André F. Lichtschlag

André F. Lichtschlag

André F. Lichtschlag (* 1968) ist ein deutscher Publizist und Verleger. Bei seiner Lichtschlag Medien und Werbung KG erscheint u. a. das Magazin eigentümlich frei, dessen Herausgeber und Chefredakteur er ist.

Lichtschlag studierte Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und schloss mit dem Grad Magister Artium ab.

Als Gymnasiast trat er der Jungen Union (JU) bei. Nachdem Lichtschlag das Abitur absolviert hatte, wurde er Mitglied der Europäischen Föderalistischen Partei (EFP). Mit Anfang 20 trat er der Freien Demokratischen Partei (FDP) in Grevenbroich bei. Er wechselte zur Rheinlandpartei, in der er zwei Jahre lang Mitglied war. Mit Mitte 20 kehrte Lichtschlag zur FDP zurück. Spätestens seit 2000 gehört er keiner Partei mehr an.[1]

Lichtschlag vertritt libertäre oder anarchokapitalistische Ideen und ist ein Kritiker des Sozialstaates. Öffentliche Aufmerksamkeit erzielte Lichtschlag, als er einen fingierten Webauftritt von bei Attac organisierten NPD-Mitgliedern veröffentlichte. Er wollte damit zeigen, „dass Nationalismus und Sozialismus zwei Seiten derselben Medaille sind“.[2][3] Attac ergriff nach Angaben ihres Pressesprechers Malte Kreutzfeldt keine rechtlichen Schritte.[4]

In einem Beitrag für Die Welt kritisierte Lichtschlag das Wahlverhalten der „Nettostaatsprofiteure“, zu denen er Beamte, Politiker, Arbeitslose und Rentner zählt, und schlägt vor, darüber nachzudenken, ihnen das Wahlrecht zu entziehen, da diese „mit ihren Mehrheiten jeden noch produktiven Menschen“ niederstimmen würden.[5] Laut Lichtschlag stehen die libertären Liberalen, zu denen er sich selbst auch zählt, „der demokratischen Staatsform skeptisch bis feindlich gegenüber. Die Demokratie ist in ihren Augen das System des lynchenden Mobs, denn wenn die Mehrheit die Minderheit ermordet, dann erfährt dies durch das demokratische Prinzip keinerlei Beschränkung, sondern wird scheinbar gar gerechtfertigt. Die Libertären lehnen die demokratische Mitbestimmung ab und fordern - nicht mehr als - Selbstbestimmung.“[6][7]

2009 erhielt Lichtschlag den Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten.

Einzelnachweise

  1. André F. Lichtschlag: Serie - Wie Ich zur Freiheit kam: Großer Frieden, kleiner Fußball. In: eigentümlich frei, Ausgabe Nr. 13 (April 2001), S. 41/42 (PDF)
  2. Liberale Spaß-Guerilla brachte Globalisierungskritiker ins Schwitzen. Pressemitteilung vom 3. August 2004 auf: gustloff-online.de
  3. Peter Nowak: Rechte Spaßguerilla im Internet. Am 5. August 2004 in: Telepolis
  4. Anna Reimann: Globalisierungskritik – Neoliberale Gruppierung denunzierte Attac. Am 3. August 2004 auf: spiegel.de
  5. A. F. Lichtschlag: Entzieht den Nettostaatsprofiteuren das Wahlrecht!. Am 19. September 2006 auf: welt.de
  6. André F. Lichtschlag: Hilfe – die Libertären kommen!; in: Criticón, Nr. 165, Frühjahr 2000; und in: espero, Nr. 23/24, April 2000; und Website Eigentümlich frei (ehemals: eifrei.de), Frühjahr 2000, archiviert im Internet Archive: Hilfe – die Libertären kommen!
  7. Peter Mühlbauer: Ist die FDP eine extremistische Partei?. Am 26. März 2010 in: Telepolis

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