- Bruce Jenner
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Bruce Jenner (* 28. Oktober 1949 in Mount Kisco, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet, der hauptsächlich den Zehnkampf bestritt, Autor, Schauspieler und Filmproduzent.
Inhaltsverzeichnis
Sportliche Karriere
Nachdem er bei den Olympischen Spielen 1972 in München mit 7722 Punkten Platz 10 erreicht hatte, wobei er nach dem ersten Tag noch auf Platz 23 gelegen hatte, verbesserte er sich in den Jahren danach stetig. 1974 übertraf er mehrfach die 8000-Punkte-Marke. Mit 8245 Punkten gewann er die Meisterschaft der AAU. Mit 8308 Punkten gewann er den Länderkampf der Mehrkämpfer gegen die Sowjetunion und die Bundesrepublik Deutschland. Die 8308 Punkte sicherten ihm auch den ersten Platz in der Weltjahresbestenliste.
Am 9. und 10. August 1975 stellte Jenner in Eugene beim Länderkampf gegen die Sowjetunion und Polen mit 8524 Punkten seinen ersten Weltrekord auf. Er übertraf die bis dahin gültige Marke von Mykola Awilow um 70 Punkte. Da in Eugene die elektronische Zeitmessung ausgefallen war, war die tatsächliche Verbesserung des Weltrekordes nur gering. Zum Ende der Saison gewann Jenner mit 8045 Punkten den Titel bei den Panamerikanischen Spielen.
Bei der AAU-Meisterschaft 1976, die gleichzeitig als Olympiaqualifikation diente, verbesserte Jenner in Eugene am 25. und 26. Juni seinen Weltrekord um 14 Punkte, wobei auch bei dieser Leistung teilweise handgestoppte Zeiten in die Wertung eingingen. Im Weitsprung wurde kurioserweise seine zweitbeste Weite in das Weltrekordprotokoll aufgenommen, weil bei seinem besten Versuch zu starker Rückenwind geweht hatte. Seine Siegesleistung für die AAU-Meisterschaft lag vier Punkte über dem Weltrekord.
Zu den Olympischen Spielen in Montreal reiste Jenner nach seinen zwei Weltrekorden als klarer Favorit. Nach dem ersten Tag, dem 29. Juli, lag Jenner mit 35 Punkten Rückstand hinter Guido Kratschmer und dem Titelverteidiger Mykola Awilow auf Rang 3. Erst nach der achten Disziplin, dem Stabhochsprung, übernahm Jenner die Führung. Als starker Speerwerfer und 1500-Meter-Läufer konnte er seinen Vorsprung in den letzten beiden Disziplinen noch deutlich ausbauen. Jenner gewann mit 8618 Punkten vor Kratschmer (8411) und Awilow (8369). Nach der seit 1985 gültigen Zehnkampfwertung wird Jenners dritter und letzter Weltrekord mit 8634 Punkten bewertet.
Mit dem Gewinn der Goldmedaille beendete Bruce Jenner seine sportliche Laufbahn und begann eine Karriere als Filmschauspieler. 1986 wurde er in die U.S. Olympic Hall of Fame aufgenommen.
Privates
Nach den sportlichen Erfolgen stellte sich für ihn auch der finanzielle Erfolg ein: er bekam Werbeverträge u. a. bei Visa, MCI und Coca-Cola.
Heute lebt Jenner mit seiner Ehefrau Kris und den fünf Kindern aus drei Ehen in Hidden Hills in Kalifornien. Eine seiner Stieftöchter ist Reality Soap-Star und Schauspielerin Kim Kardashian. Mit ihr, Ehefrau Kris, den beiden gemeinsamen Kindern Kendall und Kylie sowie den Stiefkindern Kourtney, Khloé und Rob Kardashian ist er in der Familien-Reality Soap Keeping Up with the Kardashians[1] zu sehen. Sein Sohn Brody Jenner hatte eine Rolle in der MTV-Serie The Hills.
Werke
- Challenge: Bruce Jenner's Story (1977)
- Bruce Jenners Viewers Guide to The Olympics (1980)
Produzierte Filme
- The Steeler and The Pittsburgh Kid
Als Schauspieler spielte er in den Filmen Supersound und flotte Sprüche (1979, OT: Can't Stop the Music mit Village People) und Grambling's White Tiger (1981).
Literatur
- Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordler. Zehnkampf Grevenbroich 2004
Einzelbelege
- ↑ Bruce Jenner and Kim Kardashian at the Premiere of Keeping Up with the Kardashians, in evilbeetgossip.film.com, abgerufen am 26. Juni 2010
Weblinks
- Bruce Jenner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Olympiasieger im Zehnkampf1904: Tom Kiely | 1912: Jim Thorpe & Hugo Wieslander | 1920: Helge Løvland | 1924: Harold Osborn | 1928: Paavo Yrjölä | 1932: James Bausch | 1936: Glenn Morris | 1948: Bob Mathias | 1952: Bob Mathias | 1956: Milt Campbell | 1960: Rafer Johnson | 1964: Willi Holdorf | 1968: Bill Toomey | 1972: Mykola Awilow | 1976: Bruce Jenner | 1980: Daley Thompson | 1984: Daley Thompson | 1988: Christian Schenk | 1992: Robert Změlík | 1996: Dan O’Brien | 2000: Erki Nool | 2004: Roman Šebrle | 2008: Bryan Clay
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