- Äquivalenztausch
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Der Äquivalenztausch oder Äquivalententausch ist ein Tausch, bei dem Waren gleicher Werte getauscht werden. Daher gilt er als gerechter Tausch. Aber bezogen auf die Wertäquivalente im Tausch Lohn gegen Arbeitskraft erleidet aus marxistischer Sicht der Lohnarbeiter einen Tauschnachteil. Denn die Arbeitskraft wird wie alle Waren nach ihren Reproduktionskosten bewertet und bezahlt, besitzt aber als einzige Ware den Vorteil, ein höheres Wertvolumen zu erzeugen als sie zu ihrer Reproduktion benötigt. Da sich der Kapitalist das unbezahlte Mehrprodukt bzw. den Mehrwert aneignet, ist der Äquvialenztausch auch ein ungerechter Tausch; er verschleiert die Ausbeutung des Lohnarbeiters durch den Kapitalisten.
Objektive versus subjektive Wertlehre
Der Äquivalenztausch ist ein Tausch unter der Annahme, dass das zu tauschende Ding oder die zu tauschende Leistung einen objektiven Wert habe. Diese Annahme wird von der klassischen Politischen Ökonomie und von Karl Marx vertreten. Demnach bestimmt den Wert einer Ware das in ihr vergegenständlichte Arbeitsquantum, welches zu ihrer Produktion erforderlich ist.
Neuere (nach 1870) aufgekommene Theorien (siehe: Hermann Heinrich Gossen, Carl Menger, Friedrich von Wieser, Stanley Jevons, Léon Walras) gehen jedoch davon aus, dass der Wert eines Dinges oder einer Leistung eine rein subjektive Größe und somit nicht objektiv messbar sei.
Literatur
- Werner Hofmann: Wert- und Preislehre. Duncker & Humblot, Berlin 1964.
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