- A Whiter Shade Of Pale
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A Whiter Shade of Pale ist ein mehr als 2,5 Millionen Mal verkaufter Song von Procol Harum aus dem Jahre 1967. Der Text klingt verwirrend und ergibt keinen eindeutigen Sinn.[1]
Mit dem eindrücklichen Klang und dem Charakter von Johann Sebastian Bach (von Organist Matthew Fisher), der Begleitung von Gary Brooker, und dem mystischen Text von Keith Reid erreichte „A Whiter Shade of Pale“ die Spitze der Britischen Hitparade, war ein Hit in Europa und erreichte den 5. Platz in den Vereinigten Staaten.
Seither ist das Lied zum Klassiker geworden und hat viel Beachtung gewonnen. Das Rolling Stone Magazin platzierte den Song auf Platz 57 in ihrer Liste der 500 größten Songs aller Zeiten. Die Britische Fernsehstation Channel 4 notierte den Song auf Rang 19 in ihrer Liste der besten Nummer-1 Singles.[2]
Am 20. Dezember 2006 bekam Fisher 40 % der Copyright-Werte des Songs von einem Gericht zugesprochen. Er hatte gegen Gary Brooker mit der Behauptung, an der Entstehung der songprägenden Orgelfigur beteiligt gewesen zu sein, geklagt.[3] Brooker hingegen behauptete, Fisher sei erst nach dem Entstehen des Songs zur Band gestoßen.[4] Im Berufungsverfahren hat allerdings doch Gary Brooker gesiegt. Fisher wurde zwar zugestanden, dass er Koautor des Werkes gewesen sei, was allerdings keinen Anspruch auf eine Vergütung begründe.[5]
Inhaltsverzeichnis
Textausschnitte
1. Strophe:
- We skipped the light fandango
- turned cartwheels ’cross the floor
- I was feeling kinda seasick
- but the crowd called out for more
- The room was humming harder
- as the ceiling flew away
- When we called out for another drink
- the waiter brought a tray
Refrain:
- And so it was that later
- as the miller told his tale
- that her face, at first just ghostly,
- turned a whiter shade of pale
2. Strophe:
- She said, “There is no reason
- and the truth is plain to see.”
- But I wandered through my playing cards
- and would not let her be
- one of sixteen vestal virgins
- who were leaving for the coast
- and although my eyes were open
- they might have just as well've been closed
Refrain
Der Text ist in der deutschen Übersetzung nicht verständlicher als das Original:
1. Strophe:
- Wir sprangen („tanzten wild“) den leichten Fandango,
- schlugen Räder über den Boden.
- Ich fühlte mich irgendwie seekrank,
- aber die Menge rief nach mehr.
- Der Raum dröhnte (immer) stärker,
- als die Decke wegflog.
- Als wir nach einem weiteren Drink riefen,
- brachte der Kellner ein Tablett.
Refrain:
- Und so kam es, dass später,
- als der Müller seine Geschichte erzählte,
- ihr Gesicht, zuerst nur geisterhaft,
- noch einen weißeren Ton blasser wurde.
2. Strophe:
- Sie sagte: „Es gibt keinen Grund
- und die Wahrheit liegt auf der Hand.“
- Aber ich blätterte durch meine Spielkarten
- und wollte sie nicht
- eine von sechzehn vestalischen Jungfrauen sein lassen,
- die sich nach der Küste aufmachten.
- Und obwohl meine Augen offen waren,
- hätten sie genauso gut geschlossen sein können.
Refrain
Verhältnis zum Werk von Bach
Die auf einer Hammond-Orgel gespielten Sequenzen des Stücks wurden durch Johann Sebastian Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Air“ inspiriert. Die Basslinie des Stücks ist einer Arie aus der Bach-Kantate »Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust« (BWV 170, Nr. 1) entnommen.[6] Der Song ist jedoch keine direkte Kopie dieser Stücke oder anderer Werke Bachs.[7]
Referenzen auf das Stück
- Als Filmmusik kommt das Stück unter anderem vor:
- In einer Version von Saxophonist King Curtis im Film Withnail and I (Lieblingslied von Richard E. Grant).
- Ebenfalls als Saxophoninstrumental zu Beginn des Films Killing Blue von Peter Patzak
- Im Film Die Commitments von Alan Parker.
- Im Film Der große Frust dessen Soundtrack ebenfalls ein Bestseller wurde.
- Im Film Breaking the Waves von Lars von Trier.
- Im Film Zwischen Himmel und Hölle von Oliver Stone.
- Im Film und Abspann vom 100 Schritte.
- Im Abspann von Sandra Bullocks Das Netz.
- Der Song wurde in einem japanischen Werbespot für den Nissan Silvia verwendet.
- Das Stück wird in Martin Scorseses Teil von New Yorker Geschichten extensiv behandelt.
- Eine wichtige Rolle spielt das Stück auch in dem Mehrteiler Das zehnte Königreich.
Coverversionen
- Alton Ellis, Rocksteady
- Annie Lennox
- Big Jim Sullivan, 1968 RPM Records UK, kürzlich nachgelegt.
- Black Label Society, Klavier statt Hammond-Orgel
- Charly García, Eine spanische Version
- David Lanz, mit Matthew Fisher an der Orgel; als Instrumentalversion[8]
- Erdmöbel, Eine deutsche Version
- Elliott Yamin, als Bonus-Song für iTunes auf seinem gleichnamigen Album von 2007.
- Glenn Hughes
- Gov't Mule, Rock Arrangement
- Helge Schneider, Funky Free Jazz
- Hagar Schon Aaronson Shrieve, sang eine Rock-Version auf seinem Album Through the Fire.
- Joe Cocker
- Johnny Rivers, Pop
- King Curtis, Jazz/Blues
- Marc Bonilla, mit zwei Versionen: Einer Instrumentalversion und einer mit Gesang.
- Mariano Moreno, veröffentlicht auf Ultra-Lounge – On The Rocks, part one
- Michael Bolton, coverte den Song auf Timeless: The Classics Vol. 2
- Percy Sledge, R&B
- Roland Alphonso, „Hop Special“ Rocksteady
- Sarah Brightman, im Opernstil vorgetragene Version auf ihrem Album La Luna im Jahr 2001.
- Tommy Sands auf To Shorten the Winter: An Irish Christmas
- Wailing Souls, Reggae
- Willie Nelson & Waylon Jennings, Country
- Zakk Wylde mit Black Label Society coverte den Song in Hangover Music Volume VI.
- Doro Pesch auf dem 1989 erschienen Album Force Majeure
- Puhdys auf dem "Jubiläumsalbum" von 1989
- John Farnham mit dem Royal Philharmonic Orchestra und Mike Batt auf dem Album Philharmania
- Bonnie Tyler auf ihrem 1981er Album Goodbye to the Islands
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Diskussion über den Sinn des Textes
- ↑ THE 100 GREATEST No.1 SINGLES. Abgerufen am 21. September 2006.
- ↑ A Whiter Shade of Pale authorship lawsuit. Abgerufen am 21. September 2006.
- ↑ http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2006520357,00.html
- ↑ Ergebnis des Berufungsverfahrens
- ↑ Über die Beziehung zu Bachs Werk
- ↑ Welches Stück von Bach ist „A Whiter Shade of Pale“?. Archiviert vom Original am 16. Juni 2001. Abgerufen am 21. September 2006.
- ↑ Procol Harum. Beyond the Pale.
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