Mitteldorf (Stollberg)

Mitteldorf (Stollberg)
Mitteldorf
Koordinaten: 50° 41′ N, 12° 46′ O50.69083333333312.765416666667Koordinaten: 50° 41′ 27″ N, 12° 45′ 56″ O
Fläche: 7,6 km²
Eingemeindung: 1. Jan. 1952
Postleitzahl: 09366
Vorwahl: 037296

Mitteldorf ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Stollberg im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Oberhalb von Mitteldorf

Das doppelreihige Waldhufendorf Mitteldorf liegt im Westerzgebirge am Zusammenfluss von Gablenzbach und Oberdorfer Bach. In der Bachaue befinden sich zahlreiche Teiche, darunter als größter der Fürstenteich. Die B 169, die Stollberg mit Aue verbindet, streift Mitteldorf am unteren Ende der Ortslage. Von 1895 bis 1967 bestand Eisenbahnanschluss durch die Würschnitztalbahn.

Nachbarorte

Stollberg Hoheneck
Neuwürschnitz Nachbargemeinden Brünlos
Oberdorf Gablenz

Geschichte

Die Ersterwähnung als Mittelndorf stammt aus dem Jahr 1447, obwohl es sich vermutlich um eine Dorfanlage aus dem 12. oder 13. Jahrhundert handelt. Ein Teil der Flur stammt von der Wüstung Mark Wittendorf. Der Ortsname unterscheidet von den ebenfalls bei Stollberg gelegenen Dörfern Ober- und Niederdorf. Mitteldorf war kein reines Bauerndorf. Neben 37 Bauern sind 1552 auch 39 Inwohner überliefert, was auf einen regen Bergbau deuten dürfte, der vor allem im Querenbachtal betrieben wurde. Bekannte Stollen im 16. Jahrhundert waren z. B. der Segen Gottes und der Erbstollen St. Israel. In den Fundgruben Einigkeit und Junger Johannes wurde 1735 auf Silber und Quecksilber gebaut. 1848 lieferte die Zeche Grüne Tanne Grünerde, die für die Farbenherstellung Verwendung fand. Im Staats- und Postlexikon von Sachsen nennt August Schumann als Ausstattung von Mitteldorf: „Es hat gegen 60 Häuser, 310 Einwohner und 2 Mühlen von 5 Gängen.“[1] Im 19. Jahrhundert wurde eine Nebenschule der Stollberger Schule im Dorf eingerichtet.

Die landwirtschaftliche Produktion in Mitteldorf erfolgte in DDR-Zeiten durch die LPG „Aktivist“, an die sich auch die Genossenschaften „Gute Hoffnung“ aus Gablenz, „Abendrot“ aus Mitteldorf, „Heimaterde“ aus Oberdorf, „Karl Stülpner“ aus Raum und „Neuer Weg“ aus Beutha angeschlossen hatten. Sie bewirtschaftete den gesamten südwestlichen Teile des Kreises Stollberg und hatte einen Bestand an 2400 Rindern. Die Feldwirtschaft erfolgte durch die KAP Stollberg-West mit Sitz in Oelsnitz/Erzgeb.

Die Eingemeindung nach Stollberg erfolgte am 1. Januar 1952.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [2]
1552 37 besessene Mann, 39 Inwohner
1764 31 besessene Mann, 3 Gärtner, 11 Häusler, 19 ⅛ Hufen
1834 435
1871 718
1890 932
Jahr Einwohnerzahl
1910 1064
1925 1107
1939 1288
1946 1413

Literatur

Weblinks

 Commons: Mitteldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mitteldorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 6. Band, Zwickau 1819, S. 502 f.
  2. vgl. Mitteldorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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