Berliner Bahnhof (Hamburg)

Berliner Bahnhof (Hamburg)
Empfangsgebäude des Berliner Bahnhofs in Hamburg
Die hölzerne Bahnhofshalle
Panoramaansicht
Gleisplan

Der Berliner Bahnhof in Hamburg war der westliche Endpunkt der 1846 eröffneten Berlin-Hamburger Bahn. Zuvor befand sich an der Stelle der von Alexis de Chateauneuf entworfene Bahnhof für die Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn von 1844. Der Berliner Bahnhof wurde 1857 fertiggestellt und 1903 stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Bauliche Merkmale

Für die Bedürfnisse der Berlin-Hamburger Bahn wurde dieser vormalige „Bergedorfer Bahnhof“ aus rotem Backstein mit geputzten Gesimsen erweitert und vor allem mit einer 148 m langen und 23,5 m hohen hölzernen Halle mit vier Gleisen versehen. Diese Halle galt seinerzeit als bedeutendstes Holzbauwerk in Deutschland. (Zum Vergleich: Die Halle des Dammtorbahnhofs ist bei gleicher Höhe und gleichfalls vier Gleisen 112 m lang). Das Empfangsgebäude war in einen Abfahrts- und einen Ankunftsbereich aufgeteilt, worin sich eine Gepäckannahme und -ausgabe sowie neben Wartesälen der verschiedenen Klassen auch ein Damenzimmer befand.

Die Inbetriebnahme erfolgte am 15. Dezember 1846, doch erst 1857 war der Um- und Neubau des insgesamt 173 Meter langen Gebäudekomplexes, der Gütergleise und des Lokschuppens abgeschlossen. Zur Aufnahme einer optischen Telegraphenverbindung (Semaphor) erhielt der Bahnhof zwei hohe Türme, da jedoch zur gleichen Zeit (1837) der effektivere elektrische Schreibtelegraph erfunden wurde, blieben sie nur schmückendes Beiwerk. Im Empfangsgebäude befanden sich auch zwei Drehscheiben für die Lokomotiven. Diese konnten vom Zug abgekuppelt auf die Drehscheiben fahren und dort für die Vorzugsfahrtrichtung in die Gegenrichtung umgedreht werden. Die Gleisanlagen mit Güterbahnhof und halbrundem Lokschuppen waren etwa dreimal so lang wie der Bahnhof.

Lage zu den anderen Bahnhöfen

Der Bahnhof lag auf dem Gelände, auf dem sich südlich des heutigen Hauptbahnhofs die heutigen Deichtorhallen am Oberhafenkanal befinden. 1865 wurde etwa 600 Meter weiter östlich der Lübecker Bahnhof gebaut, dazu im Jahre 1866 der Bahnhof „Klosterthor“ der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn etwa 200 Meter nördlich. Von diesem wurde später ein Verbindungsgleis vor das Portal des Berliner Bahnhofs verlegt. Mit der Errichtung der zunächst allein für die Eisenbahn befahrbaren Hamburger Elbbrücken entstand auf der gegenüberliegenden Grasbrookinsel der Hannöversche Bahnhof, zu dem die Gleise der seit 1847 bestehenden Bahnstrecke von Celle nach Harburg geführt wurden. Der Betrieb auf dem Hannöverschen Bahnhof wurde 1872 aufgenommen.

Ende des Betriebes

Im Zuge der Vorbereitungen für den Bau des Hamburger Hauptbahnhofes wurde der Berliner Bahnhof am 1. Mai 1903 geschlossen und ein sogenannter Interimsbahnhof an der Lippeltstraße erbaut.

Lageplan der anderen Hamburger Bahnhöfe, der heutige Hauptbahnhof und seine Gleise sind braun eingezeichnet
Historische Karte von 1890, Ausschnitt
Grundriss des Empfangsgebäudes

Siehe auch

  • Hamburger Bahnhof (Berlin) - das „Gegenstück“ am anderen Ende der Strecke war von 1847 bis 1884 in Betrieb.

Literatur

  • Peter Bley: 150 Jahre Eisenbahn Berlin-Hamburg 1996, alba, ISBN 3-87094-229-0
  • Alfred Gottwaldt: Die Berlin-Hamburger Eisenbahn und ihre Bahnhöfe 1996, in 'Brandenburgische Denkmalpflege', Jg. 5, Heft 1

53.54694444444410.0088888888897Koordinaten: 53° 32′ 49″ N, 10° 0′ 32″ O


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