- 111. Infanterie-Division (Wehrmacht)
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111. Infanterie-Division Aktiv Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Gliederung Stärke 15.000 Soll Aufstellungsort Fallingbostel Kommandeure Liste der Kommandeure Die 111. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Divisionsgeschichte
Einsatzgebiete:
- Deutschland: November 1940 – Juni 1941
- Ostfront, Südabschnitt: Juni 1941 – Mai 1944
Die 111. Infanterie-Division wurde im November 1940 als Teil der 12. Aufstellungswelle in Fallingbostel, Wehrkreis XI, aufgestellt.
Während des Russlandfeldzuges war die 111. Infanterie-Division der Heeresgruppe Süd bzw. Heeresgruppe A unterstellt.
Im August 1942 marschierte die 111. Infanterie-Division zusammen mit dem LII. Armeekorps unter General der Infanterie Eugen Ott auf den Kaukasus. Am 1. September 1942 konnte sie zusammen mit der 370. Infanterie-Division bei Mosdok am Terek einen Brückenkopf bilden. Hauptmann Lyme vom Infanterie-Regiment 70 gelang es den Brückenkopf über den Gebirgsfluss zu sichern. Für eine weitere Offensive reichte die Kraft nicht aus. Erst am 25. September 1942 unternahm das III. Panzerkorps zusammen mit der 23. Panzer-Division und 111. Infanterie-Division unter General der Kavallerie Eberhard von Mackensen einen Angriff auf Ordschonikisde, welcher jedoch misslang. Ab dem 31. Dezember 1942 zog sich die 111. Infanterie-Division vom Terek-Fluss im Kaukasus in Richtung Don/Ukraine zurück. Major Friedrich Musculus, Kommandeur der Panzerjäger-Abteilung 111, verteidigte zusammen mit Grenadieren und Pioniere eine Riegelstellung am Fluss Kuma, um die vorstoßenden Sowjetverbände daran zu hindern, die 1. Panzerarmee zu vernichten. In einem Sumpfgebiet am benachbarten Fluss Solka kam es zum Gefecht zwischen sowjetischer Kavallerie und deutschen Verteidigern, dabei wurde eine Kampfgruppe der 111. Infanterie-Division eingeschlossen, konnte sich jedoch später im Nahkampf wieder befreien. Durch die Verzögerungsgefechte konnte der Rückzug der Armee bis zum Februar 1943 erfolgreich gedeckt werden.
Im August 1943 war das XXIX. Armeekorps mit der 111. Infanterie-Division, 17. Infanterie-Division und 13. Panzer-Division am Asowschen Meer zeitweilig eingeschlossen, die 111. Infanterie-Division unter der Führung von Generalleutnant Hermann Recknagel konnte unter großen Verlusten in Richtung Mariupol-Melitopol ausbrechen. Die 51. sowjetische Armee gab den Befehl aus, Recknagel gefangenzunehmen, was jedoch misslang.
Die Kämpfe zwischen Asowschen Meer und Saporoschje am Unterlauf des Dnjepr dehnten sich aus, bis Melitopol am 23. Oktober 1943 fiel und der Weg zur Abriegelung der Krim für die Rote Armee frei war. Bei der Verteidigung der Krim bildete die 111. Infanterie-Division seit März 1944 die Armeereserve und musste am 7. April 1944 am „Tatarenwall“ an der Nordfront dem sowjetischen Großangriff auf die Krim begegnen.
Am 16. April 1944 begannen die Kämpfe um Sewastopol und am 27. April 1944 brach die Frontlinie der 111. Infanterie-Division zusammen, die Verluste stiegen bis in die Abendstunden auf 5000 Mann. Die Division wurde am 12. Mai 1944 in Sewastopol auf der Krim vollständig vernichtet. Nur Teile des Grenadier-Regiments 117 konnten mit Schiffen evakuiert werden, der Rest der Division kam am Steilufer ums Leben. Vom 8. April bis 13. Mai 1944 hatte die Wehrmacht auf der Krim 57.500 Verluste (25.800 Rumänen und 31.700 Deutsche) zu beklagen. Die Division wurde aufgelöst, der Divisionsstab später für die 226. Infanterie-Division verwendet.
Personen
Divisionskommandeure der 111. Infanterie-Division: Dienstzeit Dienstgrad Name 5. November 1940 – 1. Januar 1942 General der Infanterie Otto Stapf 1. Januar 1942 – 15. August 1943 General der Infanterie Hermann Recknagel 15. – 30. August 1943 Generalmajor Werner von Bülow 30. August – 1. November 1943 General der Infanterie Hermann Recknagel 1. November 1943 – 12. Mai 1944 Generalmajor Erich Gruner[A 1] Generalstabsoffiziere (Ia) der 111. Infanterie-Division: Dienstzeit Dienstgrad Name November 1940 – 1. Mai 1942 Oberst Hans Stoch 1. Mai 1942 – Januar 1943 Oberst Alfred Philippi Juli – November 1943 Major Hasso Freiherr von Puttkamer November 1943 – 12. Mai 1944 Oberstleutnant Alexander Franz[A 2] - Otto Herfurth (* 22. Januar 1893 in Hasserode; † 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee)
- war Regimentskommandeur des Infanterie-Regiment 117 und später Mitglied der Verschwörung des 20. Juli
- Joachim Kuhn (* 2. August 1913 in Berlin; † 6. März 1994 in Römershag bei Bad Brückenau)
- war Ordonnanzoffizier in der 111. Infanterie-Division und später Mitglied der Verschwörung des 20. Juli.
Auszeichnungen
Insgesamt wurden 12 Angehörige der 111. Infanterie-Division mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und 60 mit dem Deutschen Kreuz in Gold.
Gliederung
- Infanterie-Regiment 50
- Infanterie-Regiment 70
- Infanterie-Regiment 117
- Artillerie-Regiment 117
- Panzerjäger-Abteilung 111
- Aufklärungs-Bataillon 111
- Nachrichten-Abteilung 111
- Pionier-Bataillon 111
- Nachschubstruppen
Literatur
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2. Auflage. Osnabrück 1979. VI, 336 Seiten. ISBN 3-7648-1172-2.
- French Maclean: Quiet Flows the Rhine: German General Officer Casualties in World War II, J. J. Fedorowicz Publishing, 1996, ISBN 978-0921991328.
- Friedrich Musculus: Geschichte der 111. Infanterie Division 1940-1944, Selbstverlag des Traditionsverbandes, Neustadt a.d. Weinstraße, 1980
Anmerkungen
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