- Timmerlah
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Wappen Karte Timmerlah Stadt: Braunschweig Stadtbezirk: 312 - Timmerlah-Geitelde-Stiddien Fläche: 5,41 km² Einwohner: 2.308 (Stand 31. Dezember 2008) Bevölkerungsdichte: 426,6 Einwohner je km² Geografische Lage: 52° 14' 20 n. Br.
10° 27' 6 ö. L.Höhe: ca. 90 m ü. NN Postleitzahl: 38120 Vorwahl: 0531 Timmerlah ist ein Ortsteil Braunschweigs und hat 2308 Einwohner (Ende 2008)[1]. Nachbarorte im Osten sind die Weststadt, im Süden Stiddien, im Westen Groß Gleidingen und im Norden Lamme. Während der überwiegende Teil der Flur landwirtschaftlich genutzt wird, bildet der Timmerlaher Busch im Norden der Gemarkung ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Erwähnung als Dinbarloha stammt aus dem frühen 9. Jahrhundert. Seit dem Mittelalter dominierte die nahe Stadt ihr Umland. Ihre Kirchen, Klöster und Patrizier wurden zu Landbesitzern in Timmerlah. Beim Bau der Braunschweiger Landwehr Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf außerhalb dieser äußeren städtischen Befestigung belassen und musste so im Laufe der Zeit viele Plünderungen und Brandschatzungen erleiden.
Um 1440 wurde Timmerlah mit weiteren zehn Dörfern des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk "Amt Eich" oder auch "Zur Eiche" zusammengefasst. Das Amt umfasste das Gebiet westlich der Stadt Braunschweig, von der Braunschweiger Landwehr bis etwa zum Flüsschen Aue. Im Jahr 1501 verpfändete Herzog Heinrich I, genannt der Ältere, die Dörfer des Amts an die Stadt Braunschweig, unter deren Verwaltung sie bis 1671 blieben, als die Epoche der unabhängigen Stadt Braunschweig durch Rückeroberung der Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel beendet wurde.
Die Kirchstraße bildete den Dorfkern des Einwegedorfes mit der Kirche auf der einen und den Bauernhöfen auf der gegenüberliegenden Seite des Weges. Dazu kamen später der Alte Winkel sowie kleinere Höfe und Häuser der damaligen kleinbäuerlichen Schicht im Eickweg, in der Schwarzen Straße, der Ohlenhofstraße und der Timmerlahstraße. Erst im 20. Jahrhundert entstand die Bebauung im Nettlingskamp (1930er/1940er Jahre), im Hopfenanger (1950er) sowie nördlich des Heideweges (1960er) und des Schülerweges (1970er). Das jüngste Viertel „Am Hopfengarten“ entstand nach 2000. Großbrände in vergangenen Zeiten vernichteten viele alte Häuser.
Der Rübenanbau ab dem 19. Jahrhundert brachte neuen Wohlstand und führte um 1900 auf vielen Höfen zu Neubauten. Die heutige Kirche wurde 1871 erbaut. Der Turm steht auf den Fundamenten eines romanischen Vorgängerbaus, wurde 1799 mit der für die Region einmaligen „Zwiebel“ erbaut und 1899 um vier Meter erhöht. 1974 wurde Timmerlah, vorher Landkreis Braunschweig, in die Stadt Braunschweig eingemeindet.
Öffentliches Leben
Eine Vielzahl von Vereinen bestimmt das Leben der Timmerlaher Bürger. Timmerlah hat eine Freiwillige Feuerwehr mit 172 Mitgliedern. Sehr beliebt ist der alljährlich am ersten Adventswochenende stattfindende Weihnachtsmarkt, den die Freiwillige Feuerwehr im Dorfkern organisiert. Neben der Feuerwehr engagieren sich sehr viele Bürger Timmerlahs im Sportverein TSV Timmerlah, im Schützenverein oder im Siedlerbund. Timmerlah besitzt einen von der AWO betriebenen Kindergarten und eine Grundschule. Die Schüler aus Geitelde und Stiddien besuchen auch die Grundschule Timmerlah. Sie werden mittels Schulbus dorthin gebracht.
Seit 1998 gibt es auf dem Gelände des Pfarrhauses einen Jugendtreff.
Zwei Gaststätten sorgen für die Versorgung der Bürger. Der letzte Lebensmittelladen schloss dagegen 2008, die Post zog sich bereits etwas früher aus Timmerlah zurück. Immerhin gibt es noch einen Bäcker sowie eine Arztpraxis.Verkehr
- Schiene: Im Süden verläuft die Bahnstrecke Berlin-Hannover, daran besteht keine direkte Anbindung. Im Osten in der Weststadt endet die Straßenbahnlinie M3(2 km).
- Straße: Verbindungen in die Weststadt, nach Stiddien, Groß Gleidingen und Klein Gleidingen. Zwei Kilometer nördlich von Timmerlah verläuft die Bundesstraße 1. Vier km östlich von Timmerlah ist die nächste Autobahnauffahrt (Braunschweig-Weststadt, A391), 5 km südlich besteht Anschluss an die A 39 (Braunschweig-Salzgitter Kreuz).
- ÖPNV: Timmerlah wird durch die Buslinien 445 und 455 der Braunschweiger Verkehrs-AG bedient.
Persönlichkeiten
- Friedrich von Cramm (* 18. September 1874; † 30. Dezember 1942), Landwirt und Politiker (DVP)
- Wilhelm Roloff (* 1875/1876; † 20. Dezember 1973), Kaufmann, Inhaber der Firma C.W. Böttger – Grüner Löwe, Ehrenbürger der Gemeinde Timmerlah[2]
- Georg Althaus (* 1898; † 1974), evangelisch-lutherischer Theologe und Gegner des NS-Regimes
Weblinks
- Timmerlah in den Informationen zu den Braunschweiger Stadtteilen auf der Website der Stadt Braunschweig
- Timmerlah – Altes Stadtranddorf vor der Landwehr im BLIK – Braunschweiger Leit- und Informationssystem für Kultur
- Die Zwiebelturmkirche in Timmerlah auf der Webseite der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Timmerlah und Sonnenberg, abgerufen am 20. März 2011
Einzelnachweis
- ↑ Einwohner nach Statistischen Bezirken. In: Website. Stadt Braunschweig, abgerufen am 10. November 2009 (Stand: 31. Dezember 2008 (Quelle: Melderegister)).
- ↑ Stadtchronik Braunschweig. Einträge für das Jahr 1973. In: braunschweig.de. Stadt Braunschweig, abgerufen am 31. März 2011: „20. Dezember 1973 – Kaufmann Wilhelm Roloff, Seniorchef der Firma C.W. Böttger – Grüner Löwe – und Ehrenbürger der Gemeinde Timmerlah, ist im Alter von 97 Jahren verstorben.“
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