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Burg Kakesbeck Die Wasserburg Kakesbeck
Entstehungszeit: Anfang des 14. Jh. Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Erhalten Bauweise: u. a. Backstein Ort: Lüdinghausen-Elvert Geographische Lage 51° 48′ 43″ N, 7° 27′ 6″ O51.8119444444447.4516666666667Koordinaten: 51° 48′ 43″ N, 7° 27′ 6″ O Die Burg Kakesbeck ist eine von drei Wasserburgen in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld. Sie befindet sich fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums in der Bauernschaft Bechtrup östlich der L835. Eine Außenbesichtigung ist jederzeit möglich, eine Besichtigung der Burganlage von innen muss jedoch vorher angemeldet werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung das Namens Kakesbeck stammt aus einem Register des Klosters Werden und datiert in das 10. Jahrhundert, doch erst für das 11. Jahrhundert ist neben einem Wirtschaftshof auch eine Turmhügelburg an diesem Ort nachweisbar. Der Grundstein der heutigen Anlage wurde wohl Anfang des 14. Jahrhunderts gelegt.[1] Anschließend ließen ihre Besitzer das Anwesen mit und mit erweitern. In seiner Blütezeit umfasste es fast einen Quadratkilometer Fläche und bestand neben der Kernburg aus fünf Vorburgen, die durch Wälle und Gräften gesichert waren.
Die ursprünglichen Besitzer der Burg hießen von Kakesbeck. Diese Familie hatte die Burg vom Kloster Werden zu Lehen. Der Besitzstand wechselte im Laufe der Jahrhunderte über die Vogteien des Klosters und ging in den Besitz des Grafen Otto von Tecklenburg über. Dieser verkaufte sie 1322 an den Ritter Bernhard von Droste, genannt Bernd de Droste, welcher der Familie von Wulfheim entstammte, die ursprünglich Drosten zu Dülmen und seit etwa 1272 Drosten der bischöflichen Burg zu Lüdinghausen waren, die man ihrer Lage wegen Burg Vischering nannte. In diese Familie heiratete Heidenreich von Oer, der jüngere, um 1385 ein. Unter der Familie von Oer wurde das Herrenhaus ab 1601, für Bernhard von Oer und seine Frau Margaretha Quadt von Wickrath[2], unter Verwendung alter Fundamente grundlegend umgestaltet und nach Osten erweitert. Davon zeugt noch heute eine eingemeißelte Jahreszahl. 1684 ging die Wasserburg durch Heirat in den Besitz der märkischen Uradelsfamilie von der Recke zu Reck über, ehe die Droste zu Vischering die Burg 1738 zusammen mit 80 hörigen Höfen erwarben.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstörte ein Feuer den Großteil der Herrenhaus-Obergeschosses. Die Schäden wurden in der Folgezeit jedoch behoben und das Obergeschoss wiederaufgebaut. Die ehemalige Burgkapelle ließ man 1868 abtragen.
Nachdem die Anlage Mitte des 20. Jahrhunderts in das Eigentum der Familie Bolte gekommen war, ist sie heute im Besitz Wilfried Grewings. Er veranlasste Ausgrabungen unter der Leitung von Alfred Zeischka in Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator, bei denen unter anderem Teile der ehemaligen Ringmauer und Fundamente einer alten Wehrmauer etwa aus der Zeit des 13. Jahrhunderts[3] gefunden wurden. Der Burgbesitzer ließ die Burg außerdem vollständig renovieren.
Beschreibung
Burg Kakesbeck ist heute eine zweiteilige Anlage, die aus einem Kern- und einem Vorburgbereich besteht und von einem umfangreichen, mit Wasser des Flüsschens Stever gefüllten Grabensystem umgeben wird. Als Baumaterial der Gebäude kamen vor allem Baumberger Sandstein und Backsteine zum Einsatz.
Die Mehrheit des heutigen Baubestands stammt aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, so zum Beispiel ein Brauhaus von 1542 und eine spätgotisches Speicherhaus aus demselben Jahr im nördlichen Teil der Vorburg, das zeitweise auch als Wachhaus gedient hat. Ein Torhaus wurde im 17. Jahrhundert errichtet, ebenso das Herrenhaus, dessen Keller wiederum aus früherer Zeit stammt. Er besitzt eine Gewölbedecke, die von kurzen Säulen mit Sockeln und Kapitellen im Stil der Romanik getragen wird.
Legende
Einer Legende nach sollen in ihren Kellergewölben nachts drei kopflose Kälber spuken. Es sind die drei verwunschenen Söhne des Lambert von Oer, dem es nie gelang, drei Jungfrauen in den Keller zu locken, um sie zu erlösen.
Dem Ritter selbst ließ sein Widersacher Goddert von Harmen 1520 ein eisernes Halsband mit innenseitigen Dornen anlegen. Der damals 80jährige Lambert ritt nach Münster zu dem Waffenschmied Thiele Schwoll am Hörstertor. Dieser befreite ihn von dem Halsband, indem er es aufmeißelte. Das Halsband wird im Münsterlandmuseum in der Burg Vischering ausgestellt.
Literatur
- Günter Kalesky: Von Wasserburg zu Wasserburg. Bau- und kunstgeschichtliche Studienfahrt in Westfalen. 8. Auflage. H. Rademann, Lüdinghausen 1981, ISBN 3-9800113-0-5, Seite 128–133.
Weblinks
Commons: Burg Kakesbeck – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ G. Kalesky: Von Wasserburg zu Wasserburg, Seite 128.
- ↑ Westfalen-Adelssitze.de abgerufen am 26. Juli 2009
- ↑ G. Kalesky: Von Wasserburg zu Wasserburg, Seite 130.
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