Broitzem

Broitzem
Broitzem
Wappen von Broitzem
Koordinaten: 52° 14′ N, 10° 29′ O52.23444444444410.480833333333Koordinaten: 52° 14′ 4″ N, 10° 28′ 51″ O
Einwohner: 6.070 (31. Dez. 2009)
Postleitzahl: 38122
Vorwahl: 0531
Karte

Lage von Broitzem in Braunschweig

Broitzem ist ein Stadtteil und Stadtbezirk Braunschweigs, 6 km südwestlich der Innenstadt. Broitzem hat 6.070 Einwohner (2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort befindet sich mitten zwischen dem im Norden verlaufenden Fuhsekanal und dem im Süden liegenden Steinberg. Nachbar-Stadtteile sind im Norden die Weststadt, im Westen Stiddien, im Osten Rüningen und im Süden Geitelde.

Geschichte

Teilweise noch spätgotische Kirche von 1469, heute Versöhnungskirche von Broitzem

1160 fand der Ort erste urkundliche Erwähnung als Brochem. Dieser Namen wird hergeleitet von brok für "feuchte Wiese" und hem, was für "Siedlung" stehen soll. 1179 wird der Ort als Brotseim und 1552 als Broizem erwähnt. Durch die Nähe zu Braunschweig bedingt wurden Teile der Broitzemer Ländereien ab 1384 in die Braunschweiger Landwehr einbezogen, während der Ort nie Teil der Landwehr wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Ort circa 400 Einwohner. Nördlich der Kirche befanden sich im alten Ortskern die größeren Ackerhöfe, während sich die Landarbeiter westlich des Ortskerns angesiedelt hatten. Der Kirchenbau der Jahre 1469 bis 1480 wurde in den Jahren 1792 bis 1972 durch die Kammerbaumeister Heinrich Ludwig Rothermundt und Martin Carl Jakob Fricke umgebaut.

Ab circa 1850 siedelte sich im Ort mit einer Zuckerfabrik und einer Ziegelei Industrie an. Auch kamen kleinere Handwerksbetriebe hinzu.

1916 wurde auf dem Gebiet der heutigen Weststadt ein Militärflugplatz gebaut, auf welchem die Lufthansa von 1929 bis 1934 Piloten ausbildete. Von 1934 bis 1945 bildete die Luftwaffe dort Fallschirmjäger aus. Reste dieser Anlagen sind in der heutigen Weststadt zu finden (Kasernenanlagen Bereich Ludwig-Winter-Straße).

1934 wurde der nördlich der Bahnstrecke Hannover-Braunschweig gelegene Teil des Gemeindegebiets nach Braunschweig eingemeindet. 1974 folgte der Ort. Die bis dahin selbständige Gemeinde Broitzem ging in der Stadt Braunschweig auf.[1]

Wirtschaft

Neben einem breitgefächerten Angebot an Einzelhandel hat sich in Broitzem eine Vielzahl an Kleingewerbe angesiedelt.

Verkehr

  • Schiene: Im Norden verläuft die Bahnstrecke Braunschweig-Hannover/Braunschweig-Hildesheim, daran besteht keine direkte Anbindung mehr. Weiter im Norden in der Weststadt endet die Metrolinie M3.
  • Straße: Verbindungen in die Weststadt, nach Stiddien und Rüningen.
  • ÖPNV: Broitzem wird durch die Metrolinie M5, sowie den Buslinien 465 und 485 der Braunschweiger Verkehrs-AG bedient.
  • Rad: Seit dem 20. Juni 2010 befindet sich zwischen Broitzem und Stiddien ein einseitiger Radweg der aufgrund von Bürgerstimmen der Anlieger erbaut wurde.[2]

Sport

In Broitzem sind folgende Sportvereine ansässig:

  • Der Sportverein Broitzem von 1921 e.V., mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Aerobic, Kinderturnen, Damengymnastik, Mutter/Kind-Turnen und Nordic-Walking. Der 1. Alten Herrenmannschaft des SV Broitzem gelang es im Jahr 2008 die Deutsche Altherren-Meisterschaft zu gewinnen.
  • Der Schützenverein Broitzem von 1957 e.V., unter anderem Schießsport und Bogensport.

Bauwerke

Wasserturm

Ehemaliger Wasserturm

Ein Wasserturm nutzte früher die Höhe des Steinberg, wo er auf einer Höhe von 102,70 m.ü.NN. errichtet wurde. Nachdem er für die Nutzung im Rahmen der Wasserversorgung durch verbesserte Pumpenanlagen überflüssig wurde, ist er heute zu einem Wohngebäude umfunktioniert worden.

Fernmeldeturm

Auf dem Steinberg befindet sich eine Sendeanlage der Deutschen Telekom. Der Fernmeldeturm (52,226981° N, 10,474245° O52.22698110.474245) des Typs 2 wurde 1971 erbaut und ca. 1987 im Rahmen der Einführung des Privatfunks auf seine heutige Höhe von 154,65 m aufgestockt. Er ist damit das zweithöchste Bauwerk der Stadt. Das Betriebsgeschoss liegt 78 m über dem Boden. Der Turm dient zu Richtfunkzwecken sowie zur Verbreitung folgender Hörfunk- und TV-Programme:

Datei:2010-03-23 Broitzem-TV-Turm.JPG
154,65 Meter hoher Fernmeldeturm von 1971
Programm Band Frequenz (MHZ)/
Kanal
Leistung
(KW)
Radio ffn UKW 103,1 15
Antenne UKW 106,9 13
Radio 21 UKW 104,1 1
Radio Okerwelle UKW 104,6 0,5
NDR-Bouquet 1 DVB-T 47 5
NDR-Bouquet 2 DVB-T 36 5
ZDF-Bouquet DVB-T 23 5
ProSiebenSat.1-Bouquet DVB-T 44 5
RTL-Bouquet DVB-T 24 5
Tele 5, Eurosport, MonA TV/DMAX,
Comedy Central-Bouquet
DVB-T 60 5

Seit 2004 wird von der Sendeanlage digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) ausgestrahlt.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Informationstafel vor der Kirche im Bereich Große Grubestraße Ecke An der Kirche, abgelesen am 23. März 2010
  2. Offizielle Mitteilung der Stadt Braunschweig zum Radweg zwischen Boitzem und Stiddien

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