- Bundstäbe
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Bei vielen Saiteninstrumenten aus der Familie der Lauten ist das Griffbrett durch Bünde unterteilt, die die Verkürzung der Saiten und damit eine Veränderung der Tonhöhe bewirken, wenn der Spieler seine Finger an oder zwischen sie setzt.
Ursprünglich waren die Bünde aus Schnur oder Darm und um den Hals gebunden (wie bei der Gambe), heute verfügen die meisten bundierten Instrumente über in das Griffbrett eingelassene Bünde aus Metall. Bei Gitarren, Mandolinen und Banjos sind die Bünde meist aus Neusilberdraht gefertigt und ins Griffbrett eingesetzt. Es gibt Bünde in verschiedenen Materialstärken; die verwendete Stärke und die Form des Bundprofils haben Einfluss auf die Bespielbarkeit des Instruments.
Andere Saiteninstrumente haben keine Bünde, so zum Beispiel die Vertreter der Geigenfamilie. Bei Violoncello und Kontrabass waren allerdings Bünde bis zum 18. Jahrhundert üblich. In einigen Stilrichtungen der populären Musik (Jazz, Rockmusik) wird der bundlose („fretless“) E-Bass verwendet. Dieser verlangt dem Spieler ein höheres Maß an Präzision ab, um die Töne auf dem Griffbrett genau zu treffen. Außerdem ändert sich der Klang des Instrumentes; der Klang wird als „schnurrend“, „singend“ oder „weich“ beschrieben.
Bei den meisten Instrumenten ändert sich die Tonhöhe von Bund zu Bund um einen Halbton. Ausnahmen sind diatonische Saiteninstrumente wie die Dulcimer, bei denen Halb- und Ganzton-Schritte vorkommen.
Die Grafik veranschaulicht, wie sich Bünde auf das Greifen der Saiten auswirken:
Bundreinheit und Oktavreinheit
Die Bundreinheit beschreibt die richtige Platzierung der Bundstäbchen untereinander, siehe Bundreinheit, während die Oktavreinheit das richtige Verhältnis von Mensur und Auslegung der Bünde bezeichnet.
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