Chinaldin

Chinaldin
Strukturformel
Strukturformel von Chinaldin
Allgemeines
Name Chinaldin
Andere Namen

2-Methylchinolin

Summenformel C10H9N
CAS-Nummer 91-63-4
Kurzbeschreibung

farblose, schwer entzündliche, wenig flüchtige Flüssigkeit mit Chinolin-artigem Geruch[1][2]

Eigenschaften
Molare Masse 143,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,06 g·cm−1 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

−2 °C[2]

Siedepunkt

247 °C[2]

Dampfdruck

<0,1 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (2,5 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Brechungsindex

1,6116[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-312
EUH: keine EUH-Sätze
P: 280 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 21/22
S: 24-36/37
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Chinaldin, systematisch 2-Methylchinolin, ist eine heterocyclische chemische Verbindung. Sie besteht aus einem Chinolingerüst, welches in 2-Position mit einer Methylgruppe substituiert ist.

Gewinnung und Darstellung

Chinaldin kommt zu etwa 0,2 % im Steinkohlenteer vor und kann aus diesem durch geeignete Verfahren gewonnen werden. Chinaldin geht bei der Destillation des Teers in der Methylnaphthalin-Fraktion zusammen mit Chinolin und Isochinolin über. Nach Extraktion mit Schwefelsäure wird Chinaldin durch Fällung mit Ammoniak von diesen abgetrennt.[1]

Synthetisch kann Chinaldin durch eine Skraup-Synthese aus Anilin und Crotonaldehyd gewonnen werden.[1]

Verwendung

Chinaldin wird zur Herstellung von Farbstoffen wie Pinacyanol, Chinolingelb oder Chinaldinrot verwendet.[1] Es wurde gezeigt, dass Chinaldinsulfat als Anästhetikum für Fischtransporte genutzt werden kann.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e S. Shimizu, N. Watanabe, T. Kataoka, T. Shoji, N. Abe, S. Morishita, H. Ichimura: Pyridine and Pyridine Derivatives, in: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2005, Wiley-VCH Weinheim.
  2. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 91-63-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. Juli 2010 (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Quinaldine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. März 2011.
  4. G. C. Blasiola Jr.: Quinaldine sulphate, a new anaesthetic formulation for tropical marine fishes, in: Journal of Fish Biology 1977, 10, 113–119; doi:10.1111/j.1095-8649.1977.tb04048.x.

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