Birch Evans Bayh III.

Birch Evans Bayh III.
Evan Bayh

Birch Evans "Evan" Bayh III (* 26. Dezember 1955 in Shirkieville, Indiana) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er ist seit 1999 US-Senator des Staates Indiana, dessen Gouverneur er zuvor war. Evan Bayh ist Mitglied der Demokratischen Partei. Er ist verheiratet mit Susan Bayh, mit der er zwei Söhne (Zwillinge) hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bayh wurde in Shirkieville, Indiana geboren. Sein Vater ist Birch E. Bayh II, welcher von 1963 bis 1981 ebenfalls U.S. Senator war und sich 1976 um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bewarb. Dabei unterlag er dem späteren Präsidenten Jimmy Carter. Evan Bayh studierte an der Indiana University Betriebswirtschaft und Politikwissenschaften (er schloss sein Studium dort 1978 mit Auszeichnung ab) und Jura an der University of Virginia bis 1981. Nach ersten Erfahrungen als Richter und Rechtsanwalt wurde er 1986 in sein erstes öffentliches Amt gewählt.

Politische Karriere

Acht Jahre als Gouverneur

Bayh wurde 1988 zum Gouverneur von Indiana gewählt, nachdem er sich in den Vorwahlen gegen Frank O'Bannon und schließlich den Wahlen gegen John Mutz durchsetzte. O'Bannon wurde später sein Stellvertreter im Amt. Im Jahre 1992 wurde er mit dem höchsten Prozentsatz, der jemals in der Geschichte Indianas erreicht wurde, für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die Arbeit seiner Regierung wurde selbst von Republikanern als besonnen und erfolgreich bewertet. Das Wall Street Journal schrieb 1992 über seine Regierungszeit: "Mr. Bayh's record is one of a genuinely fiscally conservative Democrat". Er gestaltete den Umgang mit Steuergeldern effizienter, senkte die Steuern, schaffte ein Umfeld in dem neue Arbeitsplätze entstehen konnten und setzte das Konzept eines schlanken Staates in die Tat um. Des Weiteren kam es während seiner achtjährigen Amtszeit zu keiner einzigen Steuererhöhung, stattdessen erzielte er den höchsten Budgetüberschuss in der Geschichte des Staates Indiana. Führend bei der Wiedereingliederung von Menschen aus den Sozialsystemen zurück in den Arbeitsmarkt, wurden während Evan Bayhs Amtszeit jährlich die Ausgabe in Bildung erhöht, sowie das Leistungsniveau der akademischen Einrichtungen gesteigert. Zum Ende seiner zweiten Amtszeit konnte Bayh 80% Zustimmung für seine Person aufweisen.

Nach Ablauf seiner zweiten Amtsperiode nahm er zeitweise eine Stelle als Dozent an der Indiana University School of Business in Bloomington an.

Im Senat

Bayh wurde 1998 in den US-Senat gewählt. Er bezwang Paul Helmke mit 64 Prozent der Stimmen, dem besten Resultat, dass je ein Demokrat in einer Wahl zum Senat in Indiana erzielte. Bei den Wahlen 2004 gelang es ihm, in seinem Amt wiedergewählt zu werden. Derzeit ist Evan Bayh Mitglied in 6 Ausschüssen des Senates: Banken, Immobilien und Städtebau; Ausschuss für Streitkräfte; Geheimdienste; Energie und natürliche Ressourcen; Sonderkomitee Alterung der Bevölkerung sowie im Komitee für kleinere Unternehmen.

Kandidat für höhere Aufgaben

Von Bill Clinton in dessen Autobiographie als "eine begabte Führungspersönlichkeit und ein möglicher zukünftiger Präsident" dargestellt ist es durchaus im Bereich des Möglichen Evan Bayh zukünftig in nationalen Führungspositionen wiederzufinden. Bereits 2000 und 2004 wurde er als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten unter Al Gore bzw. John Kerry gesehen.

Im Laufe des Jahres 2006 wurde angenommen, Bayh könnte bereits 2008 selbst einen Anlauf auf die Präsidentschaft unternehmen. Vor allem der Anklang den er bei republikanischen Wählerschichten findet und seine bereits bewiesene Wählbarkeit allgemein dürften Trümpfe in eventuellen Vorwahlen sein, die kaum ein anderer Demokrat aufbieten kann. Bei den Wahlen 2004 erzielte er in Indiana mehr Stimmen als Präsident Bush, in einem an sich konservativen Staat wie Indiana beinahe ein kleiner Skandal. Vor allem kann Bayh sich von sehr liberalen potentiellen Kandidaten wie Hillary Clinton, John Edwards usw. absetzen, die weithin als stark polarisierend gelten. Es verwunderte daher kaum, dass in den letzten Monaten des Jahres 2006 bei Evan Bayh Aktivitäten festzustellen waren, welche den Rahmen für einen Präsidentschaftswahlkampf 2008 bilden könnten. Vor allem Reden vor einflussreichen Kreisen und Parteifreunden der sog. Swing States wie Wisconsin, Ohio und Colorado aber auch (angekündigte) Reisen z.B. nach New Hampshire und Iowa ließen Schlüsse in diese Richtung zu. Zusätzlich hat Senator Bayh Finanzmittel-Beschaffungsveranstaltungen in Chicago, Cincinnati, Dallas, Houston, Los Angeles, New Orleans, New York, Philadelphia, San Francisco und St. Louis durchgeführt. Dies war für einen einfachen Senator ohne weitergehende Ambitionen eher ungewöhnlich.

Dennoch gab Bayh am 15. Dezember 2006 unerwartet bekannt, an der Präsidentschaftswahl 2008 nicht teilzunehmen.

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