- Burg Volmarstein
-
Burg Volmarstein Burgruine Volmarstein in Wetter (Ruhr)
Entstehungszeit: 1100 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Reste dreier Türme Ständische Stellung: Klerikale, Adlige, Ministeriale Ort: Wetter (Ruhr)-Volmarstein Geographische Lage 51° 22′ 27,5″ N, 7° 22′ 57,5″ O51.3743055555567.3826388888889Koordinaten: 51° 22′ 27,5″ N, 7° 22′ 57,5″ O Die Burg Volmarstein ist eine Burgruine im Stadtteil Volmarstein der Stadt Wetter (Ruhr) im Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünge
Sie wurde im Jahre 1100 vom Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg errichtet, der damit seine Machtansprüche in Westfalen untermauern wollte, und an die Adelslinie Volmestein (Volmudestede) als Lehen übertragen.
Die Burg schützte die „Erzbischöfliche Schutzgeleitstraße“ von Ennepetal nach Soest. Sie liegt auf einem Bergrücken oberhalb des Mündungsgebiets der Volme in die Ruhr. Bis in das 14. Jahrhundert ist die Burg der Verwaltungsmittelpunkt für die Herrschaft Volmarstein, zu der auch Hagen gehört. 1134 wird mit Heinrich I. erstmalig ein Vertreter der „Herren von Volmestein“ urkundlich erwähnt. Sie waren Ministeriale der Kölner Erzbischöfe.
Um die kurkölnische Burg Volmarstein entstand zunächst eine bäuerliche Siedlung, die schon ab 1307 mit dem Begriff „Stadt“ gekennzeichnet wurde.
Nach der Schlacht von Worringen 1288
Im Anschluss an die Schlacht von Worringen 1288 wurde die Burg von Graf Eberhard I. von der Mark belagert und teilweise zerstört. Nach einer Aussöhnung wurde sie 1289 wiederhergestellt.
1289 erhielt Eberhard I. vom Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg volles Befestigungsrecht zugestanden und die Anerkennung als Reichsfürst, die auch schon seinem Vater zugesprochen worden war, was die entscheidende Wende im Verhältnis beider Gewalten bedeutete. Er profitierte damit auch am meisten von allen westfälischen Fürsten, gewann unter anderem Gummersbach, Lünen mit allen bischöflichen Rechten, Westhofen, Brackel, Werl, Menden, Isenberg, Volmarstein und Raffenberg, dazu die Vogtei von Essen.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ereignen sich langjährige Machtkämpfe mit Münster um einige märkische Grafschaftsrechte. 1314 wird Gottfried von Sayn der Herr von Burg Volmarstein. Da das Lehen „Volmarstein“ (Volmestein) an der Grenze des Bischhoftums und der Grafschaft Mark lag, wechselten die Besitztümer durch die politischen Machtkämpfe wieder zu Kurköln.
Aufgrund einer Fehde der beiden Kontrahenten, wurde die Burg Volmarstein mit der gleichnamigen Freigrafschaft 1324 dem Erzbistum Köln abgenommen und zerstört. Es kam zur Gefangennahme des Bischofs bei Methler durch Engelbert II. von der Mark. Nach der Aussöhnung wurde die Burg aber wieder errichtet.
Beginn des Zerfalls
Im 14. und 15. Jahrhundert scheinen die Grafen von der Mark - später auch Grafen von Kleve und ab 1417 Herzöge von Kleve - die Burg Volmarstein noch zeitweise genutzt zu haben, zuletzt um 1525 vom Herzog Johann von Kleve-Mark, bevor sie im 15. Jahrhundert langsam verfiel.
Brand und Zerstörung
Durch einen großen Brand wurde das Dorf Volmarstein und die Burg 1754 zerstört. Von der Burg blieben nur noch Trümmer übrig. Die Anwohner nutzten die Steine der Burg zum Wiederaufbau ihrer Häuser.
1819 ging die Ruine in den Besitz von Graf Philipp von der Recke-Volmarstein über, der in der Zeit von 1822 bis 1854 auf seine Kosten erhebliche Sanierungsarbeiten durchführen ließ. So entstand auch die Mauerstütze an dem zerspaltenen Turm, das Symbol des heutigen Schlossbergs. Am 24. Juni 1830 wurde zwischenzeitlich die Hälfte des Ostturmes durch einen heftigen Orkan zerstört.
Die Herren von der Recke-Volmarstein beanspruchten und behielten ihren Besitz in Volmarstein und die dazugehörige Lehnskammer, die zu den reichsten Westfalens zählte, bis ins 19. Jahrhundert und veräußerten ihren Volmarsteiner Besitz erst im 20. Jahrhundert. Die Burgruine Volmarstein befindet sich bis heute im Eigentum der Grafen v. der Recke v. Volmerstein.
Gegenwart
Die Ruine ist heute gut begehbar. Alle Wege sind ausgebaut und entsprechend gesichert. Von der Burg aus hat man einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt Wetter und den Ort Volmarstein.
Unterhalb der Burg befindet sich das Burghotel Volmarstein, dessen Parkplatz aber nur für die Gäste des Hotels reserviert ist. Es empfiehlt sich daher, einen Parkplatz im Ort unten zu suchen, der Fußweg zur Burg hoch ist nicht sehr weit. Der Parkplatz „Nettmanscher Hof“ befindet sich gegenüber der Kirche.
Eine steinerne Hinweistafel am einzigen noch halb erhaltenen Turm der Ruine weist auf zwei wichtige Daten der Burggeschichte hin. Sie trägt die Inschrift: Diese im Jahr 1100 von dem Erzbischof von Köln erbaute und von den Herren von Volmarstein bewohnte Burg wurde 1324 von dem Grafen von der Mark erobert und zerstört.
Eine zweite Hinweistafel erinnert an den Nachkommen der Familie Volmarstein, der im Deutsch-Französischen Krieg 1870 gefallen ist. Die Inschrift lautet: Von den Nachkommen des auf dieser Burg einst blühenden Geschlechts fiel ruhmvoll am 18. August 1870 bei St. Privat der Graf Siegfried von der Recke-Volmarstein. Pr. Lieutnant im 3. Garde-Gren.-Reg. Königin Elisabeth.
Die Burgruine ist das Wahrzeichen der ehemals selbstständigen Gemeinde Volmarstein.
Jährlich finden im Sommer einige Veranstaltungen wie „Irish-Folk-Festival“ und „Rock auf der Burg“ statt.
Literatur
- Kai Olaf Arzinger: "Wälle, Burgen, Herrensitze" ein historischer Wanderführer, 72 S., mit zahlreiche Skizzen und Fotos, Hagen-Hohenlimburg 1991
Lage
- Anschrift: Kramerweg, Wetter-Volmarstein
- ÖPNV: Wetter, Haltestelle „Hauptstraße“ oder „Volmarstein Dorfplatz“
Weblinks
Commons: Burg Volmarstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienBurgen und Schlösser im RuhrtalSchloss Styrum | Schloss Broich | Schloss Hugenpoet | Schloss Landsberg | Schloss Oefte | Burg Luttelnau | Schloss Baldeney | Neue Isenburg | Schloss Schellenberg | Burg Altendorf | Burg Rauendahl | Isenburg | Burg Blankenstein | Haus Kemnade | Burg Hardenstein | Schloss Steinhausen | Burg Volmarstein | Burg Wetter | Wasserschloss Werdringen | Hohensyburg | Haus Villigst | Haus Ruhr (Hengsen) | Haus Opherdicke | Schloss Dahlhausen | Burg Ardey | Haus Füchten | Burg Hünenknüfer | Schloss Höllinghofen | Burg Oldenburg | Schloss Herdringen | Rüdenburg | Schloss Arnsberg | Burg Wildshausen | Stesser Burg | Schloss Laer | Hünenburg | Burg Eversberg | Schloss Gevelinghausen | Schloss Schellenstein | Schloss Antfeld | Schloss Bruchhausen | Schloss Wildenberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Burg Blankenstein (Hattingen) — Burg Blankenstein aus Richtung Freiheit (2004) Die Burg Blankenstein ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg im Hattinger Stadtteil Blankenstein. Im 13. Jahrhundert durch den Grafen Adolf I. von der Mark erbaut, war sie gemeinsam … Deutsch Wikipedia
Burg Wetter — w1 Burg Wetter Blick vom Harkortsee auf die Burgruine Ents … Deutsch Wikipedia
Burg Arnsberg — Das Schloss Arnsberg ist heute eine Ruine auf dem 256 m hohen Schlossberg in Arnsberg, NRW. Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Baugeschichte 1.1 Die Burg als Wohnsitz der Grafen von Arnsberg 1.2 Von der Burg zum Schloss während der Kurkölner… … Deutsch Wikipedia
Burg Brumlingsen — p1p3 Burg Wildshausen Entstehungszeit: um 1150 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Bodendenkmal Ständische Stellung: Grafen … Deutsch Wikipedia
Burg Altendorf — Wohnturm der Burg Altendorf von Norden (2007) Die Ruine der Burg Altendorf steht auf einer Halbinsel südlich der Ruhr im Essener Stadtteil Burgaltendorf auf einer Höhe von 100 Meter über NN. Sie ist eines der seltenen Beispiele einer… … Deutsch Wikipedia
Burg Ardey — p3 Burg Ardey Burg Ardey Entstehungszeit: um 1176 … Deutsch Wikipedia
Burg Hardenstein — p3 Burg Hardenstein Burgruine Hardenstein, Ostseite Entstehungszeit … Deutsch Wikipedia
Burg Wildshausen — p1p3 Burg Wildshausen Entstehungszeit: um 1150 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Rest des Burghügels … Deutsch Wikipedia
Burg Eversberg — p3w1 Burg Eversberg Die Ruine der Burg Eversberg Entstehu … Deutsch Wikipedia
Burg Hünenknüfer — p1p3 Burg Hünenknüfer Alternativname(n): Hünenknüfel Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Steinreste Ort … Deutsch Wikipedia