Bösingfeld

Bösingfeld
Bösingfeld
Gemeinde Extertal
Koordinaten: 52° 4′ N, 9° 8′ O52.0677777777789.1255555555556220Koordinaten: 52° 4′ 4″ N, 9° 7′ 32″ O
Höhe: 220–371 m
Fläche: 10,58 km²
Einwohner: 4.891 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 32699
Vorwahl: 05262
Karte

Lage von Bösingfeld in Extertal

Bösingfeld

Die Ortschaft Bösingfeld mit ihren 5000 Einwohnern ist der größte Ort und gleichzeitig der Verwaltungssitz der Gemeinde Extertal im Kreis Lippe am Rande des Weserberglandes.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bösingfeld liegt etwa 50 Kilometer östlich von Bielefeld, 14 Kilometer südlich von Rinteln und 17 Kilometer westlich von Hameln im äußersten Nordosten von Nordrhein-Westfalen direkt an der Grenze zu Niedersachsen. Der Ort liegt an der Exter, einem linken Zufluss der Weser.

Die höchste Erhebung ist mit 371 Metern Höhe die Hohe Asch im Südosten.

Geschichte

Der Ort wurde kurz vor dem Jahr 1252 als planmäßige Stadt von den Grafen von Sternberg gegründet, deren Stammsitz (die Burg Sternberg) sich nur wenige Kilometer weiter westlich befindet.[1] Diese Burg beeinflusste auch das Wappen der Gemeinde Extertal. Die Stadt wurde nach dem damals verbreiteten System mit einer Hauptstraße und zwei parallel verlaufenden Nebenstraßen angelegt. Sie besaß keine Stadtmauer; wohl aber eine Burg deren Spuren heute allerdings nicht mehr sichtbar sind. Später jedoch verlor Bösingfeld die Stadtrechte und wurde zu einem Flecken herabgestuft.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die Ortschaft am 1. Januar 1969 ein Bestandteil der neu gegründeten Gemeinde Extertal, als dessen Hauptort Bösingfeld zum Verwaltungssitz wurde.[2]

Kultur- und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Bösingfeld um 1756: Deutlich zu erkennen ist das lippische Drei-Straßenschema
  • Evangelisch-reformierte Pfarrkirche. Ein erster Kirchenbau ist wohl bereits zur Zeit der Stadterhebung um 1252 entstanden. 1632 wurde der Bau durch einen Brand weitgehend zerstört. Das jetzige, im Kern wohl noch aus dem 15. Jahrhundert stammende Schiff wurde 1708 erneuert. 1853-1857 wurde es durch den lippischen Baurat Ferdinand Ludwig August Merckel "erweitert und verschönert". Der Turm wurde 1934 neu errichtet, nachdem der mittelalterliche Vorgänger wegen Baufälligkeit niedergelegt werden musste. Bedeutendstes Ausstattungsstück ist die barocke Kanzel mit den Figuren der vier Evangelisten.
  • Innerhalb des nach dem so genannten Dreistraßensystem (vgl. Lemgo, Blomberg, Barntrup, Horn) angelegten Ortskernes sind infolge starker Umbau- und Sanierungsmaßnahmen nur noch wenige Fachwerkbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts vorhanden, so z. B. Südstraße 11 (bezeichnet 1649) und 13 (wohl ebenfalls noch 17. Jh.). Letzteres wird allerdings durch einen Vorbau neueren Datums erheblich beeinträchtigt. Südstraße 15 mit seinem verschieferten Giebel entstand laut Torbalkeninschrift erst 1811. Als ältestes Haus galt das so genannte Pulverberghaus. Der reich beschnitzte und mit Sollingplatten gedeckte Fachwerkbau von 1628 wurde am 9. August 1976 durch einen Brand zerstört.

Infrastruktur

  • Straße:

Westlich von Bösingfeld verläuft die in den Jahren 1968/1969 erbaute Extertalstraße, die Landstraße L758. In den Jahren 1986-1987 wurde die nach Hameln führende L432 als Umgehungsstraße nördlich um den Ortskern geführt. Die nächstgelegene Autobahnauffahrt befindet sich 17 Kilometer nördlich bei Bad Eilsen an der A2.

  • Schiene:

1927 erhielt Bösingfeld durch den Bau der Extertalbahn Anschluss an das Schienennetz. Die Strecke wurde allerdings schon vor zahlreichen Jahren wieder stillgelegt. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Lemgo, Rinteln, Hameln und Bad Pyrmont. ICE-Stationen gibt es in Bielefeld, Herford, Paderborn und Hannover.

  • Luftfahrt:

Der nächste bedeutendere Flughafen ist Hannover-Langenhagen oder auch Paderborn/Lippstadt.

Wirtschaft und Tourismus

Auch wenn die Gegend um Bösingfeld nach wie vor eher landwirtschaftlich geprägt ist, so spielt die Agrarwirtschaft praktisch keine Rolle mehr. Die Industrie wird geprägt durch kleine und mittelständische Betriebe. Der Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle. Zu erwähnen sind jedoch die in den Sommermonaten stattfindenden Fahrten der Museumsbahn auf der Extertalbahn sowie die von Rinteln ausgehenden Fahrten mit der Fahrraddraisine.

Einzelnachweise

  1. Internetseite der Gemeinde Extertal, Geschichte des Extertals, abgerufen am 27. März 2009
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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