikation (für den Fliegerischen Dienst oder die Flugsicherung).


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