- Breslauer Platz (Berlin)
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Breslauer Platz
bis 1964 LauterplatzPlatz in Berlin Rathaus Friedenau am Breslauer Platz Basisdaten Ort Berlin Ortsteil Berlin-Friedenau Angelegt um 1875 Einmündende Straßen
Rheinstraße, Hauptstraße, Lauterstraße, Niedstraße, Dickhardtstraße, Hedwigstraße, Schmargendorfer StraßeBauwerke Rathaus Friedenau Nutzung Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Auto Der Breslauer Platz liegt im Berliner Ortsteil Friedenau und gehört zum Berliner Verwaltungsbezirk Tempelhof-Schöneberg. Er wird von folgenden Straßen tangiert:
- Rheinstraße
- Hauptstraße,
- Lauterstraße,
- Niedstraße,
- Dickhardtstraße,
- Hedwigstraße und
- Schmargendorfer Straße.
Auf dem in dreieckiger Form konzipierten Platz vor dem Rathaus Friedenau findet seit 1881 wöchentlich an drei Tagen (mittwochs, donnerstags und sonnabends) ein Wochenmarkt statt.
Die Grundsteinlegung für das von Hans Altmann im Jugendstil entworfene Rathaus der früheren eigenständigen Gemeinde Friedenau erfolgte am 13. Oktober 1913. Im Kriegsjahr 1916 wurde der Bau fertiggestellt.
Den Platz nannte man zunächst inoffiziell einfach nur Schulplatz oder Marktplatz. Von 1875 bis 1964 hieß er dann Lauterplatz, benannt nach der Lauter, einem linken Nebenfluss des Rheins, teilweise im Elsass. Diese Benennung bezog sich wie auch die mehrerer anderer Straßen der Umgebung auf die Annexion von Elsass-Lothringen, wie auch Friedenau selbst nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 benannt worden war.
Die heutige Namensgebung erfolgte am 1. Oktober 1964 nach Breslau, der Hauptstadt Niederschlesiens. Sie wurde damit begründet, dass im März 1964 im damaligen Ost-Berliner Stadtbezirk Friedrichshain die dortige Breslauer Straße umbenannt wurde und der Bezirk Schöneberg – zu dem Friedenau damals verwaltungstechnisch gehörte – Patenbezirk der Schlesier sei. Der Kabarettist Wolfgang Neuss zog in seinem Programm Das jüngste Gerücht über diese Umbenennung her[1] und fragte: „Wer war eigentlich dieser Doktor Breslauer?“ Neuss hatte irrtümlich angenommen, der Platz sei benannt worden nach dem Chefarzt des in der Nachbarschaft gelegenen Sankt-Gertrauden-Krankenhauses, Sigismund Lauter (1891–1954), einem Gegner des NS-Regimes.[2]
Direkt auf dem Platz befindet sich ein 1929 nach Entwürfen des Architekten Heinrich Lassen als Bedürfnisanstalt mit angebautem Wartehäuschen errichteter Kiosk, der unter Denkmalschutz steht.[3]
Derzeit sind Planungen in Vorbereitung, den Platz wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Hierzu soll die Lauterstraße auf dem kurzen Teilstück zwischen Nied- und Rheinstraße für den Durchgangsverkehr geschlossen und die Niedstraße vor dem Rathaus Friedenau für beide Fahrtrichtungen geöffnet werden.
Weblinks
- Breslauer Platz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Lauterplatz. In: Luise.
- Abbildung und Details zum Kiosk auf dem Breslauer Platz bei Die Kulturdatenbank
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Neuss: Das jüngste Gerücht. Rowohlt TB, Reinbek 1965, S. 61 (rororo 841).
- ↑ Fabian von Schlabrendorff: Offiziere gegen Hitler
- ↑ Breslauer Platz, Kiosk, Wartehäuschen, Bedürfnisanstalt
52.47222222222213.335555555556Koordinaten: 52° 28′ N, 13° 20′ OKategorien:- Platz in Berlin
- Berlin-Friedenau
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