- Borzęcino (Dębnica Kaszubska)
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Borzęcino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupski Gmina: Dębnica Kaszubska Geographische Lage: 54° 24′ N, 17° 15′ O54.406417.2539Koordinaten: 54° 24′ 23″ N, 17° 15′ 14″ O Höhe: 81 m n.p.m Einwohner: 384
Postleitzahl: 76-246 Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: Głobino ↔ Dobieszewo–Czarna Dabrowka Borzęcino → Starnice Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Borzęcino (deutsch Bornzin) ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Das Dorf gehört zur Landgemeinde Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) im Powiat Słupski (Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bornzin, damals auch als Borrentzin bezeichnet, war um 1527 ein Lehen der Familie von Puttkamer. 1739 gelangte das hinterpommersche Gutsdorf durch Heirat in den Lehensbesitz der Familie von Baer. Um 1784 hatte das Gutdorf zusammen mit einem Vorwerk und der Kolonie Neu Borntin zwanzig Feuerstellen (Haushalte). Der Hauptmann der Leibgendarmerie Otto Heinrich Ursin von Baer (1778–1834) ließ 1832 das Gutshaus bauen und verkaufte jedoch noch selben Jahres das Gut. Nachdem es zeitweise in Besitz der Familien von Schramm und von Lewinski war, erwarb 1841 der Kreisdeputierte Wilhelm von Zitzewitz Bornzin. Seine Familie war bis 1945 im Besitz des Gutes. Vor 1945 war Bornzin dem Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin zugeordnet.
Nach der Eroberung durch die Rote Armee kam Bornzin 1945 zunächst nicht unter polnische Verwaltung. Denn die Sowjetarmee führte in Bornzin, wie auch in einigen anderen Gütern im vormaligen Kreis Stolp, einen Gutsbetrieb zur Versorgung des Militärs. Hierzu behielt die Sowjetmacht den überwiegenden Teil der deutschen Dorfbevölkerung am Ort, um damit das Gut weiter zu bewirtschaften. Lediglich Alte, Arbeitsunfähige und alleinstehende Frauen mit mehreren kleinen Kindern wurden bis 1947 in den Westen vertrieben. Erst 1950 wurde das Dorf unter polnische Verwaltung gestellt. Da der größte Teil der deutschen Dorfbevölkerung immer noch im Dorf wohnte, wurde 1950 eine deutschsprachige Schule, die Grundschule für allgemeine Bildung mit deutscher Muttersprache, eröffnet, die mit einer bald darauf eröffneten zweiten deutschen Schule im Nachbarort Starnitz kooperierte. Von 1945 bis 1950 hatte für die deutschen Kinder und Jugendlichen kein Unterricht stattgefunden. Der größte Teil der deutsche Dorfbevölkerung verließ im Rahmen der durch die Bundesregierung unter Konrad Adenauer mit Polen vereinbarten Familienzusammenführung von 1956 bis 1958 das Dorf und siedelte in die Bundesrepublik Deutschland und in die DDR über. Die deutsche Grundschule schloss 1958.
Von 1975 bis 1998 gehörte Borzęcino zur Woiwodschaft Słupsk (Stolp).
Verweise
Literatur
- Wilhelm Mahn: Die Geschichte einer deutschsprachigen Grundschule für allgemeine Bildung. In: Pommersches Heimatbuch 2011. Pommersche Landsmannschaft, Lübeck 2010, S. 89–97.
Weblinks
- Borzęcino (polnisch)
- Friedhof (polnisch)
- Informationen zu Bornzin auf der Website der Stolper Heimatkreise (deutsch)
- Bild des Herrenhauses und kurze Geschichte (PDF; 210 kB)
Ortsteile (Schulzenämter): Borzęcino (Bornzin) | Budowo (Budow) | Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) | Dobieszewo (Groß Dübsow) | Dobra (Daber) | Gałęzów (Gallensow) | Gogolewko (Neu Jugelow) | Gogolewo (Alt Jugelow) | Jawory (Gaffert) | Kotowo (Kottow) | Krzywań-Grabin (Kriwan-Neufeld) | Łabiszewo (Labüssow) | Mielno (Mellin) | Motarzyno (Muttrin) | Niepoględzie (Nippoglense) | Podole Małe (Klein Podel) | Podwilczyn (Podewilshausen) | Skarszów Górny (Hohen Scharsow) | Starnice-Troszki (Starnitz-Petersberg) | Żarkowo (Sorkow)
Übrige Ortschaften: Boguszyce (Friedrichsfelde) - Borzęcinko (Neu Bornzin) - Brzeziniec (Birkhof) - Budówko - Dargacz (Dargatzhof) - Dobieszewko (Klein Dübsow) - Dobrzec (Vorwerk Daber) - Dobrzykowo (Ulrichshof) - Dudzicze (Philippinenhof) - Goszczyno (Goschen) - Grabówko - Jamrzyno (Jamrin) - Konradowo - Krzynia (Krien) - Łabiszewo Kolonia (Kolonie Labüssow) - Leśnia (Berghof) - Łysomice (Loitz) - Łysomiczki (Loitzerbrücke) - Maleniec (Malenz) - Niemczewo (Nimzewe, 1938-1945Roden) - Ochodza (Wocholz, 1938-1945 Waldesruh) - Rybiec - Skarszów Dolny (Unter Scharsow) - Spole (Henriettenthal) - Starniczki (Starnitzer Mühle) - Suliszewo (Schwup)
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