- Birmakatze
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Birma-Katze Standard, FIFe: SBI, GCCF: 13c Schulterhöhe Länge Gewicht Kater: ca. 4,5–6 kg
Kätzin: ab 3 kgerlaubte Farben nicht erlaubte Farben erlaubte Fellzeichnung nicht erlaubte Fellzeichnung Liste der Katzenrassen Die Birma-Katze (auch Birma, Heilige Birma; engl.: Birman, Sacred Birman) ist eine Hauskatzenrasse mit halblangem Fell, die zu den Halblanghaarkatzen zählt. Birmakatzen sind Teilalbinos, sogenannte Point-Katzen, mit einem hellen, weichen Körperfell und dunklen Abzeichen (Points) an den weniger durchbluteten, kühleren Körperstellen wie Gesicht, Ohren, Schwanz, Beinen und Hoden. Birmakatzen haben blaue Augen. Besonderes Rassekennzeichen ist darüber hinaus die blütenweiße Färbung der Pfoten, die an der Rückseite der Hinterbeine in einem umgekehrten „V“, den sogenannten Sporen, nach oben auslaufen sollte.
Birmakatzen gelten als „goldene Mitte“ zwischen Siam und Perserkatzen was sich auch auf den Charakter auswirkt, denn sie haben das menschenbezogene und das mäßig aktive von der Siamkatze und das ruheliebende, sanftmütige haben sie von den Persern. Sie sind gesellige Tiere, die sich allein unwohl fühlen und daher zumindest zu zweit (auch mit anderen Katzenarten) gehalten werden sollten. Die Birmakatze ist nicht mit der Burma-Katze zu verwechseln, die eine eigene Rasse darstellt. Da Birma auf Englisch Burma heißt, kommt es gelegentlich zu Verwechslungen.
Inhaltsverzeichnis
Zuchtgeschichte
Die Rasse der Birmakatzen geht auf ein Zuchtprogramm zurück, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Frankreich aufgelegt wurde. Die Anerkennung als Rasse erfolgte in Frankreich im Jahre 1925 – in Zuchtbüchern lässt sich der Ursprung bis ins Jahr 1915 zurückverfolgen. Vom englischen Zuchtverband wurde die Rasse im Jahre 1966, vom US-amerikanischen Verband im Jahre 1967 anerkannt.
Über den Ursprung der Birmakatze, die im Übrigen von Anfang an in allen Veröffentlichungen als „Heilige Birma“ bezeichnet wird, gibt es unterschiedliche Berichte.
Einer davon besagt, dass ein gewisser Mr. Vanderbilt (aus der gleichnamigen amerikanischen Industriellenfamilie) um 1919 ein Pärchen Birmakatzen von einer Orientreise mitbrachte. Bei der Überfahrt verunglückte der Kater. Wie die Zucht weiterging blieb weitgehend im dunkeln. Sicher scheint jedoch zu sein, dass die Jungen entweder mit Siam- oder mit einer Kreuzung aus Siam- x Perserkatzen verpaart wurden.
Alle Nachforschungen enden in Frankreich mit dem Zwingernamen „de Madalapour“.
Die erste aktenkundige Heilige Birma in Deutschland war der Kater „Timour de Madalapour“, von dem 1933 ein Bild erschien.
Die Zucht der Birma blühte in den 1930er Jahren auch in Deutschland auf.
Der zweite Weltkrieg brachte schließlich für die Heilige Birma fast das völlige Aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erneut mit der Zucht begonnen und bereits 1955 war der Bestand der Birmakatzen in Frankreich gesichert. In den darauffolgenden Jahren wurden in den USA und auf dem europäischen Festland meist die klassischen Farben Seal-Point und Blue-Point gezüchtet, während man in England bereits mit neuen Farben, Chocolate-Point und Lilac-Point zu züchten begann.
In Deutschland war Anneliese Hackmann mit ihrem Zwinger „von Assindia“ maßgeblich an dem Erfolg der Heiligen Birma beteiligt. Sie holte in den 1960er Jahren die Katze „Nadine de Khlaramour“ aus Frankreich nach Deutschland. Nadines Nachkommen wurden in die ganze Welt verteilt.
In jüngerer Zeit sind die Farben Red-Point und Creme-Point dazugekommen. Ebenso ist die Heilige Birma heute in Tabby und Tortie zu erhalten, zumindest in Europa. In den USA sind die Tabbies, die dort Lynx genannt werden, erst vor kurzem offiziell anerkannt worden.
Rassestandard
Der Rassestandard wird von verschiedenen Katzenzuchtverbänden festgelegt. Bei der FIFe wird die Rasse in der Kategorie II (Halblanghaarkatzen) unter dem Kürzel SBI (Sacred Birman) geführt.
- Körper: gestreckt und mittelschwer mit kurzen, stämmigen Beinen.
- Kopf: kräftiger Schädel, ausgeprägtes Kinn, volle, runde Wangen.
- Augen: tiefblaue, runde Augen.
- Fell: je nach Körperpartie lang (Rücken, Seiten, Kragen) bis halblang, im Gesicht kurz, am Schwanz buschig.
- Farbe: hell, eierschalenfarben, Rücken goldbeige. Schwanz und Beine dunkler. Kontrastreich abgesetzte Abzeichen im Gesicht (Points), dunkle Ohren. Klar abgegrenzte, reinweiße Pfoten (Handschuhe).
Der Rassestandard der Heiligen Birmakatze nach WCF
Körper: Die große Katze hat einen kräftigen Knochenbau bei gut ausgebildeter Muskulatur. Der Körper ist mittelschwer und leicht gestreckt. Die Beine sind kurz, die Pfoten breit und zart gerundet. Der Schwanz ist mittellang, von eleganter Form und fedrig behaart.
Kopf: Der Schädel bildet ein stumpfes Dreieck mit abgerundeten Konturen. Die Wangenknochen sind hoch gesetzt, die Wangen gut gerundet und die Stirn leicht gewölbt. Das Profil ist leicht geschwungen bei mittellanger römischer Nase und ausgeprägtem Kinn.
Ohren: Die Ohren sind mittelgroß, ungefähr so hoch wie breit am Ansatz, mit leicht abgerundeten Spitzen und guter Breite zwischen den Ohren.
Augen: Die Augen sind tiefblau, groß, aber nicht ganz rund, sondern leicht oval. Sie sind weit auseinander platziert.
Fell: Langes bis halblanges Fell mit seidiger Textur und wenig Unterwolle. Im Gesicht sind die Haare kurz, werden aber länger auf den Wangen und gehen in eine volle Halskrause über. Auf dem Rücken und an den Flanken ist das Fell sehr lang.
Farbvarianten: Die Birma ist eine Point-Katze und in allen Pointfarben außer Cinnamon und Fawn anerkannt. Die Farbbeschreibungen sind der allgemeinen Farbliste zu entnehmen. Die Besonderheit der Birmakatzen sind die weißen „Handschuhe“ und „Sporen“. Als Handschuhe bezeichnet man die weißen Abzeichen an allen vier Pfoten. Wesentlich ist vor allem die Gleichmäßigkeit und Symmetrie der Handschuhe; sei es zwischen den Vorderpfoten einerseits und den beiden Hinterbeinen andererseits; oder – noch besser – die Gleichmäßigkeit aller vier Pfoten. Das Weiß ist absolut rein; es kann an der Zehenwurzel oder am Gelenk enden. Es darf sich nicht auf das Bein erstrecken. Etwas längere Handschuhe an den Hinterpfoten werden toleriert. Als Sporen bezeichnet man die weißen Abzeichen an den Fußsohlen der Hinterbeine, die zu einer Spitze auslaufen. Sie sollen an beiden Sohlen gleichmäßig sein und enden möglichst mittig auf dem Mittelfußknochen.
Fehler: Fehler, die zur Disqualifikation führen können, sind weiße Flecken außerhalb der Handschuhe und Sporen sowie Teilpigmentierung des Nasenspiegels, ebenso jede Neigung zum Schielen. Schwerwiegende Fehler sind Handschuhe, die über ihre normale Form hinauslaufen (sog. Runner), zu kurze Handschuhe, Bauchflecken (Flecken in der Pointfarbe auf der Körperunterseite) und Fehlen der Spitze bei den Sporen. Leichte Flankenflecken und Streifen können toleriert werden. Die Gesamterscheinung darf insgesamt keine Ähnlichkeit mit der Perserkatze aufweisen, aber auch nicht in das andere Extrem verfallen und an eine Siamkatze erinnern.
Punkteskala Körper: 20 Punkte Kopf und Augen: 20 Punkte Handschuhe vorn: 5 Punkte Handschuhe hinten: 5 Punkte Sporen hinten: 5 Punkte Gleichmäßigkeit: 5 Punkte Schwanz: 10 Punkte Fell: 10 Punkte Körper- und Pointfarbe: 15 Punkte Kondition: 5 Punkte
Farbvarianten
Folgende Farben sind bei Birma-Katzen anerkannt:
- Seal-point
- Blue-point
- Chocolate-point
- Lilac-point
- Red-point
- Creme-point
- Seal-tortie-point
- Blue-tortie-point
- Chocolate-tortie-point
- Lilac-tortie-point
- Seal-tabby-point
- Blue-tabby-point
- Chocolate-tabby-point
- Lilac-tabby-point
- Red-tabby-point
- Cream-tabby-point
- Seal-tortie-tabby-point
- Blue-tortie-tabby-point
- Chocolate-tortie-tabby-point
- Lilac-tortie-tabby-point
(Tabby = mit Streifung - Tortie = mit Rot-Scheckung in den Points)
Über die vorgenannten, etablierten Farben hinaus wird an der Zucht mit neuen Farben wie Silber, Cinnamon und Fawn gearbeitet. Diese neuen Farben sind jedoch derzeit noch recht umstritten.
Birmakatzen werden, wie alle Point-Katzen, nahezu weiß geboren.
Die Farbe der Abzeichen bildet sich erst nach einigen Tagen bis Wochen heraus. Viele Tiere dunkeln in den ersten Lebensjahren, insbesondere an Rücken und Flanken sehr stark nach.
Haltung und Pflege
Birmakatzen gelten wegen ihres ruhigen, sanften Wesens als ideale Wohnungs- und Kinderkatzen. Allerdings sind sie sehr familienbezogen und anhänglich und sollten gerade von Berufstätigen nicht als Einzeltiere gehalten werden. Ihr dichtes Fell ist sehr pflegeleicht und neigt - wegen fehlender Unterwolle - kaum zum verfilzen. Birmas sollten nicht als „Freigänger“ gehalten werden, da sie sehr menschenfreundlich sind und sich auch von fremden Menschen gerne streicheln und hochnehmen lassen. Das Fell sollte bei allen Katzen gelegentlich gebürstet werden, da es sonst durch verschluckte Haare zum Darmverschluss kommen kann.
Trivia
Birmakatzen sind nach dem Staat Birma (seit 1989 Myanmar) benannt; dort soll einer Legende zufolge auch der Ursprung der Rasse liegen.
Die Legende
Hinweis:
Die im Folgenden wiedergegebene Legende wird im Zusammenhang mit der Heiligen Birma immer wieder in dieser oder ähnlicher Form erzählt, enthält jedoch keine bisher wissenschaftlich belegten oder historischen Fakten!
Die Legende der „Heiligen Katze von Birma“ erklärt auch, wie diese schönen Tiere zu ihrem Namen gekommen sind.
Vor langer Zeit lebte Mun Ha, der ehrwürdige Abt der Kittha-Mönche, im Tempel Lau Tsun am Fuße des Lugh-Gebirges. Mun Ha hatte einen goldenen Bart, von dem man sagte, der Gott Song-Hio persönlich habe ihn geflochten. Alle Kittha-Mönche hatten ihr Leben der Göttin Tsun-Kyankze geweiht, die saphirblaue Augen hatte und als Göttin der Seelenumwandlung verehrt wurde.
Mun Ha besaß einen Kater namens Sinh. Sinh hatte einen weißen Körper, bernsteingelbe Augen und seine Ohren, seine Nase, sein Schwanz, seine Pfoten und seine Beine waren dunkel wie der Boden. Die dunklen Farben deuteten die Mönche als Zeichen des Schmutzes und der Unreinheit all dessen, was den Boden berührte.
Der Abt Mun Ha verstarb zu einem Zeitpunkt, als die Mönche von feindlichen Stämmen aus Siam angegriffen wurden; die Kittha-Mönche waren nun in dieser gefährlichen Situation ohne Führung.
Doch dann geschah ein Wunder:
Als der Kater Sinh vor den Altar der Göttin sprang und ihre Augen das Tier erblickten, wanderte die Seele des verstorbenen Abts, um in dem Kater weiterzuleben. Die Augen des Katers verfärbten sich so dunkelblau wie die der Göttin, sein Fell wurde goldgelb und seine Pfoten färbten sich als Zeichen der Reinheit blütenweiß. Sinh lebte noch sieben Tage in dem Tempel bevor er starb und die Seele des Abts Mun Ha mit sich nahm. Er brauchte nicht zurück auf diese Welt, da er den Zustand der Vollkommenheit erreicht hatte.
Nach weiteren sieben Tagen versammelten sich die Mönche im Gebet vor der Statue der Göttin um sie um Hilfe für die Wahl eines Nachfolgers für Mun Ha zu bitten. Noch während des Gebetes kamen alle Katzen des Tempels herbei. Sie alle hatten die nun gleiche Gestalt angenommen, wie Sinh – blaue Augen, goldgelbes Fell und, als Zeichen ihrer Reinheit, weiße Pfoten. Die Katzen umringten lautlos den jüngsten der Kittha-Mönche und machten ihn so zum Nachfolger des Abtes Mun Ha.
Stirbt eine heilige Katze im Tempel Lau Tsun, so nimmt sie die Seele eines verstorbenen Kittha-Mönchs mit, die so für immer Eingang ins Paradies findet und ihren Platz an der Seite des Gottes Song Hoi, dem Gott alles Goldenen einnimmt. Aber wehe dem, der eine solche Katze tötet – er wird tausend Qualen erleiden, bis die Seele, die in dieser Katze wohnte, ihm verzeiht.
Quellen
- Desmond Morris, Rassekatzen, Heyne, München 1999, ISBN 3-453-15355-3
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