Amt Eich

Amt Eich
Das Amt Eich
Die Lage des Amts Eich im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, um 1795.
Amt Eich
Nördliche Ämter des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel

Das Amt Eich, auch Amt Zur Eiche oder Eichgericht, war ein Verwaltungs- und Gerichtsbezirk des ehemaligen Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel.

Um 1440 wurden elf Dörfer des Liergaus zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk „Amt Eich“ zusammengefasst. Das Amt umfasste das Gebiet westlich der Stadt Braunschweig, von der Braunschweiger Landwehr bis etwa zum Flüsschen Aue.

Inhaltsverzeichnis

Ortschaften

Eichenblätter im Wappen von Timmerlah
Eichenblatt im Wappen von Lamme

Zum Amt gehörten die heutigen Stadtteile der kreisfreien Stadt Braunschweig:

Broitzem und Rothenburg
Lamme
Timmerlah
Völkenrode
Watenbüttel

Die heutigen Ortsteile der Gemeinde Vechelde:

Denstorf
Groß Gleidingen
Klein Gleidingen
Sonnenberg
Wedtlenstedt

Der heutige Ortsteil der Gemeinde Wendeburg:

Bortfeld

Mit den Eichenblättern in den Wappen von Lamme und Timmerlah ist die vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert dauernde Zugehörigkeit zum Amt Eich symbolisiert.

Geschichte

Burg Dankwarderode, Verwaltungssitz des Amtes, um 1720

Das Amt Eich gehörte zu den alten Stammgütern der Brunonen und wurde durch einen Landvogt verwaltet. Verwaltungssitz war die Residenz der Braunschweiger Herzöge, die Burg Dankwarderode. In frühen Urkunden hieß das Amt daher noch Burgamt.

Krieg um Amt Eich

Im Jahr 1501 verpfändete Herzog Heinrich I., genannt der Ältere, gegen einen Betrag für 5000 Gulden, das Amt Eich an die Stadt Braunschweig. Heinrich II. bot 1550 die Einlösung des Pfands an und forderte die Rückgabe, wurde jedoch von der Stadt abgewiesen. Die folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen führten zur Plünderung und Verwüstung des Klosters Riddagshausen durch städtische Truppen und am 14. Juli 1550 zur Belagerung der Stadt durch den Herzog. Nach Intervention Kaiser Karls des V. wurde am 8. September ein Waffenstillstand beschlossen.

Durch einen Vergleich im Jahr 1553 vereinbarten Stadt und Herzog zunächst die Rückgabe der Dörfer. Das geschah jedoch erneut nicht. Dagegen wurde 1569 sogar die Stadt, in Person der beiden Bürgermeister der Alten Wiek und des Hagen, durch Herzog Julius mit dem Amt Eich belehnt. Unter der Verwaltung der Stadt Braunschweig blieb das Amt schließlich bis 1671, als die Epoche der unabhängigen Stadt Braunschweig durch Rückeroberung der Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel beendet wurde.

Auflösung

Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde das Amt 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Das Amt wurde aufgelöst und mit den Ortschaften Vechelde und Lehndorf, als Landkanton Braunschweig-West, ein Bestandteil des Distrikts Braunschweig im Departement der Oker. Im Jahr 1807 hatten die Dörfer insgesamt 5250 Einwohner in 432 Feuerstellen.

Quellen

  • G. Hassel: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg, Braunschweig 1802
  • R. Bosse: Esquisse de la Statistique generale et particulaire du Royaume de Westphalie, Braunschweig 1808
  • Alexander von Daniels: Handbuch der Deutschen Reichs- und Staatenrechtsgeschichte, Teil 2, Band 2, Tübingen 1862
  • Hans Jürgen Querfurth: Die Unterwerfung der Stadt Braunschweig im Jahre 1671 - Das Ende der Braunschweiger Stadtfreiheit, Braunschweig 1953
  • Günter Strebe, Hans-Georg Hoßbach: Sonnenberg - Geschichte eines Dorfes, Vechelde 2008

Siehe auch


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