- Anna German
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Anna Viktoria German (* 14. Februar 1936 in Urgentsch, Usbekische SSR; † 25. August 1982 in Warschau) war eine polnisch-sowjetische Sängerin russlanddeutscher bzw. russlandmennonitischer Abstammung. Sie sang in polnischer und russischer Sprache, aber auch auf Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und sogar auf Lateinisch. Ihr Nachname wird Russisch ausgesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anna Viktoria German wurde in Urgentsch, einer Kleinstadt in Usbekistan, damals Teil der Sowjetunion, geboren. Ihre Mutter war Irma Berner, deren Vorfahren niederländische Mennoniten waren, die von Katharina der Großen ins Land geholt worden waren. Ihr Vater war Eugeniusz Hörmann, ein Buchhalter aus Lodsch in Polen. German ist die russifizierte Form von Hörmann. 1937 wurde er vom sowjetischen NKWD hingerichtet. Anna, ihre Mutter und ihre Großmutter wurden daraufhin nach Kirgisistan verbannt. Mit ihrer Mutter sprach Anna German Plautdietsch.[1]
1946 durfte die Familie nach Polen ausreisen und ließ sich zunächst im inzwischen polnischen Nowa Ruda (Neurode) in Niederschlesien nieder, bevor sie 1949 nach Breslau zogen. An der Universität Breslau schloss Anna German auch ihr Studium der Geologie erfolgreich ab. Noch während ihrer Studienzeit begann Anna im Breslauer Kalambur-Theater als Sängerin aufzutreten. Ihren ersten Erfolg als Sängerin konnte sie 1964 auf dem Landesfestival des Polnischen Liedes in Oppeln mit ihrem Lied Tańczące Eurydyki verbuchen. Ein Jahr später belegte sie beim Musik-Festival in Sopot den ersten Platz.
1967 wurde sie zur Teilnahme am prestigeträchtigen Sanremo-Festival in Italien eingeladen. Mit dem Lied Gi hatte sie ihren ersten Erfolg in Westeuropa. In Italien trat sie auch in der Oper Tetide in Sciro von Domenico Scarlatti auf. 1970 überlebte sie nur knapp einen schweren Autounfall und trat erst ab 1972 wieder öffentlich auf. Sie widmete sich daraufhin wieder Musik und übernahm in der folgenden Zeit auch mehrere kleine Rollen als Schauspielerin, so beispielsweise in Andrzej Wajdas Film Landschaft nach der Schlacht.
Ebenfalls 1972 heiratete sie ihren Jugendfreund Zbigniew Tucholski, der wie sie selbst Siebenten-Tags-Adventist war. Drei Jahre später wurde ihr gemeinsamer Sohn Zbigniew geboren. [2]
Auch auf der Musikmesse in Cannes trat sie auf. Als eine der wenigen Sängerinnen aus dem Ostblock tourte sie durch Westdeutschland, Belgien, die USA, Kanada und Australien. Sie trat aber auch weiterhin in den Ostblockstaaten auf, unter anderem auch in der DDR. 1980 veröffentlichte sie ihr erstes russischsprachiges Album, «Nadeschda».
1982 starb Anna German im Alter von nur 46 Jahren an Krebs und wurde in Warschau beerdigt.
Noch heute ist Anna German in den ehemaligen Staaten des Ostblocks, insbesondere in Polen aber auch in Russland, sehr beliebt. Sie veröffentlichte über ein Dutzend Alben, die meisten davon auf Polnisch, einige davon auch auf Russisch. 2001 wurden sechs ihrer Alben auf CD neu veröffentlicht, in Polen und Russland erscheinen regelmäßig Kompilationen mit ihrer Musik.
Diskografie
Alben
- Na tamten brzeg (1964)
- Tańczące Eurydyki (1965))
- Recital piosenek (1967)
- I classici della musica napoletana (1967)
- Człowieczy los (1970)
- Domenico Scarlatti - Arie z opery Tetida in Sciro (1971)
- Wiatr mieszka w dzikich topolach (1972)
- To chyba maj (1974)
- Anna German (1977)
- Anna German (1979)
- Pomysl o mnie (1979)
- Tylko w tangu/Dookola kipi lato (1979)
- Śpiewa Anna German (1979)
- Надежда (Nadeschda, 1980)
- Последняя встреча (Poslednjaja wstretscha, 1982)
Singles
- "The Man I Love" (1964)
Spätere Nachpressungen
- 1984 Jesteś moja miłością LP
- 1987 Эхо любви (Echo ljubwi) - live '79 LP
- 1989 Anna German LP
- 1989 Znaki zapytania LP
- 1990 Powracające słowa vol. 1 LP
- 1990 Powracające słowa vol. 2 LP
- 1991 Zakwitnę różą CD
- 1991 Recital piosenek CD
- 1994 Nasza ścieżka CD
- 1994 Złote przeboje neapolitanskie MC
- 1995 Planeta Anna part 1 MC
- 1995 Planeta Anna part 2 MC
- 1996 Незабытый мотив (Nesabity motiw) CD
- 1996 Лучшие песни (Lutschshije pesni) CD
- 1998 Когда цвели сады (Kogda zweli sady) CD
- 1998 Wiatr mieszka w dzikich topolach CD
- 1999 Tańczące Eurydyki CD
- 1999 Platynowa kolekcja CD
- 1999 Złote przeboje CD
- 1999 Bal u Posejdona (Złota kolekcja) CD
- 1999 Антология советского шлягера (Antologjia sowetskogo schljagera) MC
- 2000 Анна Герман. Российская эстрадная музыкальная энциклопедия (Rossijskaja estradnaja musykalnaja encyclopaedia) CD
- 2000 Последняя встреча (Poslednyaya vstrecha) CD
- 2001 Любви негромкие слова (Ljubwi negromkije slowa) CD
- 2001 Ваши любимые песни (Vaschi ljubimyje pesni) CD
- 2001 Tańczące Eurydyki CD
- 2001 Recital piosenek CD
- 2001 Człowieczy los CD
- 2001 Wiatr mieszka w dzikich topolach CD
- 2001 Domenico Scarlatti - Arie z opery "Tetida in Sciro" CD
- 2001 To chyba maj CD
- 2001 Pomyśl o mnie CD
- 2001 Lutschschee - Swjosdy sowetskoj estrady CD
- 2002 Najlepsze piosenki CD
- 2003 Наши лучшие песни (Nashi lyubimie pesni) CD
- 2003 Człowiecy los collection CD
- 2003 Золотой век русской эстрады (Solotoj wek russkoj estrady) CD
- 2003 Посидим, помолчим. Полное собрание песен (Posidim, pomoltschim) vol.1 CD
- 2003 Спасибо тебе мое сердце. Полное собрание песен (Spasibo tebe mojo serdze) vol.2 CD
- 2004 Złote przeboje CD
- 2004 Самое лучшее (Samoje lutschscheje) CD
Weblinks
- Fanseite von Anna German
- Das russische Lied „Надежда“ vorgesungen von Anna German auf offizieller Seite der Komponistin Alexandra Pachmutowa
Einzelnachweise
- ↑ plautdietsch-freunde.de: Plautdietsch-Freunde e. V. » 2009 » Mai, Zugriff am 21. Februar 2011
- ↑ Biographie auf anna-german.com
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