- Mirjam von Abellin
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Mirjam von Abellin (Mirjam Baoardy) (* 5. Januar 1846 in I'billin (Abellin), Galiläa; † 26. August 1875 in Bethlehem) Ordensname Maria von Jesus dem Gekreuzigten, war eine palästinensische Unbeschuhte Karmelitin und Mystikerin und wurde 1983 von der katholischen Kirche seliggesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mirjam Baouardy wurde nach dem Tod ihrer Eltern von Verwandten aufgezogen. Als junges Mädchen sollte sie zur Ehe gezwungen werden. Sie widersetzte sich dem, da sie sich lieber als geweihte Jungfrau an Christus binden wollte. So trat sie nach einer bewegten Vorgeschichte ins Noviziat der Schwestern vom Heiligen Josef in Caplette in Frankreich ein. In dieser Zeit hatte sie, wie auch schon vor dem Eintritt, Visionen, und es zeigten sich erste Anzeichen ihrer späteren Stigmata, weshalb man sie am Ende des Noviziats nicht in die Gemeinschaft aufnehmen wollte. Stattdessen wurde sie an den Karmel von Pau in Frankreich empfohlen, wo sie 15. Juni 1867 bei den Unbeschuhten Karmelitinnen eintrat und am 27. Juli desselben Jahres bei der Einkleidung den Ordensnamen Maria von Jesus dem Gekreuzigten annahm.
Von Pau wurde sie 1870 mit einigen Mitschwestern zur Gründung eines Karmels in Mangalore, Indien, gesandt, wo sie 1871 vor Bischof Marie Ephrem Garrelon ihre feierliche Profess ablegte. Wegen verschiedenen Visionen kam es später jedoch zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Bischof und Sr. Mirjam kehrte im November 1872 wieder nach Pau zurück. Garrelon hatte sich völlig von ihr abgewandt und hielt ihre Visionen für falsch. Später erkannte er darin einen Fehler und litt deshalb – nach Aussage von Personen seiner Umgebung – sehr unter Gewissensbissen, was zu seinem frühen Tod beitrug. Als er starb, prophezeite Mirjam von Abellin, er werde nicht in den Himmel kommen, bevor die erste Heilige Messe in dem von ihr geplanten Karmel in Bethlehem gefeiert sei. Sie habe Garrelon im Jenseits gesehen und ihn laut klagen hören: "Ich habe gegen die Ehre Gottes gesündigt".[1]
Von Frankreich aus gab Mirjam von Abellin 1875 den Anstoß zur Gründung von Karmelitinnenklöstern in Bethlehem und Nazareth (den Orten, an denen Jesus Christus geboren und aufgewachsen ist) im Jahre 1875. Am 21. November 1876 zog der Konvent in das unter ihrer Leitung neuerbaute Klostergebäude ein.
Ihre Gesundheit, die durch eine harte Jugendzeit und ihr beschwerliches Leben, vor allem aber durch die Reise nach Indien untergraben worden waren, festigte sich nicht wieder. Am 26. August 1878 starb sie im Alter von nur 32 Jahren nach heftigem Leiden im Karmel von Bethlehem, wo sie begraben ist. Als sie starb war sie dabei, einen Karmel in Nazareth zu gründen. Nach ihrem Tod breitete sich schnell die Verehrung für sie im Mittleren Osten aus. Ihr Grab wurde zu einer Pilgerstätte.
Papst Johannes Paul II. sprach Mirjam von Abellin am 13. November 1983 selig. Ihr Gedenktag ist der 26. August.
Ehrung
In I'billin tragen ein Kindergarten, die Miriam Bawardi Elementary School und eine Junior High School, alles Teile der Mar Elias Educational Institutions (MEEI), ihren Namen.
Literatur
- Amédée Brunot: Licht vom Tabor, Stein am Rhein (Christiana) 1992. ISBN 3-7171-0824-7
- P. Denis Buzy S.C.J.: Vie de Soeur Marie de Jésus Crucifié, Paris 1922
- P. Paul H. Schmidt: Licht vom Tabor: Mirjam – die kleine Araberin (Parvis)
- Benedikt Stolz OSB.: Mirjam von Abellin: Flamme der göttlichen Liebe. Jestetten 1999. ISBN 3-87449-190-0
Weblinks
- Ronny Baier: BAOUARDY, Mirjam (Maria von Abellin), Ordensfrau, Mystikerin, Selige. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 30, Nordhausen 2009, ISBN 978-3-88309-478-6, Sp. 77-87.
- Eintrag über Mirjam von Abellin auf ORDEN online
- Mirjam von Abellin im ök. Heiligenlexikon
- Apostolisches Schreiben Confiteor tibi zur Seligsprechung (lateinisch)
- Predigt von Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Amedee Brunot: "Licht vom Tabor - Mirjam die kleine Araberin", Christiana Verlag, Stein am Rhein, Seiten 96-108, ISBN 3-7171-0824-7
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