- Zützen
-
Lage von Zützen in Brandenburg
Zützen ist ein Dorf im Nordosten Deutschlands und ist seit 2001 Teil der Stadt Schwedt/Oder im Landkreis Uckermark in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Dorf mit 443 Einwohnern (31. Dezember 2006) auf einer Gemarkungsfläche von 10,83 Quadratkilometer liegt an der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße am Westrand des Odertales. Die Stadt Schwedt, zu der die bis 2001 selbständige Gemeinde Zützen gehört, ist etwa vier Kilometer vom Dorf entfernt. Das Gelände um Zützen ist flach und liegt nur drei bis sechs Meter über dem Meeresspiegel. Die Umgebung ist von Feuchtwiesen (Criewener Eulenbruch), Bruchwäldern (Ritterbruch) und Feldern (Werderfeld) geprägt. Nordwestlich von Zützen steigt das Gelände um ungefähr 50 Meter an (Schlangenberge) und erreicht im Briesenberg 65 m ü. NN. In dieser typisch uckermärkischen Landschaft liegen auch einige abflusslose Sölle, wie der sechs Hektar große Pagelsee oder der als Badegewässer genutzte vier Hektar große Briesensee. Die „Poldern“, der östliche Bereich der Gemarkung Zützen zwischen Oder und Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße mit seinen zahlreichen Altarmen, ist Teil des Nationalparkes Unteres Odertal.
Geschichte
Bodenfunde in der unmittelbaren Umgebung Zützens lassen auf die Existenz von Siedlungen und Wohnstätten seit der Steinzeit schließen. Es handelt sich unter anderem um Faustkeile, eine Stein-Getreidemühle, ein Steinbeil und Skelettgräber. Beim Bau einer Abwasserleitung 1998 wurde ein gut erhaltenes Tongefäß aus der Bronzezeit gefunden. Eine Besiedlung des Gebietes für die Zeit von 700 bis 900 ist mit einer slawischen Handmühle aus Granit belegt.
Seit dem im Jahr 1250 geschlossenen Vertrag von Landin gehörte die Uckermark zu Brandenburg. Die erste Nennung Zützens als „wendischen dorppe tzützen bie der Oder“ findet sich 1354 in einem Vertrag, der große Teile der Uckermark Pommern zuschlug.
Der Ortsname, der sich im Lauf der Zeit über Tzutzen oder Czutzen (1432), Zcuzcenow (1527), Zurzenn (1540), Zeutzenn (1541) und Zuetzen (1578) schließlich zum heutigen Zützen wandelte, wird auf das slawische Wort Sosna (Kiefer) zurückgeführt.
1472 bis 1479 kehrten die ostuckermärkischen Gebiete wieder zu Brandenburg zurück. Zützen gehörte danach zum Stolpirischen Kreis (benannt nach Stolpe an der Oder).
Im Stadtmuseum Schwedt befindet sich der Rest des Zützener Münzfundes aus dem Jahr 1867. Die 316 Vinkenaugen und 5 Prager Groschen stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Das Rittergut Zützen ist durch mehrere Lehnsurkunden belegt. Es lag südlich des als Runddorf angelegten Ortes und bestand bis 1945. Teile des Gutes mit dem „Schloss“ sind heute noch erhalten.
Die Gemeinde Zützen entstand 1928 aus dem Gutsbezirk Zützen mit dem Vorwerk Carlsberg. Um das Jahr 1900 bestand das Gut aus 750 Hektar Land, den Bauern standen ca. 30 Hektar zur Verfügung (Angabe aus dem Jahr 1860).
Ältestes Gebäude Zützens und heute Baudenkmal ist die um 1250 errichtete Feldsteinkirche in der Mitte des Dorfes.
Nach der Eingemeindung am 1. August 2001[1] entstand westlich des alten Ortskerns nahe der ehemaligen Bundesstraße 2 von Angermünde nach Schwedt eines der vier ausgewiesenen Eigenheimgebiete der Stadt Schwedt/Oder.
Persönlichkeiten
- Hermann von Heyden (1782–1836), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, lebte einige Jahre in Zützen
- Axel von Colmar (1840–1911), königlich preußischer Regierungspräsident und Politiker, Gutsherr in Zützen
Literatur
- Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2
Weblinks
- Zützen auf www.schwedt.de
- Informationen über den Ort auf den Seiten des Dorfgemeinschaftsvereins Zützen e. V.
Einzelnachweise
Blumenhagen | Criewen | Gatow | Heinersdorf | Hohenfelde | Kummerow | Kunow | Stendell | Vierraden | Zützen
Wikimedia Foundation.