Bürgermeisterei Hennef

Bürgermeisterei Hennef
Altes Rathaus, Amtssitz der Bürgermeisterei Hennef

Die Bürgermeisterei Hennef war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1820 kam die Bürgermeisterei Hennef zum Kreis Siegburg und 1822 zur damals neu gebildeten Rheinprovinz. Der Verwaltung der Bürgermeisterei unterstanden die Gemeinden Blankenberg und Geistingen.

1927 wurde die Bürgermeisterei Hennef in Amt Hennef umbenannt. 1934 wurde das Amt Hennef aufgelöst und aus den beiden Gemeinden die neue Gemeinde Hennef gebildet.

Inhaltsverzeichnis

Gemeinden und zugehörige Ortschaften

Zur Bürgermeisterei gehörten folgende Gemeinden und Ortschaften (Stand 1888; heutige Schreibweise):[1]

Geschichte

Das Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Hennef war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des Amtes Blankenberg im Herzogtum Berg. Im Jahre 1808 wurde durch die französische Verwaltung unter Napoléon Bonaparte die Mairie Hennef gebildet. Die Mairie gehörte zum Kanton Hennef, Arrondissement Mülheim, Département Rhein im Großherzogtum Berg.[2]

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das Rheinland dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung wurden 1816 Regierungsbezirke, Kreise und Bürgermeistereien sowie zugehörige Gemeinden gebildet. Die Bürgermeisterei Hennef gehörte zunächst zum Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Cöln. 1820 wurde der Kreis Uckerath aufgelöst und dem Kreis Siegburg (ab 1825 Siegkreis) zugeführt. 1822 kam der Kreis Siegburg und damit die Bürgermeisterei Hennef zur damals neu gebildeten Rheinprovinz.

So wie alle Bürgermeistereien in der Rheinprovinz wurde die Bürgermeisterei Hennef 1927 in „Amt Hennef“ umbenannt. Zum 1. April 1934 wurde das Amt Hennef aufgelöst, die beiden zugehörenden Gemeinden Blankenberg und Geistingen zur amtsfreien Gemeinde Hennef zusammengefasst.[3]

Statistiken

Nach einer „Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen“ aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei Hennef eine Stadt, fünf Dörfer, 26 Weiler, 12 einzeln stehende Höfe und acht Mühlen. Der Bevölkerung standen sechs Kirchen und Kapellen zur Verfügung, weiterhin gab es sieben öffentliche Gebäude und 747 Wohnhäuser. Im Jahr 1816 wurden in den beiden Gemeinden insgesamt 3.994 Einwohner gezählt, 1828 waren es 4.624 Einwohner darunter 2.329 männliche und 2.295 weibliche; 4.536 Einwohner gehörten dem katholischen, 14 dem evangelischen und 74 dem jüdischen Glauben an.[4]

Weitere Details entstammen dem „Gemeindelexikon für das Königreich Preußen“ aus dem Jahr 1888, das auf den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 basiert. Im Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Hennef lebten insgesamt 5.447 Einwohner in 1.121 Häusern und 55 Ortschaften; 2.746 der Einwohner waren männlich und 2.701 weiblich. Bezüglich der Religionszugehörigkeit waren 5.223 katholisch und 144 evangelisch; Von den 80 jüdischen Einwohnern lebten 75 in Geistingen und bildeten dort eine jüdische Gemeinde.[1]

1885 betrug die Gesamtfläche der beiden zur Bürgermeisterei gehörigen Gemeinden 4.363 Hektar, davon waren 2.979 Hektar Ackerland, 247 Hektar Wiesen und 694 Hektar Wald.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII Provinz Rheinpreußen, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, Seite 114, 116
  2. Archive in Nordrhein-Westfalen – Verwaltungszugehörigkeit Hennef
  3. Stadt Hennef: Zeittafel der Hennefer Geschichte (PDF)
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, Nicolai, 1830, Seite 291

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bürgermeisterei Lauthausen — Die Bürgermeisterei Lauthausen war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. Der Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Lauthausen umfasste… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Uckerath — Die Bürgermeisterei Uckerath war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. Der Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Uckerath umfasste,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Oberkassel — Die Bürgermeisterei Oberkassel (damals „Bürgermeisterei Ober Kassel“; auch „Bürgermeisterei Ober Cassel“) war eine von neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg (1820 mit dem aufgelösten Kreis Uckerath… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Eitorf — Das Siegel des Königlich Preussischen Bürgermeisteramtes Die Bürgermeisterei Eitorf war eine der acht preußischen Bürgermeistereien im 1816 gebildeten Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln. 1820 kam die Bürgermeisterei Eitorf zum Kreis Siegburg …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Ruppichteroth — Amtssitz der Bürgermeisterei Ruppichteroth in Schönenberg Die Bürgermeisterei Ruppichteroth war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Troisdorf — Die Bürgermeisterei Troisdorf war eine Verwaltungseinheit in der preußischen Rheinprovinz, die 1899 aus der Bürgermeisterei Siegburg Land entstand. Dem Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei gehörte nur die Gemeinde Troisdorf an. 1927 wurde die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Siegburg — Die Bürgermeisterei Siegburg war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Siegburg zur damals neu… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Wahlscheid — Die Bürgermeisterei Wahlscheid war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Wahlscheid zur damals neu… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Sieglar — Die Bürgermeisterei Sieglar war eine von zunächst neun Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg (1825 in Siegkreis umbenannt) im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. Der Verwaltungsbezirk der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Honnef — Die Bürgermeisterei Honnef war eine Bürgermeisterei im Siegkreis und Vorgänger der 1969 gebildeten Stadt Bad Honnef. Sie entstand 1862 durch Ausgliederung aus der Bürgermeisterei Königswinter. Die Bürgermeisterei hatte 2.914 ha, davon 585… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”