- Gogolewko (Dębnica Kaszubska)
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Gogolewko Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Dębnica Kaszubska Geographische Lage: 54° 22′ N, 17° 26′ O54.36333333333317.426944444444Koordinaten: 54° 21′ 48″ N, 17° 25′ 37″ O Einwohner: 90
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: Głobino/DW 210 - Dobieszewo ↔ Podkomorzyce/DW 211 Maleniec → Gogolewko Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Gogolewko (deutsch Neu Jugelow, kasch. Môlé Gogòlewò, auch Gògòléwkò) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gemeinde Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Gogolewko erstreckt sich auf einer Fläche von 2181 Hektar zwischen Łupawa (Lupow) und Skotawa (Schottow) in einem mit Heide und Ödland durchsetzten Gebiet. Zahlreiche kleinere Erhebungen umgeben den Ort. Er liegt an einer Nebenstraße, die Głobino (Gumbin) an der Woiwodschaftsstraße 210 und Dobieszewo (Groß Dübsow) mit Podkomorzyce (Niemietzke, 1938-1945 Puttkamerhof) an der Woiwodschaftsstraße 211 verbindet. In Gogolewko stößt eine kleinere Gemeindestraße von Maleniec (Malenz) kommende auf diese Straße. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Vor 1945 bestand Bahnanschluss über den sieben Kilometer entfernten Ort Budow (polnisch: Budowo), der Endstation der von Stolp (Słupsk) kommenden Stolpetalbahn war.
Ortsnamen
Die Ortsbezeichnung Gogolewko findet sich noch einmal in der Woiwodschaft Großpolen. Ältere Namensformen waren Gughelow (1440), Gulgelow (1490) und Ghugelowen (1496), Jugelow (ab 1507) bis 1945.
Geschichte
Der historischen Siedlungsform nach war Neu Jugelow ein kleines Gassendorf. Jugelow gehört zum Urbesitz der Familie Zitzewitz. Joachim von Zitzewitz war Herzoglicher Rat und Begründer des älteren Jugelower Zweigs dieser Familie. Nach seinem Tode 1517 wurde Neu Jugelow öfter geteilt, blieb aber über Generationen hinweg im Familienbesitz.
Um 1784 hatte Neu Jugelow zwei Vorwerke, fünf Bauern, sechs Kossäten, eine Schmiede, einen Schulmeister, auf der Feldmark des Dorfes das Vorwerk Malenz (heute polnisch: Maleniec) benbst einigen Büdnern, die neu angelegte Schäferei Friedrichsfelde (Święchowo), eine Wassermühle, die kleinen Vorwerke Potocken (Potok), Ruhleben (Zacisze) und Schorowe - bei insgesamt 28 Feuerstellen.
Friedrich von Zitzewitz und sein gleichnamiger Sohn konnten die Jugelower Güter nicht mehr halten. Sie wurden an einen Herrn Frankenstein verkauft. 1845 kam Neu Jugelow durch Heirat an Edmund von Below und blieb bis 1859 in dessen Besitz. Dann ging es in bürgerliche Hände über und wurde später aufgesiedelt. Der letzte Besitzer des Restgutes vor 1945 war Oswald Zander.
Im Gebiet nahe Malenz zu Neujugelow befindet sich auf der Anhöhe 98[1] ein „Franzosengrab“ aus der Zeit der Freiheitskriege, als Napoleonische Truppen auf ihrem Durchmarsch von Danzig in Lupow und Umgebung biwakierten. Die Grabstelle liegt in einem Kranz von heute 200jährigen Eichen mit einem Durchmesser von ca. 50 Metern. Im Eichenkranz sind mehrer große Gräber als Vertiefungen zu erkennen (gewesen).[2]
Im Jahre 1910 zählten Gemeinde und Gutsbesitz Neu Jugelow zusammen 518 Einwohner. 1933 waren es noch 454, und 1939 immerhin 590.
Zur Gemeinde Neu Jugelow gehörten bis 1945 die fünf Ortsteile Friedrichsfelde (Święchowo), Malenz (Maleniec), Neu Jugelower Mühle (Gogołka), Pottack (Potok) und Ruhleben (Zacisze). Eigentumsrechtlich gehörten wiederum die Neujugelower Vorwerke Malenz, Pottack und Ruhleben zum Vorwerk/Rittergut Malenz.
Die Gemeinde war in den Amts-, Standesamts- und Gendarmeriebezirk Lupow (Łupawa) im Landkreis Stolp (Słupsk) im Regierungsbezirk Köslin (Koszalin) der preußischen Provinz Pommern eingegliedert.
Am 8. März 1945 brach morgens nach einem Räumungsbefehl ein Flüchtlingstreck in Richtung Danzig auf. Er zog über Lupow nach Schurow (Skórowo) und Wiesental, wo er von den sowjetischen Truppen überrollt und zur Heimkehr gezwungen wurde. Neu Jugelow wurde am 8. März 1945 kampflos besetzt. Die Mühle jedoch ging in Flammen auf. Im Juli 1945 wurde eine sowjetische Verwaltung eingerichtet, und im Frühjahr 1946 kamen die ersten Polen, später auch Ukrainer. Im Juli 1946 wurde Neu Jegelow unter der Bezeichnung Gogolewko polnisch, die Dorfbevölkerung wurde vertrieben. Gogolewko ist heute ein Ortsteil der Gmina Dębnica Kaszubska im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Das heute 90 Einwohner zählende Dorf ist Sitz eines Schulzenamtes, dem auch der Ort Maleniec eingegliedert ist.
Kirche
Bei überwiegend evangelischer Bevölkerung war Neu Jugelow bis 1945 in das Kirchspiel Lupow (heute polnisch: Łupawa) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutsche Geistlicher war Pfarrer Gerhard Gehlhoff.
Seit 1945 ist die Bevölkerung von Gogolewko fast ausnahmslos katholischer Konfession. Die Verbindung zum Pfarrsitz in Łupawa ist geblieben, das nun jedoch in das am gleichen Ort sitzende Dekanat Łupawa im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert ist. Evangelische Kirchenglieder gehören jetzt zur Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
In der Gemeinde Neu Jugelow gab es vor 1945 zwei Volksschulen. Der Schule in Neu Jugelow waren auch die Vorwerke Malenz zu Klein Nossin und Malenz zu Gaffert zugeordnet. Diese Schule hatte 1932 einen Lehrer bei 51 Schulkindern. Die andere stand in Friedrichsfelde (Święchowo), wo ein Lehrer 26 Kinder unterrichtete.
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989.
- G. Sellke: Lupow 1806/8 und im Jahre 1812. In: Ostpommersche Heimat'. 1939, Nr. 7.
Fußnoten
- ↑ Meßtischblatt der Preußischen Landesaufnahme von 1877 nach dem Stand von 1938.
- ↑ Heino Kebschull: Zur Ortsgeschichte von Klein Nossin- Wennigsen 2011, S. 65 f.
Ortsteile (Schulzenämter): Borzęcino (Bornzin) | Budowo (Budow) | Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) | Dobieszewo (Groß Dübsow) | Dobra (Daber) | Gałęzów (Gallensow) | Gogolewko (Neu Jugelow) | Gogolewo (Alt Jugelow) | Jawory (Gaffert) | Kotowo (Kottow) | Krzywań-Grabin (Kriwan-Neufeld) | Łabiszewo (Labüssow) | Mielno (Mellin) | Motarzyno (Muttrin) | Niepoględzie (Nippoglense) | Podole Małe (Klein Podel) | Podwilczyn (Podewilshausen) | Skarszów Górny (Hohen Scharsow) | Starnice-Troszki (Starnitz-Petersberg) | Żarkowo (Sorkow)
Übrige Ortschaften: Boguszyce (Friedrichsfelde) - Borzęcinko (Neu Bornzin) - Brzeziniec (Birkhof) - Budówko - Dargacz (Dargatzhof) - Dobieszewko (Klein Dübsow) - Dobrzec (Vorwerk Daber) - Dobrzykowo (Ulrichshof) - Dudzicze (Philippinenhof) - Goszczyno (Goschen) - Grabówko - Jamrzyno (Jamrin) - Konradowo - Krzynia (Krien) - Łabiszewo Kolonia (Kolonie Labüssow) - Leśnia (Berghof) - Łysomice (Loitz) - Łysomiczki (Loitzerbrücke) - Maleniec (Malenz) - Niemczewo (Nimzewe, 1938-1945Roden) - Ochodza (Wocholz, 1938-1945 Waldesruh) - Rybiec - Skarszów Dolny (Unter Scharsow) - Spole (Henriettenthal) - Starniczki (Starnitzer Mühle) - Suliszewo (Schwup)
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