- Adolf Scheufelen
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Adolf Scheufelen (* 28. Januar 1864 in Oberlenningen; † 30. Oktober 1941 ebenda), war ein deutscher Unternehmer. Er war technischer Geschäftsführer der Papierfabrik Scheufelen.
Werdegang
Scheufelen wurde als Sohn des Lehrers Carl Scheufelen und der Johanna Christiane Beurlen geboren. Nach dem Schulbesuch in Oberlenningen absolvierte er die Oberrealschule in Kirchheim (Teck). Ab 1881 studierte er am Stuttgarter Polytechnikum und in Tübingen Chemie und Maschinenbau. In Tübingen wurde er mit einer Dissertation zum Thema „Eisenverbindungen als Bromüberträger“ promoviert. Weitere Stationen seines beruflichen Weges waren die österreichische Papierfabrik Steyrermühl und die englische Firma John Dickinson und Co., wo er sich mit Fragen der Papierleimung und mit dem Aufbau einer Zellstofffabrik für „Espartopapier“ (Streichrohpapier) beschäftigte.
1888 kehrte Adolf Scheufelen in den väterlichen Betrieb zurück und führte 1889 die Produktion von Kunstdruckpapier ein. 1895 wurde die Marke „Phönix-Kunstdruckpapier“ beim Reichspatentamt registriert. 1892 übernahm er die technische Leitung und sein Brunder Heinrich Scheufelen die kaufmännische Leitung des Betriebs. Die Firma wurde in „Erste deutsche Kunstdruckpapierfabrik Carl Scheufelen“ umbenannt. 1895 nahm Carl Scheufelen seine Söhne als Teilhaber auf.
1902 heiratete Adolf Scheufelen Paula Goßler aus Frankeneck (Pfalz), deren Vater Johann Erhard Goßler ebenfalls Papierfabrikant war. Die von Paula Scheufelen ererbte Papierfabrik Goßler in Frankeneck wurde 1925 in das Unternehmen integriert. Von 70 Beschäftigten im Jahr 1892 wuchs das Unternehmen bis 1941 auf 1350 Mitarbeiter an.
Scheufelen übernahm wichtige Funktionen in den Verbänden der Papierindustrie. Ab 1899 war er im Vorstand des Vereins deutscher Papierfabrikanten (VDP). Außerdem war er Vorstandsmitglied (1906–1929) und Vorsitzender (1911–1922) der Papiermacher-Berufsgenossenschaft in Württemberg. Er engagierte sich auch als Mitglied des Verwaltungsausschusses und des Vorstandsrats des Deutschen Museums in München.
Preise und Auszeichnungen
- 1912: Dr.-Ing. E.h., Stuttgart
- 1936: Dr. h.c., Tübingen
- 1936: Ehrenmitglied des Verbands der deutschen Zellstoff- und Papierchemiker
- 1936: Ehrensenator der Technischen Hochschule Darmstadt
- 1940: Goldener Ehrenring des Deutschen Museums München
Literatur
- Frieder Schmidt in: Neue Deutsche Biographie (NDB) Band 22, Berlin, 2005, S. 712-713
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