Albrecht von Blumenthal

Albrecht von Blumenthal

Albrecht Graf von Blumenthal (* 10. August 1889 in Staffelde in der Uckermark; † 28. März 1945 in Marburg) war ein deutscher Klassischer Philologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Albrecht von Blumenthal stammte aus einem alten märkischen Adelsgeschlecht. Er studierte Klassische Philologie, teilweise als Rhodes Scholar in Oxford, und wurde 1913 in Halle mit der Dissertation Hellanicea. De Atlantiade promoviert. Am Ersten Weltkrieg nahm er fünf Jahre lang als Kriegsfreiwilliger teil. Nach Kriegsende ging der an die Universität Jena und habilitierte sich hier 1922. In diesen Jahren veröffentlichte er Untersuchungen zu Aischylos, Archilochos und Hellanikos von Lesbos. Außerdem verfasste er seit 1927 Artikel für die Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. 1928 wurde er in Jena zum außerordentlichen Professor ernannt. 1938 wurde er von der Universität Gießen zum persönlichen Ordinarius berufen, um den Lehrstuhl von Rudolf Herzog zu vertreten. 1940 wurde er zum Lehrstuhlinhaber ernannt; im selben Jahr trat er auch in die NSDAP ein.[1]

Im Februar 1945 floh Blumenthal vor der heranrückenden amerikanischen Armee nach Marburg und nahm sich dort am 28. März gemeinsam mit seiner Frau das Leben.

Albrecht von Blumenthal gehörte zum George-Kreis, wie auch die Altertumswissenschaftler Woldemar Graf Uxkull-Gyllenband und Alexander Schenk Graf von Stauffenberg.

Literatur

  • Hans Georg Gundel: Die Klassische Philologie an der Universität Gießen im 20. Jh., in: Heinz Hungerland (Hg.), Ludwigs-Universität – Justus Liebig-Hochschule, 1607–1957: Festschrift zur 350-Jahrfeier, Giessen 1957, S. 192–221 (zu Blumenthal: S. 201–202).
  • Wolfgang Schuller: Altertumswissenschaftler im George-Kreis: Albrecht von Blumenthal, Alexander von Stauffenberg, Woldemar von Uxkull, in: Bernhard Böschenstein (Hg.), Wissenschaftler im George-Kreis: Die Welt des Dichters und der Beruf der Wissenschaft, Berlin/Hildesheim/New York 2005, S. 209–224.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Antrag vom 10. April 1940, wirksam zum 1. Juli 1940. Rainer Kolk, Literarische Gruppenbildung: Am Beispiel des George-Kreises 1890–1945, Tübingen 1998, S. 496.

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