- Burg Landskron (Oppenheim)
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Burg Landskron Alternativname(n): Reichsburg Oppenheim, Landskrone Entstehungszeit: um 1100 Burgentyp: Höhenburg, Ortslage Erhaltungszustand: Ruine Ort: Oppenheim Geographische Lage 49° 51′ 18,5″ N, 8° 21′ 10,5″ O49.8551388888898.3529166666667Koordinaten: 49° 51′ 18,5″ N, 8° 21′ 10,5″ O Die Burg Landskron, ehemalige Reichsburg Oppenheim, ist eine Burgruine bei Oppenheim im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Die Höhenburg ist auf einem strategisch günstigen Punkt auf dem Berg von Oppenheim errichtet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bevor die Burg Landskron errichtet wurde, stand wahrscheinlich an gleicher Stelle eine salische oder staufische Befestigung, welche im Jahr 1118 als "praesidium" genannt im Besitz von König Heinrich V. durch Truppen des Mainzer Erzbischofs Adalbert zerstört wurde.
Die Burg selbst wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wird die „Reichsburg Oppenheim“ im Jahr 1244. Diese Burg wurde 1257 und 1275 von den Bürgern Oppenheims zerstört, wegen Streitigkeiten mit den Privilegien in Anspruch nehmenden Burgmannen.
Nach der letzten Zerstörung hat Rudolf von Habsburg die Bürger "gebrochen" und ließ die Burg bis 1281 von ihnen wieder aufbauen. 1375 wurde die Burg an Ruprecht von der Pfalz verpfändet. Sie sollte die kaiserliche Macht nahe Kurmainz demonstrieren, entsprechend ließ Ruprecht die Burg ausbauen. Nach ihm folgte sein Enkel Ruprecht III. als Besitzer der Burg, welcher auch dort verstarb.
Kurfürst Friedrich V. veranlasste 1615 einen schlossartigen Umbau der Burg.
Das Schloss brannte 1621 während des Stadtbrands von Oppenheim aus. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt die Burg 1668 den heutigen Namen „Burg Landskron“. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg sprengten französische Truppen 1689 den Bergfried. In den folgenden Jahren nutzten die Bürger die Ruine als Steinbruch.
Im 19. Jahrhundert ging die Ruine in das Eigentum der Stadt Oppenheim, welche 1875 eine Aussichtsplattform auf dem Stumpf des Bergfrieds errichtete. 1978 wurde die Burg dem Land Rheinland-Pfalz übereignet, das Land ließ die Ruine in den Jahren 1990 bis 1994 umfangreich sanieren und archäologisch untersuchen.
Heutige Nutzung
Die Burgruine Landskron ist heute eine Freilichtkulisse für die Theaterfestspiele der Stadt Oppenheim und für Sommerkonzerte sowie Ausgangs- und Endpunkt eines Weinlehrpfades. Jedes Jahr findet dort auch ein mittelalterlicher Markt und Spectaculum der Stadt Oppenheim statt. Im Jahr 2009 war dieses am 9. und 10. Mai, im Jahr 2011 wird es am 7. und 8 Mai wieder rund um die Landskron Ruine stattfinden. Eröffnet wird dieses Spectaculum durch Stadtbürgermeister Marcus Held. Es ist jedes Jahr ein besonderes Ereignis für Jung und Alt. Von der Burgruine hat man einen Ausblick über der gesamten Bergstraße mit den 517m hohen Melibokus im Odenwald, Worms mit den Wormser Dom, Ludwigshafen mit den Industriegebiet der BASF und Mannheim mit den Fernmeldeturm und wenn man außerdem ein Fernglas nutzt, kann man sogar die 140 km entfernte Hornisgrinde im Schwarzwald erspähen.
Anlage
Von der gesamten Burganlage mit dem im 16. Jahrhundert erbauten dreigeschossigen Palais sind noch erhebliche Mauerreste erhalten. Die Architektur des Wiederaufbaus zeigt überall Spuren der jeweils gängigen Baustile. Außergewöhnlich ist auch der Burgbrunnen aus dem 13. Jahrhundert: Er hat eine Tiefe von nahezu 40 Meter, darin befindet sich eine Wassersäule von ca. 2,50 Meter. Das Wasser wird heute mit einer elektrischen Tauchpumpe nach oben befördert.
Literatur
- Christofer Herrmann: Burgruine Landskron Oppenheim. in: Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Führungsheft 23. 1. Auflage 2004
- Beate Schmid und Christofer Herrmann: Die Ruine Landskron in Oppenheim. in: Mainzer archäologische Schriften. 2. Mainz 1998.
- Karl Becker: Von der Ruine Landskrone bei Oppenheim. in: Heimatjahrbuch Mainz-Bingen 15. 1971. S. 36-37
- Baur: Geschichte der Veste Landskron zu Oppenheim. in: Archiv für hessische Geschichte 2a. S. 66
- Heinrich Büttner: Die Anfänge der Stadt Oppenheim. in: Archiv für Hessische Geschichte NF 24. 1952/53). S. 17-36
- Paul Krause: Die Stadt Oppenheim unter der Verwaltung des Reiches 1147 bis 1375. Diss. Phil. Frankfurt am Main 1992
- Magnus Backens: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz, S. 134-137. Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1566-7
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