- Bernhard Friedrich von Krosigk (1656–1714)
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Bernhard Friedrich Freiherr von Krosigk (* 1656[1] in Magdeburg; † 16. Dezember 1714 in Herxen, Niederlande) war ein Geheimrat und Betreiber astronomischer Studien.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Bernhard Friedrich war der zweite Sohn von Vollrad Ludolf von Krosigk, neben seinem älteren Bruder Vollrat Busse und dem jüngeren Levin August. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1671 fiel ihm bei der Erbteilung unter anderem das Gut Poplitz zu.[2] Er erbaute daraufhin das Schloss Poplitz und wurde zum Stammvater der Poplitzer Linie. Aus seiner Ehe mit Anna Sophie von Steinberg ging sein Sohn Rudolf August von Krosigk hervor.[3]
Da er sich hauptsächlich mit astronomischen Studien beschäftigte, ließ er das Dach des neuen Poplitzer Herrenhauses mit einer Galerie zur Beobachtung der Sterne ausstatten. Des Weiteren hat er auf eigene Kosten ein Observatorium in Archangelsk errichten lassen.
Dienstlich wirkte Bernhard Friedrich von Krosigk zuerst in Wolfenbüttel als braunschweigischer Hofmarschall, Geheimer Rat und Oberst. 1690 wurde er von Anton Ulrich, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, nach Haag bevollmächtigt. Später hat ihn der preußische König Friedrich I. als Geheimrat nach Berlin berufen.
Auch in Berlin richtete er sich auf seinem Haus im Stadtteil Neu-Cölln in der Wallstraße ein Observatorium ein. Während die Berliner Sternwarte für die gegründete Preußische Akademie der Wissenschaften noch in Bau war, konnte deren erster Astronom Gottfried Kirch die Privatsternwarte von Krosigk nutzen. 1704 finanzierte er Peter Kolb, den er 1702 als Sekretär auf seinem Gut Poplitz engagiert hatte, eine Expedition nach Südafrika zum Kap der Guten Hoffnung. Dort errichtete Kolb die erste Sternwarte Südafrikas und unternahm astronomische und meteorologische Forschungen. Ab 1705 ließ Krosigk seine Berliner Privatsternwarte von dem Astronomen Johann Heinrich Hoffmann leiten und von 1706 bis 1709 war an ihr der Astronom Johann Wilhelm Wagner angestellt; er sollte parallel zu Kolb in Südafrika die Parallaxe des Mondes vermessen, um mit den gleichzeitigen Beobachtungen von zwei möglichst weit voneinander entfernten Punkten auf der Erde die Entfernung des Mondes von der Erde genauer zu bestimmen.
Im Alter übernahm Bernhard Friedrich von Krosigk den Grundbesitz in Ober-Yssel in Holland und zog sich dort ein Jahr vor seinem Tod auf sein Gut Herxen zurück.
Siehe auch
Weblinks
- Günther: Krosigk, Bernhard Friedrich Baron von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 196.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Brüggenthies, Wolfgang R. Dick: Biographischer Index der Astronomie. 1. Auflage. Acta Historica Astronomiae Vol. 26, Wissenschaftlicher Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8171-1769-8, S. 267.
- ↑ Auszüge aus der Familiengeschichte Krosigk
- ↑ Descendants of Herbord von Bismarck
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