- Gogolewo (Dębnica Kaszubska)
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Gogolewo Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Dębnica Kaszubska Geographische Lage: 54° 22′ N, 17° 23′ O54.37361111111117.390833333333Koordinaten: 54° 22′ 25″ N, 17° 23′ 27″ O Einwohner: 300
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: Głobino - Dobieszewo ↔ Podkomorzyce Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Gogolewo (deutsch Alt Jugelow, kasch. Wiôldżé Gògòlewò, auch Stôré Gògòlewò) ist ein altes kaschubisches Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Gogolewo liegt südöstlich der Kreisstadt Słupsk (Stolp) an einer Nebenstraße, die Głobino (Gumbin) und Dobieszewo (Groß Dübsow) mit Podkomorzyce (Niemietzke, 1938-1945 Puttkamerhof) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Vor 1945 bestand Bahnanschluss über die sieben Kilometer entfernte Station Budow (heute polnisch: Budowo), die Zielort der von Stolp kommenden Stolpetalbahn war.
Ortsname
Ältere Namensformen sind: Gogolew (1229), Gughelow (1440), Gugelow (1490), Gughelowen (1496), ab 1507: Jugelow.
Geschichtliches
Der historischen Dorfform nach war Gogolewo ein großes Angerdorf. Der Name erscheint in einer Urkunde aus dem Jahre 1229, als Herzog Barnim I. von Pommern dem Johanniterorden dessen Besitzungen bestätigte. Alt Jugelow gehört zu den ältesten Besitzungen derer von Zitzewitz, die es schon im 14. Jahrhundert besaßen. 1523 wurde ein Marten Citzeuitze tho Gugelow genannt.
Um 1784 hatte Alt Jugelow ein Vorwerk, zwölf Bauern, zwei Kossäten und einen Schulmeister bei insgesamt 29 Feuerstellen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte es Friedrich von Zitzewitz, der unverschuldet in Vermögensverfall geriet und 1829 seinen gesamten Grundbesitz an seinen Sohn Friedrich abtrat. Der allerdings musste Alt Jugelow verkaufen: 1837 kam es an Herrn Frankenstein. Spätere Besitzer waren Paul Sievert (1910) und Gerhard von Heymann (1924). Alt Jugelow wurde dann aufgesiedelt. 1938 besaß Diedrich von Heymann das 2954 Hektar große Restgut, das zuletzt noch Dietrich Modrow führte.
Im Jahre 1910 zählte Alt Jugelow 326 Einwohner. Ihre Zahl betrug 1925 dann 328, 1933 noch 322 und 1939 schon 349. Zur Gemeinde Alt Jugelow gehörten bis 1945 die drei Ortsteile: Wiesenhof, Abbauten Alt Jugelow und Eichberg. Sie war in den Amts- und Standesamtsbezirk Lupow (polnisch: Łupawa) im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der Provinz Pommern eingegliedert.
Kurz vor Einbruch der Roten Armee gingen die Einwohner im März 1945 per Treck auf die Flucht über Schöneichen (Dąbrówno) bis nach Vargow (Wargowo), wo sie von den sowjetischen Truppen überrollt wurden. Am 8. März 1945 wurde Alt Jugelow besetzt. 1946 folgten den abziehenden sowjetischen Soldaten die Polen, die sich des Ortes bemächtigten und die einheimische Bevölkerung vertrieben. Aus dem deutschen Alt Jugelow wurde das polnische Gogolewo, das heute mit seinen 300 Einwohnern zur Gmina Dębnica Kaszubska im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk gehört.
Kirche
Das vor 1945 überwiegend evangelische Dorf gehörte zum Kirchspiel Lupow (heute polnisch: Łupawa) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Gerhard Gehlhoff.
Seit 1945 ist die Bevölkerung von Gogolewo fast ausnahmslos katholischer Konfession. Der Bezug zum Pfarrsitz besteht weiterhin, doch ist Łupawa heute auch Sitz des nach ihm benannten Dekanats, das zum Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen gehört. Evangelische Einwohner sind in die Kreuzkirchengemeinde in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingepfarrt.
Schule
Eine Schule bestand in Alt Jugelow bereits am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1932 unterrichtete an der zweistufigen Volksschule ein Lehrer in zwei Klassen 67 Schulkinder. Im Jahre 1937 konnte ein neues Schulgebäude bezogen werden. Der letzte deutsche Lehrer war Reinhold Reinke.
Verweise
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
- Gogolewo
- Wikimapia
Ortsteile (Schulzenämter): Borzęcino (Bornzin) | Budowo (Budow) | Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) | Dobieszewo (Groß Dübsow) | Dobra (Daber) | Gałęzów (Gallensow) | Gogolewko (Neu Jugelow) | Gogolewo (Alt Jugelow) | Jawory (Gaffert) | Kotowo (Kottow) | Krzywań-Grabin (Kriwan-Neufeld) | Łabiszewo (Labüssow) | Mielno (Mellin) | Motarzyno (Muttrin) | Niepoględzie (Nippoglense) | Podole Małe (Klein Podel) | Podwilczyn (Podewilshausen) | Skarszów Górny (Hohen Scharsow) | Starnice-Troszki (Starnitz-Petersberg) | Żarkowo (Sorkow)
Übrige Ortschaften: Boguszyce (Friedrichsfelde) - Borzęcinko (Neu Bornzin) - Brzeziniec (Birkhof) - Budówko - Dargacz (Dargatzhof) - Dobieszewko (Klein Dübsow) - Dobrzec (Vorwerk Daber) - Dobrzykowo (Ulrichshof) - Dudzicze (Philippinenhof) - Goszczyno (Goschen) - Grabówko - Jamrzyno (Jamrin) - Konradowo - Krzynia (Krien) - Łabiszewo Kolonia (Kolonie Labüssow) - Leśnia (Berghof) - Łysomice (Loitz) - Łysomiczki (Loitzerbrücke) - Maleniec (Malenz) - Niemczewo (Nimzewe, 1938-1945Roden) - Ochodza (Wocholz, 1938-1945 Waldesruh) - Rybiec - Skarszów Dolny (Unter Scharsow) - Spole (Henriettenthal) - Starniczki (Starnitzer Mühle) - Suliszewo (Schwup)
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