Anton Plenikowski

Anton Plenikowski

Anton Plenikowski (* 19. November 1899 in Zoppot bei Danzig; † 3. März 1971 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD/SED).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Plenikowski, Sohn einer Arbeiterfamilie, besuchte das Präparanden-Lehrerseminar in Langfuhr bei Danzig. Von 1916 bis 1918 leistete er Kriegsdienst und war 1918 Mitglied des Soldatenrats in Breslau. Seine Lehrerausbildung schloss er 1919 ab. Er arbeitete ab 1920 als Lehrer.

Er war von 1925 bis 1928 Gemeindevertreter in Liessau. 1926 trat er der SPD bei und ein Jahr später der KPD. Von 1926 bis 1930 war er Mitglied des Kreistages Großes Werder (Freie Stadt Danzig) und von 1928 bis 1937 Abgeordneter des Danziger Volkstages und dort Vorsitzender der KPD-Fraktion. Ab 1929 fungierte er als Organisationsleiter des KPD-Unterbezirks Danzig und hauptamtlicher Parteifunktionär.

1937 emigrierte er nach Schweden. Nach Differenzen mit anderen Mitgliedern der Emigrationsleitung zunächst parteipolitisch isoliert, leitete Plenikowski in den letzten Monaten seines Exils die KPD-Parteileitung in Stockholm.

Im März 1946 kehrte Plenikowski nach Deutschland ind die SBZ zurück und wurde Mitglied der SED. Von April bis Oktober 1946 leitete er die Abteilung Landespolitik und Inneres des Zentralsekretariats bzw. des ZK der SED, dann von 1946 bis 1954 die Abteilung Staatliche Verwaltung des ZK der SED. Ab 1954 war er stellvertretender Leiter, dann von Mai 1956 bis November 1963 Leiter des Büros des Präsidiums des Ministerrates und Staatssekretär im Ministerrat der DDR.

Von 1950 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer und von 1963 bis 1967 Vorsitzender ihres Verfassungs- und Rechtsausschusses. Von 1963 bis 1967 war er zudem Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe. Von 1954 bis 1967 war er Kandidat des ZK der SED. 1967 schied er auf eigenen Wunsch aus allen Funktionen aus.

Werke

  • Die Aufgaben der Parteiorganisationen in der Justiz. Dietz, Berlin 1952.

Auszeichnungen

Literatur

  • Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1993, S. 996.
  • Heike Amos: Justizverwaltung in der SBZ/DDR. Personalpolitik 1945 bis Anfang der 50er Jahre. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1996, S. 118 und passim.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2. K. G. Saur, München 1997, S. 653.
  • Michael F. Scholz: Skandinavische Erfahrungen erwünscht? Nachexil und Remigration. Die ehemaligen KPD-Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ/DDR. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000, S. 366 und passim.
  • Friederike Sattler: Wirtschaftsordnung im Übergang. Politik, Organisation und Funktion der KPD/SED im Land Brandenburg bei der Etablierung der zentralen Planwirtschaft in der SBZ/DDR 1945–52. Lit, Münster 2002, S. 952.
  • Michael Schwartz: Vertriebene und „Umsiedlerpolitik“. Integrationskonflikte in den deutschen Nachkriegsgesellschaften und die Assimilationsstrategien in der SBZ/DDR 1945–1961. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2004, S. 289f. und passim
  • Helmut Müller-EnbergsPlenikowski, Anton. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2. Auflage. Dietz, Berlin 2008, S. 680.

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