Bierfest

Bierfest
Filmdaten
Deutscher Titel Bierfest
Originaltitel Beerfest
Produktionsland USA
Erscheinungsjahr 2006
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Jay Chandrasekhar
Drehbuch Jay Chandrasekhar
Kevin Heffernan
Steve Lemme
Paul Soter
Erik Stolhanske
Produktion Michael Beugg
Bill Gerber
Steve Lemme
Richard Perello
Erik Stolhanske
Besetzung

Bierfest ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 2006, erschaffen von der Comedy-Truppe Broken Lizard (Super Troopers, Club Mad). Zur Darstellerriege dieses Filmes gesellen sich zudem einige international bekannte Schauspieler wie Jürgen Prochnow, Donald Sutherland und Ralf Möller.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die beiden amerikanischen Brüder Jan und Todd Wolfhouse sollen nach dem Tod ihres deutschen Großvaters nach München fliegen, um die Urne mit dessen Asche dort zu bestatten. Der letzte Wunsch des Großvaters war es nämlich, seine letzte Ruhe in seiner Heimatstadt, auf dem weltberühmten Oktoberfest, zu finden.

Statt das Oktoberfest zu genießen, lösen die Brüder aber eine Schlägerei im Bierzelt aus und müssen fliehen. Durch eine Kontaktperson, die ihnen helfen soll, die Urne mit den sterblichen Überresten des Großvaters an ihren Bestimmungsort zu bringen, geraten die Brüder in die Versammlung eines jahrhundertealten Geheimbundes, der alljährlich das Bierfest veranstaltet. Teilnehmer verschiedenster Nationen treten hierbei in diversen Trinkspielen gegeneinander an. Eine amerikanische Mannschaft fehlt allerdings, denn die wenig trinkfesten Amerikaner wurden nie zum Bierfest eingeladen.

Nachdem die Gebrüder Wolfhouse den Sieg der deutschen Mannschaft (der amtierenden Meister) über die Iren im Stiefeltrinken beobachten, lernen sie den Veranstalter des Bierfests und Brauereibesitzer Baron Wolfgang von Wolfhausen kennen. Es handelt sich um den Halbbruder ihres Großvaters. Von ihren deutschen Verwandten werden die beiden Amerikaner jedoch alles andere als herzlich begrüßt. Sie erfahren, dass ihr Großvater Johann vor Jahrzehnten die Formel des „besten Bieres der ganzen Welt” gestohlen und in die USA gebracht hat. Den Anschuldigungen zum Trotz, und um ihre Ehre wieder herzustellen, beschließen Jan und Todd gegen die Deutschen anzutreten. Sie werden gnadenlos unter den Tisch getrunken und aufs Äußerste gedemütigt. Geknickt reisen sie zurück in die USA, wo sie dann aber rasch den Entschluss fassen, eine amerikanische Mannschaft aufzustellen, um dann im nächsten Jahr erneut beim Bierfest anzutreten, um es den Deutschen heimzuzahlen.

Bei der Suche nach geeigneten Mannschaftsmitgliedern rekrutieren sie Freunde aus der College-Zeit. Phil Krundle, ein sehr korpulenter ehemaliger Brauer, der große Mengen an Nahrung und Bier konsumieren kann. Steve Finklestein, ein jüdischer Wissenschaftler, ist zwar weniger ein begnadeter Trinker, aber besitzt theoretisches Bierwissen. Finklestein hat zunächst wenig Interesse, aber als er erfährt, dass es sich bei den zu schlagenden Gegnern um „große, blonde, deutsche Herrenmenschen” handelt, ist er überzeugt. Zuletzt wird Barry Badrinath aufgrund seiner Begabung für Trinkspiele angeworben. Seine Teilnahme führt zu gewissen Spannungen, da er mit Todds jetziger Frau zu College-Zeiten eine Affäre hatte.

Die nächsten Monate verbringt das Team mit Training, wobei Jobs verloren und Beziehungen in die Brüche gehen. Durch Zufall stoßen die Wolfhouse-Brüder auf das gestohlene Bierrezept. Jan und Todd brauen das legendäre Bier, wodurch auch das Geschäft ihres deutschen Gasthauses floriert. Um die Deutschen zu provozieren, schicken sie Baron von Wolfhausen eine Flasche des Bieres. Dieser reist daraufhin mit dem gesamten deutschen Team in die USA um die Formel zurück zu kaufen, was die Brüder jedoch ablehnen. Daraufhin beauftragt Baron von Wolfhausen eine Spionin, die die Formel kopiert und Phil Krundle in einem Bierbottich ertränkt, als dieser sie aufhalten will. Die Mannschaft trauert und erwägt, das Vorhaben zu beenden, bis Gil Krundle, der Zwillingsbruder von Phil, der Mannschaft beitritt und den Platz seines toten Bruders einnimmt.

Zum Bierfest verschaffen sich die Amerikaner mit einem Trick Zutritt. Erwartungsgemäß kommen das deutsche und das amerikanische Team ins Finale. Zuletzt treten sie im Stiefeltrinken an (gleichzeitig im englischen Original auch eine Anspielung auf den Film Das Boot), welches die Deutschen für sich entscheiden, aber im finalen Wettkampf siegen die Amerikaner doch noch mit knappem Vorsprung.

Am Ende des Filmes sitzt das amerikanische Team in Amsterdam, um den Sieg zu feiern. Dort werden sie dann aufgefordert, an einem Kifferturnier teilzunehmen. Es folgt also das Potfest.

Entfernte Szene in der deutschen Fassung

Für die deutsche Fassung wurde eine kurze Sequenz entfernt. Als in der letzten Szene die Amerikaner erneut gegen die Deutschen antreten, wird der Jude Finklestein vom Deutschen Otto verspottet, er sehe aus, als hätte er Schamhaare auf dem Kopf. Anschließend wirft er dessen Kippa zu Boden. Im Zorn verwandeln sich die Pupillen von Finklestein in einen gelben Davidstern.

Wissenswertes

  • Die Produktionskosten des Filmes betrugen 12,5 Millionen US-Dollar.
  • Zu Beginn des Filmes wird ein Hinweis eingeblendet, dass der im Film dargestellte Alkoholkonsum tödlich sein könne.
  • Der Film wurde von großen Brauereien unterstützt, die im Film erwähnt werden (Spaten-Franziskaner-Bräu, Radeberger, Beck's und Guinness).
  • Inspiriert wurden Broken Lizard von den Trinkspielen aus ihrer College-Zeit.
  • Die Stereotype der Nationen sind völlig überzeichnet. Die Deutschen sind große Lederhosenträger, die Briten sprechen Cockney, die Iren tragen grün, die Kanadier laufen in Eishockey-Trikots herum und das schwedische Team besteht aus attraktiven, großbusigen Blondinen.
  • Es gibt mehrere Anspielungen auf den auch im englischsprachigen Raum sehr bekannten Film Das Boot mit Jürgen Prochnow (der in Bierfest Baron von Wolfhausen verkörpert). Die Deutschen sitzen in den USA in einem U-Boot, in fahlem rotem Licht und passenden Uniformen (Prochnow mit Kapitänsschirmmütze) und beobachten die Lage.
  • Zu Beginn des Filmes kann man Originalaufnahmen vom Münchner Oktoberfest sehen.
  • Auf der Karte Europas, die zu Anfang des Films zu sehen ist, gehört Slowenien zu Österreich und es fehlt ein Teil von Schleswig-Holstein.

Kritiken

  • Das Comedy-Team Broken Lizard beweist mit der Komödie Bierfest, dass man Rache genau wie eine Maß Bier möglichst kalt genießen sollte. (www.filmz.de)
  • Man sollte sich diese Komödie nur mit äußerst geringen Erwartungen anschauen und wird dann, überraschenderweise, mehr als unterhalten den Kinosaal verlassen. Bierfest zeigt neben erheblichem Konsum des Gerstensaftes auch die typisch bayerischen Klischees von Lederhosen und Kuckucksuhr. Natürlich dürfen auch eine handvoll barbusiger Damen nicht fehlen. Die schauspielerische Leistung, sei es von namhafteren Darstellern wie Jürgen Prochnow oder Ralf Möller, kann man nicht wirklich beurteilen. Dazu ist der Film einfach zu wenig ernst zu nehmen und zu klamaukig. (www.moviemaze.de)
  • Bierfest muss man einfach gesehen haben, um sich irgendwie eine Meinung zu bilden. Er ist weder richtig schlecht, noch richtig gut, manchmal einfach nur furchtbar blöd (Auch wenn man das als Kritiker eigentlich nie sagen sollte). Aber lachen kann man unwahrscheinlich viel und auch wenn man kopfschüttelnd das Kino verlässt, hatte man doch irgendwie richtig gute 2 Stunden. (Julia Stache)
  • Bierfest ist gerade für uns Deutsche nicht uninteressant. Zum einen können wir beweisen, wie toll wir auch über uns selber lachen können. Zum anderen ist es doch recht spannend, mit welchen Klischees und Stereotypen die eigene Nation im Humorrepertoire der restlichen Welt vertreten ist – man nehme nur den fiesen Bierbaron und das Schluckmonster Hansel, die passenderweise auch noch von den beiden Darstellern verkörpert werden, die im Ausland wohl für die Rohmodelle eines Deutschen stehen: Jürgen Prochnow und Ralf Möller. Es hätten wahrlich keine 111 Minuten werden müssen, 90 hätten es doch auch – und zwar wesentlich besser – getan, aber seine gewissen Momente kann man Bierfest nun auch wieder nicht gänzlich absprechen. (www.filmstarts.de, Christoph Petersen)
  • Ohne Sixpack ist dieser Film laut Uwe Schmitt nicht zu ertragen. Der Kritiker rät dem Zuschauer „ein gutes Buch zu lesen. Beim trockenen Riesling oder Jasmin-Tee, bei einem elitären Getränk jedenfalls, das unserem vollkommen freudlosen und unlustigen Geisteszustand zukommt. Es ist ein guter Rat für alle, die sich eine der dümmsten, witzlosesten Auf-Ex-Comedys längeren Zurückdenkens ersparen wollen. Ein Film, an dem nur lachhaft ist, dass ein Mensch mit infantil-analem Humor bei Warner Brothers Millionen Dollar in das Projekt gesteckt hat.” (Die Welt)

Weblinks


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